GE dank Flugzeug-Sparte im Aufwind - Prognose erhöht

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Chicago (Reuters) - Die rasante Erholung in der Luftfahrt gibt General Electric (GE) Auftrieb.

Der US-Mischkonzern, der sich künftig ganz auf die Flugzeugbranche konzentrieren will, schraubte seine Prognose für das laufende Jahr am Dienstag zum dritten Mal nach oben.

Das Geschäft mit Flugtriebwerken und anderen Teilen profitiert vom florierenden Ersatzteilgeschäft. Weil neue Maschinen knapp sind, nutzen die Airlines ihre Flugzeuge länger und müssen sie häufiger warten lassen. GE rüstet in einem Joint Venture mit der französischen Safran unter anderem die Boeing 737 MAX und den Airbus A320 neo mit Triebwerken aus.

GE-Chef Larry Culp erwartet 2023 nun einen Gewinn je Aktie von 2,55 bis 2,65 Dollar. Bisher hatte er 2,10 bis 2,30 Dollar in Aussicht gestellt. Auch der Mittelzufluss (free Cash-flow) soll mit 4,7 bis 5,1 Milliarden Dollar höher ausfallen als im Juli geplant. Das trieb die GE-Aktie vorbörslich um sechs Prozent auf 113,14 Dollar nach oben.

In diesem Jahr seien trotz anhaltender Zuliefer-Probleme 30 Prozent mehr Flugzeugmotoren ausgeliefert worden als 2022, sagte Culp. Das trieb den Umsatz im dritten Quartal (Ende September) um 20 Prozent auf 17,3 Milliarden Dollar. Zum Jahresende rechnet GE allerdings nur noch damit, 40 bis 45 Prozent mehr Triebwerke ausliefern zu können. Bisher war der Vorstand von 50 Prozent ausgegangen.

Der bereinigte Gewinn vervierfachte sich im Quartal auf 1,62 (0,36) Milliarden Dollar, das Ergebnis je Aktie übertraf mit 82 Cent die Analystenprognosen deutlich. Das lag auch daran, dass die Erneuerbare-Energien-Sparte GE Vernova den Verlust auf 317 (934) Millionen Dollar eindämmte. "Die Netze und die Windkraft an Land waren in diesem Quartal profitabel, und wir erwarten, dass das von jetzt an noch besser wird", sagte Culp. Mit Windrädern auf hoher See (offshore) sei allerdings in diesem und auch im nächsten Jahr mit einem Milliardenverlust zu rechnen.

GE Vernova soll abgespalten und im April 2024 separat an der New Yorker Börse Nyse gelistet werden, GE firmiert dann unter GE Aerospace. Das Medizintechnik-Geschäft war schon zu Beginn des Jahres als GE Healthcare an die Börse gebracht worden.

2,7 Milliarden Dollar erlöste GE mit dem Verkauf eines Teils seines Aktienpakets am Flugzeugleasing-Konzern AerCao. Die restlichen 14,5 Prozent sollten ebenfalls "nach und nach in geordneter Weise" abgestoßen werden, hieß es.

(Bericht von Rajesh Kumar Singh und Abhijith Ganapavaram; Geschrieben von Alexander Hübner. Redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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