Microsoft kommt bei Übernahme von Activision voran

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Im Ringen um die milliardenschwere Übernahme von Activision Blizzard kann sich Microsoft wieder mehr Hoffnungen machen.

Nachdem eine US-Richterin am Dienstag in San Francisco den Antrag der US-Wettbewerbsbehörde FTC auf eine vorläufige Blockade des bislang größten Deals in der Videospiele-Branche abgeschmettert hatte, kündigten die britischen Kartellaufseher an, ihr Verbot überdenken zu wollen.

Die Bedingungen des 69 Milliarden Dollar schweren Deals könnten geändert werden, um die Bedenken der Behörde zu zerstreuen, teilte die CMA mit. Microsoft signalisierte bereits Verhandlungsbereitschaft. Analyst Franco Granda vom Research-Haus D.A. Davidson bezeichnete eine Einigung innerhalb der kommenden Wochen als möglich.

Anders als ihre Kollegen in der EU hatten die britischen Wettbewerbshüter die bisherigen Zugeständnisse von Microsoft als nicht ausreichend betrachtet. Der Software-Konzern hatte unter anderem die Vergabe langjähriger Lizenzen für den Activision-Spieleklassiker "Call of Duty" an Konkurrenten wie Sony oder Nintendo angeboten. Die Aussagen im US-Kartellverfahren schwächten die Argumentationskette der CMA, sagte Joost Van Dreunen, Dozent an der Stern School of Business der New York University.

In ihrem Antrag auf einstweilige Verfügung habe die FTC nicht darlegen können, dass Microsoft nach einer Übernahme durch Activision das Spiel "Call of Duty" nicht mehr für die PlayStation von Sony freigeben oder der Wettbewerb durch den Deal substanziell beeinträchtigt werde, urteilte die US-Richterin Jacqueline Scott Corley. Die US-Kartellbehörde äußerte sich enttäuscht über die Entscheidung. Einem Insider zufolge will sie dagegen Einspruch einlegen. Dafür hat sie bis Freitag Zeit. Die FTC wollte sich zu diesem Thema nicht offiziell äußern.

Allerdings ist noch das Hauptverfahren der FTC gegen den Microsoft/Activision-Deal anhängig. Die Behörde steht nun vor der Frage, ob sie diese Klage, die ab August verhandelt werden soll, zurückzieht. Im Februar hatte sie sich beim Streit um die Übernahme der Softwarefirma Within durch die Facebook-Mutter Meta zu einem solchen Schritt entschlossen.

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