OTS: MOONROC Advisory Partners GmbH / MOONROC Retail Banking Kompass 2023: ...

dpa-AFX · Uhr
    MOONROC Retail Banking Kompass 2023: Deutschlands größte Bankenstudie
(FOTO)
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München (ots) - Durch die Entscheidung, den Leitzins im Euro-Raum schrittweise
(seit Juli 2022) zu erhöhen, mischt Glücksfee (und EZB-Präsidentin) Frau
Christine Lagarde die Karten im Bankenmarkt neu. Geld hat ab sofort wieder einen
Wert. Viele Zinsbanken jubeln hinter vorgehaltener Hand. Sie werden durch die
Zinswende, ganz ohne eigenes Zutun, in neue Ertragshöhen katapultiert. Über
Nacht werden somit aus Fast-Problemfällen regelrechte Ertragsperlen. So schnell
kann es gehen.

Doch während sich die Bankenwelt über die unverhoffte Zinswende freut und eine
Art 'temporäre' Sonderkonjunktur einläutet, überschlagen sich in der 'echten'
Welt die Ereignisse. Wirtschaftskrise, Wachstumsschwäche, Technologisierung und
geopolitische Brandherde an vielen Stellen. Auch die Klimakrise spitzt sich
weiter zu.

Für Banken stellt sich in dieser Situation die Frage: Wie kann man die aktuelle
Phase des grundlegenden Rückenwindes nutzen, um das eigene Geschäftsmodell
zukunftsfest zu machen? Oder reicht vielleicht auch 'do nothing'? Schließlich
war auf Frau Lagarde schlussendlich doch Verlass, oder?

WIRD DER KUNDE DOCH WIEDER KÖNIG?

Im Banking galt lange Zeit die wirkliche Beschäftigung mit Kunden als zu teuer,
als nicht zielführend und als eher unschick. Sich auf die Bankbilanzen, die
Refinanzierung und Business Cases zu fokussieren, dies brachte die meisten
Erträge. Kunden? Die stören doch nur . Vielleicht werden sie gegenwärtig aber
doch wieder zum König. Das Zinsniveau ist hoch und Banken suchen händeringend
nach Liquidität. Für alle Banken wird eine breit aufgestellte Finanzierungs- und
Liquiditätsbasis zum Erfolgsfaktor Nummer eins. Um dies zu gewährleisten, werden
Kundeneinlagen benötigt.

Frau Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, hat über die
Zinserhöhungen Bankkunden zu Königen gekürt. Am Ende entscheiden diese, wo sie
ihr Geld parken und welcher Bank sie ihr Vertrauen schenken.

Willkommen zurück, lieber Kunde. Jetzt entscheidest Du.

INFLATION, DIE UNTERSCHÄTZTE GROSSBEDROHUNG

Die Inflation wirkt wie ein zu schnell fahrendes Karussell. Einige
Marktteilnehmer, ob Banken oder Unternehmen, werden aus der Kurve getragen.
Normalbürger und Sparer werden von der Inflation von zwei Seiten in die Zange
genommen. Zum einen werden Waren und Dienstleistungen teurer. Das heißt, das
Leben kostet mehr, die Lebenshaltungskosten steigen. Zum anderen führt die
Inflation zu einer Entwertung des vorhandenen gesparten Geldes. Beispielhaft
werden aus 100.000 EUR bei einer Inflationsrate von 7,0% innerhalb von fünf
Jahren 71.299 EUR, innerhalb von zehn Jahren 50.835 EUR. Dies hat gravierende
Auswirkungen. Rücklagen für Renten werden hierdurch beispielsweise massiv
entwertet. Das ganze Rentensystem könnte ins Wanken geraten, hielte sich die
Inflation über einen längeren Zeitraum auf einem sehr hohen Niveau.

Grundsätzlich müssten die Zinsen höher liegen als die Inflation, um diese
wirkungsvoll zu bekämpfen. In der Vergangenheit war es nur über diesen Weg
möglich, die Inflation einzudämmen. Allerdings ist dieser Weg aktuell nicht
machbar. Die astronomischen Schuldenberge vieler Staaten wären nicht mehr
bezahlbar. Einige Staaten würden in sehr ernste Zahlungsschwierigkeiten geraten.
Die EZB wägt somit zwischen Inflationsbekämpfung auf der einen und
Finanzmarktstabilität auf der anderen Seite ab.

