Börse am Morgen

Dax startet mit Minus – Pfizer: Prognose gesenkt, Aktie fällt – US-Apotheke stellt Insolvenz-Antrag

onvista · Uhr
Quelle: Molly Woodward / Shutterstock.com

Der Dax fängt in der neuen Woche damit an, womit er in der vergangenen Woche aufgehört hat: Er fällt weiter. Im frühen Handel liegt er mit 0,3 Prozent im Minus bei 15.136 Punkten.

Der Konflikt im Nahen Osten und die drohende Eskalation schweben weiter als Damoklesschwert über der Börse und kann jederzeit runterfallen. Daher bleiben die Anleger auch vorsichtig. 

Wegfall der Covid-Umsätze: Pfizer fällt weiter

Nachdem Pfizer am Wochenende die Prognose gesenkt hat, findet am Montagmorgen ein Abverkauf statt. Auf der Handelsplattform Tradegate liegen sie gegenüber dem New Yorker Schluss mit derzeit über 3,4 Prozent im Minus. 

Wegen weggebrochener Covid-Erlöse kappte der Pharmariese am Freitag die Prognose für den Umsatz im laufenden Jahr auf 58 bis 61 Mrd. USD. Zuvor wurden Erlöse von 67 bis 70 Mrd. USD erwartet. 

Aber einer bleibt optimistisch: Akash Tewari. Der Analyst von Jefferies rät Anlegern gerade jetzt zum Einstieg und erhöhte das Kursziel leicht von 38 auf 39 USD. Dank der Einsparungen seien die Ergebnisziele für 2024/25 mehr als nur erreichbar, so der Experte. Zudem sieht er einige attraktive Kurstreiber kommen, sodass die zuletzt schwachen Aktien den Markt abhängen dürften.

US-Apothekenkette Rite-Aid stellt Insolvenzantrag 

Die große US-Apothekenkette Rite-Aid will sich unter dem Druck Hunderter Klagen in einem Insolvenzverfahren sanieren. Der Vorwurf in den Klagen lautet, Rite-Aid habe in zahlreichen Fällen illegale Rezepte für Schmerzmittel-Medikamente einlösen lassen. 

Rite-Aid beantragte in der Nacht zum Montag ein Verfahren nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts mit Gläubigerschutz. Zugleich bekam die Firma eine Finanzierung von 3,45 Mrd. USD für den weiteren Betrieb während des Insolvenzverfahrens. 

Im März war auch das US-Justizministerium gegen Rite-Aid vor Gericht gezogen Es wirft der Kette in der Klage vor, bei verdächtigen Rezepten für Schmerzmittel mit Opioiden klare Warnzeichen ignoriert zu haben. Rite-Aid weist die Vorwürfe zurück. Der Missbrauch von Schmerzmitteln mit Opioiden ist ein großes Problem in den USA. Auch andere Drogerie- und Apothekenketten sind in den vergangenen Jahren ins Visier ähnlicher Klagen geraten. 

Das Problem von Rite-Aid waren zugleich hohe Schulden. Sinkende Umsätze ließen dem Unternehmen weniger Geld, um sie zu bedienen.

Deutschland: Großhandelspreise fallen so deutlich wie seit gut drei Jahren nicht 

In Deutschland sind die Preise auf Großhandelsebene im September weiter gesunken. Gegenüber dem Vorjahresmonat gingen die Großhandelspreise um 4,1 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Es ist der sechste Rückgang in Folge und der deutlichste Rücksetzer seit Mai 2020. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau leicht um 0,2 Prozent. 

Im vergangenen Jahr waren die Preise im deutschen Großhandel stark gestiegen. Zeitweise erhöhten sie sich um mehr als zwanzig Prozent. Ausschlaggebend war der Krieg Russlands gegen die Ukraine, der vor allem Energie und Rohstoffe stark verteuert hatte. 

Der jetzige Preisrückgang geht vor allem auf einen statistischen Basiseffekt zurück: Wegen des hohen Preisniveaus im Vorjahresmonat sanken die Preise für Mineralölprodukte wie Benzin im September um 19,8 Prozent. Im Monatsvergleich erhöhten sie sich jedoch um 2,9 Prozent. Deutlich teurer als ein Jahr zuvor waren Obst, Gemüse und Kartoffeln (19,7 Prozent) sowie Zucker, Süß- und Backwaren (13,4 Prozent). 

Der Großhandel ist eine von mehreren Wirtschaftsstufen, auf denen sich das allgemeine Preisniveau bildet. Neben dem Großhandel zählen dazu die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter und die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten. Sie alle wirken auf die Verbraucherpreise ein, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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