Strabag erwartet bald Urteil im Gerichtsstreit mit Oligarch Deripaska

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Wien (Reuters) - Der Wiener Baukonzern Strabag rechnet in den kommenden Wochen mit einem schriftlichen Urteil im Gerichtsstreit mit seinem russischen Großaktionär Oleg Deripaska über die Abberufung eines Aufsichtsratsmitglieds.

"Das schriftliche Urteil liegt uns noch nicht vor, wir bleiben aber zuversichtlich, dass es hoffentlich bis zur Hauptversammlung eintreffen wird", sagte Vorstandschef Klemens Haselsteiner am Donnerstag. Der Manager ist eigenen Worten zufolge überzeugt davon, dass Strabag recht bekommt und die Anfechtungsklage von Deripaska abgelehnt wird. Die Aktionärsversammlung findet am 16. Juni statt.

Die von Deripaska kontrollierte MKAO Rasperia Trading hält 27,8 Prozent an der Strabag. Der russische Oligarch gilt als Vertrauter von Präsidenten Wladimir Putin. Er wurde wegen des Ukraine-Krieges auf die Sanktionsliste der EU gesetzt und seine Vermögenswerte eingefroren. Die Strabag schüttet daher keine Gewinne mehr an Deripaska aus. Zudem wurde der von Rasperia entsandte Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Hauptversammlung abberufen, wogegen Deripaska geklagt hat. Mitte Februar hatte die erste Verhandlung am Zivilgericht in Klagenfurt stattgefunden.

Sollte es eine Möglichkeit gebe, den Anteil von Rasperia zu erwerben, könnte sich die Strabag vorstellen, zuzugreifen. "Das ist eine sehr theoretische Möglichkeit, weil wir diese Möglichkeit mittelfristig nicht sehen", sagte Haselsteiner. Sollte es sie aber geben, "wäre das von Interesse, weil die Beteiligung eines russischen Kernaktionärs uns vor Probleme stellt, die wir zwar gut managen könnten, aber auf die wir auch gerne verzichten."

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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