Fortum setzt weiter auf Verkauf seines Russlandgeschäfts

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Helsinki (Reuters) - Der finnische Energieversorger Fortum hält weiter an einem Verkauf seiner russischen Vermögenswerte fest.

"Wir sind nach wie vor rechtlicher Eigentümer der Unternehmen, aber wir erhalten von dort keine Informationen, Dividenden oder Kreditrückzahlungen", sagte Konzernchef Markus Rauramo am Mittwoch in seinem ersten Interview zu diesem Thema. "Wir verfolgen nach wie vor deren Verkauf."

Fortum ist eines der wenigen Unternehmen, dessen Vermögenswerte Ende April von Moskau als Reaktion auf die EU-Sanktionen unter staatliche Kontrolle gestellt wurden. Nach Angaben von Rauramo steht der Konzern in fortgeschrittenen Gesprächen mit einem potenziellen Käufer für sein Anlagenportfolio. Bereits vor der Beschlagnahmung hatten der frühere Uniper-Mehrheitsaktionär und der nicht näher genannte Interessent ihre Pläne der russischen Regierungskommission vorgelegt, die den Verkauf von Vermögenswerten in ausländischem Besitz genehmigt. Doch anstatt das Geschäft zu bewilligen, habe die Regierung in Moskau es überraschend und ohne Vorwarnung beschlagnahmt, sagte der Fortum-Chef. Der finnische Energiekonzern hatte seine russischen Geschäfte Ende 2022 mit 1,7 Milliarden Euro in den Büchern stehen und im zweiten Quartal abgeschrieben.

Doch Konzernchef Rauramo gibt nicht auf und zeigt sich zuversichtlich: "Wir wollen den Wert unserer Besitztümer zurückerhalten und glauben, dass wir eine Entschädigung erhalten werden". Das Unternehmen habe ein Gerichtsverfahren eingeleitet, um auf der Grundlage internationaler Abkommen eine Entschädigung zu erhalten. Das Schiedsverfahren werde nächstes Jahr beginnen.

(Bericht von Anne Kauranen, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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