Microsoft und Activision verlängern Übernahmevereinbarung

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2023. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Bangalore (Reuters) - In Erwartung noch ausstehender Genehmigungen einiger Kartellbehörden haben Microsoft und Activision Blizzard ihre Übernahmevereinbarung verlängert.

Die neue Frist laufe bis zum 18. Oktober, teilte der Videospiele-Anbieter Activision am Mittwoch mit. Parallel dazu legte der "Call of Duty"-Entwickler Geschäftszahlen vor.

Der ursprüngliche, vor rund eineinhalb Jahren geschlossene Vertrag war am 18. Juli ausgelaufen. Ein Klage der US-Wettbewerbsaufsicht und ein Veto ihrer Kollegen aus Großbritannien verzögerten die Übernahme allerdings. Vor einigen Tagen war die FTC allerdings mit ihrem Antrag auf eine vorübergehende Blockade der Fusion sowie mit der anschließenden Berufung vor Gericht gescheitert. Aufgrund der Zugeständnisse der Unternehmen sei die von der FTC behauptete Beeinträchtigung des Wettbewerbs nicht zu erkennen. Diese steht nun vor der Wahl, ob sie ihre Klage im Hauptverfahren zurückzieht.

Als Reaktion auf die Entwicklung in den USA kündigte die britische Kartellbehörde CMA an, ihr Verbot der Übernahme zu überdenken. Bei einer Einigung mit den Unternehmen auf zusätzliche Zugeständnisse müsse allerdings noch einmal eine formelle Prüfung aufgenommen werden.

INSIDER - MICROSOFT DRÄNGTE AUF VERLÄNGERUNG

Einem Insider zufolge war Microsoft die treibende hinter der Verlängerung. Damit wollte der US-Konzern verhindern, dass es sich Activision anders überlegt oder von einem anderen potenziellen Käufer weggelockt wird.

Im Rahmen des neuen Vertrages einigten sich die Firmen auf eine stufenweise Anhebung der Vertragsstrafe, sollte der Deal doch noch platzen. Sollte die Übernahme nicht bis zum 29. August in trockenen Tüchern sein, steige die Summe auf 3,5 Milliarden Dollar von derzeit drei Milliarden. Nach dem 15. September würden 4,5 Milliarden Dollar fällig.

GEMISCHTE ZAHLEN VON ACTIVISION

Parallel zur Vertragsverlängerung gab Activision kräftige Zuwächse bei Umsatz und Gewinn bekannt. Der Umsatz stieg auf 2,21 Milliarden Dollar von 1,64 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten allerdings auf 2,37 Milliarden Dollar gehofft. Der Reingewinn verdoppelte sich auf 0,91 Dollar je Aktie und lag über den Markterwartungen.

Activision-Aktien reagierten auf keine der Nachrichten des Tages und stagnierten bei knapp 93 Dollar. Einige Börsianer hatten spekuliert, dass Microsoft im Rahmen der Vertragsverlängerung die Übernahmeofferte nachbessert, weil der Kurs nur noch knapp unter den angebotenen 95 Dollar je Aktie liegt. Die Papiere des Software-Konzerns legten ein halbes Prozent zu.

(Bericht von Chavi Mehta und Yuvraj Malik, geschrieben von Hakan Ersen und Olaf Brenner, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Meistgelesene Artikel