Börse am Morgen

Dax stabil – Aixtron unter Druck – Yahoo will wieder an Börse – Schlechte Nachrichten für den Export

onvista · Uhr
Quelle: Marco Ritzki/Shutterstock.com

Nach einem leicht schwächeren Wochenstart hat der Dax den neuen Handelstag am Dienstag nahezu unverändert begonnen. Der deutsche Leitindex liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn 0,1 Prozent im Plus bei 16.097 Punkten.

Börsianer rechnen an diesem zweiten Handelstag der Woche auch im weiteren Verlauf mit einem eher gemäßigten Handelsgeschehen, da wichtige Impulse aus Übersee fehlen: In den USA bleiben die Börsen wegen des als nationaler Feiertag begangenen Unabhängigkeitstags geschlossen. Auch stehen kaum Konjunkturdaten auf dem Plan, die die Kurse in die ein oder andere Richtung beeinflussen könnten.

Internet-Pionier Yahoo will zurück an die Börse

Der Internetkonzern Yahoo plant seine Rückkehr an die Börse. Das hat der Chef des Web-Pioniers Jim Lanzone gegenüber der „Financial Times“ („FT“) erklärt. Damit will er dem im Silicon Valley ansässigen Unternehmen wieder zu altem Glanz verhelfen, so seine Begründung. Yahoo sei „finanziell bereit“ und sehr profitabel, hieß es in dem Bericht am Dienstag.

Yahoo wurde erstmals 1996 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und schnell zu einer der beliebtesten Webseiten weltweit. 2017 übernahm dann der US-Telekomkonzern Verizon das schwächelnde Portal. Die Marke hatte deutliche Einbußen im Wettbewerb mit Techriesen wie Google und Facebook hinnehmen müssen. Seit 2021 gehört Yahoo dem Finanzinvestor Apollo aus New York, der das Unternehmen für rund 5 Mrd. USD von Verizon gekauft hat.

Lanzone verwies in dem Gespräch mit der „FT“ auch darauf, dass Yahoo heute noch zu den fünf beliebtesten Internetseiten weltweit gehöre. Zudem zählen Marken wie Yahoo Finance oder auch Techcrunch zu dem Unternehmen. Lanzone kündigte an, die Augen nach interessanten Übernahmemöglichkeiten offenzuhalten. Erst kürzlich hatte Yahoo die Sportwetten-App Wagr aufgekauft, um sein eigenes Sportgeschäft zu erweitern.

Lanzone, der zuvor der Online-Datingplattform Tinder vorstand, kam 2021 mit der Aufgabe, aus Yahoo wieder ein eigenständiges Unternehmen zu formen. Ihm zufolge war es unter dem Dach von Apollo aber möglich, strukturelle Veränderungen vorzunehmen und ein solides Geschäftsmodell aufzubauen.

Aixtron vor Charthürde abgedreht - China mit Exportkontrollen

Papiere von Aixtron haben sich am Dienstagmorgen zunächst weiter von der Charthürde um 32 EUR entfernt. Die Aktien des Halbleiterzulieferers sanken um 2,5 Prozent auf 30,44 EUR, nachdem sie tags zuvor zwischenzeitlich wieder bis auf 31,79 EUR geklettert waren. China führt Anfang August Exportkontrollen für die Halbleiterrohstoffe Gallium und Germanium ein. Begründet wird dies mit nationalen Sicherheitsinteressen.

Aixtron ist einem Experten zufolge vergleichsweise stark engagiert im Bereich der Halbleiter Galliumnitrid (GaN) und Galliumarsenid (GaA). Die Auswirkungen der Maßnahmen seien insgesamt aber schwer abschätzbar. Die Branche habe sich in der Vergangenheit bereits mehrfach in der Suche nach alternativen Zulieferquellen bewährt.

Deutscher Export schwächelt im Mai

Deutschlands Exportunternehmen haben im Mai etwas schwächere Geschäfte gemacht. Die Ausfuhren sanken gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zum April des laufenden Jahres wurde kalender- und saisonbereinigt ein Rückgang um 0,1 Prozent verzeichnet. Insgesamt exportierte Deutschland Waren im Wert von 130,5 Milliarden Euro.

Größter Einzelmarkt für Waren „Made in Germany“ waren mit 12,7 Milliarden Euro auch im Mai die USA. Allerdings sanken die Ausfuhren in die größte Volkswirtschaft der Welt gegenüber April um 3,6 Prozent. Die Exporte auf den wichtigen chinesischen Markt stiegen in diesem Zeitraum um 1,6 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro.

Nach Deutschland eingeführt wurden im Mai Waren im Wert von 116,1 Milliarden Euro. Zum Vormonat wurde ein Anstieg von 1,7 Prozent verzeichnet. Gegenüber Mai 2022 sanken die Importe um 8,6 Prozent.

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