Alexander Mayer

BlackRock-FOMO legt sich, nächster Retest im Gange – Binance als systemisches Risiko?

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Die FOMO um BlackRocks Vorstoß in den Krypto-Sektor Mitte des letzten Monats hat sich gelegt, nachdem Bitcoin sich wieder über die Marke von 30.000 USD heben konnte. Am Donnerstag konnte Bitcoin mit der Marke von 31.500 USD ein neues Jahreshoch zeichnen, dieses lag jedoch nur minimal über dem erreichten Hoch der initialen Rally, die Bitcoin aus seinem Abwärtstrend seit Mitte April befreit hatte.

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Bitcoin musste den Handel am Donnerstag dann doch deutlich im Minus beenden und ist bis zurück an die Marke von 30.000 USD geklettert, die derzeit erneut als Support getestet wird. Der unerwartete Antrag für einen Bitcoin-Spot-ETF seitens BlackRock hat Schwung in den Markt gebracht und die Fantasie der Anleger angeregt - vor allem, da BlackRock eine ganze Menge anderer institutioneller Spieler mit ähnlichen Anträgen gefolgt sind.

Mittlerweile hat sich die Realität jedoch ein wenig zurückgemeldet. Auch wenn der Vorstoß von BlackRock neue Zuversicht gebracht hat, ist es weiterhin nicht klar, ob die SEC so schnell einen Spot-ETF für Bitcoin genehmigen wird, da sie sich in der Vergangenheit vehement dagegen gewehrt hat – aus Gründen, die für Unverständnis bei vielen Marktteilnehmern sorgen, da mehrere Futures-basierte Produkte auf Bitcoin bereits von der Behörde zugelassen wurden.

Wird Binance zum nächsten großen Risiko für den Krypto-Sektor?

Neue Meldungen rund um Binance, die größte Krypto-Handelsplattform der Welt, haben die Euphorie zusätzlich gedämpft. Binance ist seit jeher in einer regulatorischen Grauzone unterwegs. In der Vergangenheit lag für das Unternehmen Wachstum eher im Vordergrund als regulatorische Klarheit. Diese Strategie wurde zwar in den vergangenen Jahren ein wenig geändert, doch mittlerweile steht die Börse im Fadenkreuz vieler Behörden.

Sowohl die SEC als auch die CFTC haben Binance dieses Jahr verklagt und die Handelsplattform hat zuletzt in mehreren Ländern eine Lizenz verweigert bekommen, darunter auch in Deutschland. Jüngste Meldungen haben nun die Runde gemacht, dass einige wichtige Führungskräfte Binance verlassen wollen. Darunter der Chief Strategy Officer Patrick Hillmann und Compliance Vice President Steven Cristie. Die angeblichen Gründe: man sei unzufrieden mit der Art und Weise, wie Changpeng Zhao, der CEO von Binance, mit dem regulatorischen Gegenwind seitens der Behörden umgehe.

Die Vorwürfe gegen Binance sind vielfältig, von Geldwäsche über Manipulation des Handels durch Insider-Trading bis zu Geschäften ohne gültige Lizenzen ist unter den Klagen alles dabei. Bestätigt ist das meiste davon bisher nicht. Dennoch, nach den Geschehnissen im Bärenmarkt 2022 um Skandal-Plattformen wie Celcius, 3ArrowsCapital, dass durch einen technischen Fehler gescheiterte Projekt Terra Luna oder auch den bisher größten Skandal in der Krypto-Historie, die US-Skandal-Börse FTX, ist der Krypto-Sektor extrem empfindlich, was Probleme bei zentralisierten Krypto-Anbietern angeht.

FTX war einer der größten Player im Sektor und war Geldgeber, sowie Liquidity-Provider und Market-Maker für viele Projekte. Binance ist jedoch noch einmal mehrere Nummern größer. Sollte sich bei Binance Ähnliches abspielen wie bei FTX, dann würde das dem Krypto-Sektor weiteren heftigen Tribut abverlangen und den in 2023 gelungenen Ausbruch aus dem Bärenmarkt wahrscheinlich infrage stellen.

An den Finanzmärkten sprechen am Ende immer die Kurse die Wahrheit. Und zumindest bisher hält sich der BNB-Token, der Coin hinter dem Binance-Ökosystem, stabil. Es gibt keine großen Abverkäufe von Insidern und relevanten Investoren. In Sachen Lizenzen und Regularien blickt Binance ohne Zweifel großen Herausforderungen entgegen. Die Vorwürfe darüber hinaus sind derzeit nur unbestätigte Sorgen. Doch im Krypto-Sektor kann schnell viel passieren, das hat man in der Vergangenheit immer wieder gesehen.

Kurzfristige Turbulenzen, langfristiger Aufwärtstrend

Langfristig bleibt die Perspektive für den Krypto-Sektor jedoch optimistisch. Der Einstieg BlackRocks zeigt, dass das institutionelle Interesse vorhanden ist und die Relevanz von Bitcoin und Co. wächst. BlackRock CEO Larry Fink bestätigte zuletzt in einem Interview gegenüber Fox Business, dass Bitcoin ein internationales Asset sei und sich als „digitales Gold“ eigne, um Investoren vor Inflation und Währungsabwertungen zu schützen.

Denken Sie langfristig!

Die immer wieder auftretenden, explosiven Preisphasen von Bitcoin werden besonders durch einen Faktor bestimmt. Und dieser Faktor wird bald die nächste Kursexplosion mit mathematischer Sicherheit hervorrufen. Mehr dazu erfahren Sie in der neuen Video-Ausgabe von decentralist.

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