Jahreszahlen 22/23

Schweizer Schokohersteller Barry Callebaut: Umsatz und Gewinn gestiegen – Will profitabler werden

onvista · Uhr
Quelle: Pavel Kapysh/Shutterstock.com

Der Schweizer Hersteller von Schokolade Barry Callebaut hat heute Morgen seine Bücher geöffnet und die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 22/23 veröffentlicht.

Jahreszahlen 22/23 Barry Callebaut im Überblick

Die Verkaufsmenge ist auf Jahresbasis mit 1,1 Prozent rückläufig, im vierten Quartal stieg sie dagegen um 3,9 Prozent.

BC Next Level: Investitionsprogramm läuft weiter

Barry Callebaut verfolgt ein Investitionsprogramm (BC Next Level), um seine Position im Markt auszubauen. Diese umfassen im Wesentlichen vier Punkte:

  • Verstärkte Outsourcing-Partnerschaften (Ziel: 66 Prozent des Verkaufsvolumens durch Outsourcing-Partnerschaften abgedeckt)
  • Neuaufstellung des Gourmet-Angebots (Ziel: Premium- als auch Mainstream-Segmente besser abdecken)
  • Erweiterung des Angebots an Spezialitäten-Schokolade, um Bedürfnisse der Kunden gerecht zu werden (Ziel: Ausbau des Segments an glutenfreier, veganer und Single-Origin-Schokolade.)
  • Erreichen eines angemessenen Marktanteils in der Region Asien-Pazifik (Ziel: Geschäft in dieser Region verdoppeln.) 

Im Rahmen dieses BC-Next-Levels-Programms soll die Digitalisierung des Unternehmens ausgebaut werden. Dieses Programm sieht Gesamtinvestitionen von 500 Mio. CHF vor, die aus bestehenden Mitteln finanziert werden sollen. Weiterhin sollen – besonders durch das Outsourcing – Kosten in Höhe von 250 Mio. CHF eingespart werden. Als Ziel wird eine EBIT-Marge von 10 Prozent angestrebt.

Prognose Barry Callebaut

Im diesem Geschäftsjahr 2023/24 rechnet der Vorstand mit einem gleichbleibenden Verkaufsvolumen. Es wird im Umsatz ein leichtes Wachstum erwartet, was sich aber nicht im EBIT äußern wird, da die Investitionen die Mehreinnahmen dämpfen wird.

Im Geschäftsjahr 2025/26 soll das Investitionsprogramm Früchte tragen. Dann erwartet der Vorstand ein Wachstum der Verkaufsmenge im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich und einen EBIT-Anstieg im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich.

Es ist nicht geplant, die Dividende in diesem Zeitraum zu erhöhen. Sie soll aber auch nicht unter das Vorjahresniveau fallen.

Fazit

Auf Jahressicht kam die Barry-Callebaut-Aktie mit minus 26 Prozent stark unter die Räder. Das allgemeine Marktumfeld belastet die Aktie. Das Programm BC Next Level wird die Bilanz in den beiden nächsten Jahren weiter belasten. Wenn es aber im Jahr 2025/26 abgeschlossen ist, dann dürfte es sich mit einer höheren Profitabilität bemerkbar machen.

Für mittel- bis langfristige Anleger ist die Aktie daher durchaus interessant. Man muss aber die dazu notwendige Geduld mitbringen.

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