Trübere Geschäftsaussichten in den USA beuteln Dialysekonzern FMC

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Frankfurt (Reuters) - Gedämpfte Geschäftsaussichten in den USA belasten den Dialysekonzern Fresenius Medical Care.

FMC-Aktien fielen am Dienstagvormittag um gut vier Prozent und waren damit größter Verlierer im Nebenwerteindex MDax. In den USA war zuvor bekanntgeworden, dass die Erhöhung der Erstattungssätze für Dialysedienstleistungen durch die staatliche Krankenversicherung Medicare für Senioren wohl geringer als erwartet ausfällt. Die staatliche Gesundheitsbehörde CMS schlug für 2024 eine Erhöhung des Basissatzes um etwa 1,6 Prozent vor. Viele Analysten hatten dagegen eine Erhöhung zwischen drei und vier Prozent erwartet.

Nach Einschätzung der Analysten von Jefferies, die von einem Zuwachs von drei Prozent ausgegangen waren, wird es für FMC damit noch schwieriger, die Ziele für 2025 zu erreichen. Weitere Einsparungen könnten nötig sein. Laut den Analysten von JP Morgan macht das Unternehmen zwar gute Fortschritte bei seinem Kostensenkungsprogramm. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die vorgeschlagene Erhöhung der Erstattung die Lohninflation, die etwa 47 Prozent der Kosten ausmache, abdecken könne.

Ein FMC-Sprecher erklärte, das Unternehmen habe für sein Margenziel 2025 generell nur eine moderate Steigerung der Medicare-Vergütung angenommen. Bis 2025 strebt der Dialyseanbieter eine bereinigte operative Umsatzrendite zu konstanten Wechselkursen von 10 bis 14 (2022: 7,9) Prozent an. Den Entwurf für die Erstattungssätze von Medicare in den USA habe der Konzern zur Kenntnis genommen und werde diesen nun analysieren. "Die uns zur Verfügung stehende 60-tägige Kommentarfrist werden wir nutzen, um entsprechendes Feedback zu geben." Die finalen Sätze würden voraussichtlich im Herbst veröffentlicht.

Laut FMC machten die Erstattungen der CMS im vergangenen Jahr etwa 26 Prozent der gesamten Umsatzerlöse von 19,4 Milliarden Euro aus. "Signifikant niedrigere Medicare-Vergütungssätze könnten erhebliche negative Auswirkungen auf unser Geschäft mit Gesundheitsdienstleistungen haben." Dies könnte sich zudem auch auf das Geschäft mit Dialyseprodukten auswirken, hieß es im Geschäftsbericht 2022. Für 2023 war der Basis-Pauschalvergütungssatz noch um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr angehoben worden.

(Bericht von Patricia Weiß und Ludwig Burger, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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