TRANSFORMATIONSPROGRAMME DER BANKEN: MODELLPFLEGE UND INSTANDHALTUNGSMASSNAHMEN
ODER ECHTE INNOVATION?

Die Zukunft startet mit einem aufrichtigen Blick auf den eigenen Status-Quo. Ist
man wirklich so phantastisch aufgestellt, wie auf der Pressekonferenz verkündet,
oder gibt es vielleicht doch Problemfelder grundsätzlicher Natur. Für Banken ist
das eine schwierige Frage. Banken sind Experten mit zwei Gesichtern. Gegenüber
Kunden wird versucht, die glänzende Fassade aufrecht zu erhalten. Intern sieht
das dann manchmal auch anders, also ganz anders aus. Da sich aber viele Banken
vor der Therapie fürchten, blenden sie die Diagnose.

Es ist viel entspannter, die erkannten Fehler zu ignorieren, oder zu versuchen,
sie mit kleinen Korrekturen zu heilen. So entstehen dann zahlreiche
Transformations- und Weiterentwicklungsprogramme, die ihren Namen nicht wert
sind. Grundlegendes wird nicht angepackt und weiter in die Zukunft verschoben.
Soll sich doch die Zukunft um die Zukunft kümmern. Im Automobilbau würde man
sagen, die Zukunftsprogramme vieler Banken gleichen eher einer Modellpflege als
der Konzeption einer neuen innovativen Baureihe. Transformationen mit
Modellpflegecharakter kosten weniger, sind einfacher zu handhaben und bedürfen
weniger Veränderung. Und, vielleicht reicht's ja auch.

ARTIFICIAL INTELLIGENCE (AI) - DIE EROBERUNG DER WELT ÜBER SPRECHENDE UND
GESCHICHTENERZÄHLENDE COMPUTER

Wird die Menschheit jetzt endgültig gezähmt? Zunächst erfolgte die Abhängigkeit
von digitalen Helfern wie Laptops, Handys und Google, nun aber übernimmt AI das
Kommando. Erst wurden Prozesse und Geräte digital, jetzt denken diese auch noch
mit. LLMs (Large Language Models), eine Unterart der Artificial Intelligence,
erlauben den Zugriff auf fast unendliche Datenmengen. Mithilfe eines
Rückkopplungs-Lern-Algorithmus können selbst Nuancen der menschlichen Sprache in
Dialogform wiedergegeben werden. Diese neue Form der AI generiert und
manipuliert Sprache inzwischen in höchster Perfektion.

Sicher ist, dass AI-Anwendungen das Banking verändern werden. Sicher ist auch,
dass dies stärkere Auswirkungen haben wird, als wir bislang vermuten.
Kundendaten, Kundenpräferenzen, digitale Prozesse, selbst der Kundenservice und
Verkauf, alles könnte AI gesteuert werden. IT und Operations bereits in der
Cloud, Frontend bei Google oder anderen. Die Kundendaten und das Management, das
übernimmt AI. Die Bank als Bilanzhülle. Was Banken bleibt, ist alles, was keinen
digitalen Abdruck hinterlässt.

GUTMENSCHENBANKING ÜBERALL - IST DIE WELT JETZT GERETTET?

Wirkungsmanagement, Better Banking, #PositiveImpact, Banken überbieten sich in
Gutenmenschenfloskeln. Wie ernst das jeweils gemeint ist? Man weiß es nicht. Als
Nebenbedingung wird von den Banken gerne hingenommen, dass die Werbung mit
Nachhaltigkeit und Gutmenschsein gut fürs Geschäft ist. Wenigstens etwas.
Grundsätzlich ist das eine sehr positive Entwicklung. Nur wäre es noch besser,
wüsste man, dass die Institute den Werbefloskeln auch echte Bedeutung beimessen.
Auf dem Jahrmarkt der selbsternannten Weltverbesserer wird es zwischenzeitlich
eng. Alle Banken tummeln sich dort, mit leichten Nuancen in der Tonalität.
Ansonsten ist Gutmenschentum kein Differenzierungsfaktor mehr, eher ein
Hygienefaktor. Auf den Projektseiten für Investitionen, die einem guten Zweck
dienen, ist auch Rush Hour. Zu viele Institute, die hier investieren wollen.
Mehr Geld als Möglichkeiten drücken in diesen Markt, mit absehbaren Folgen auf
die Margen.

Die ursprünglichen Erfinder der Weltverbesserung, die Umwelt- und Sozialbanken,
reiben sich die Augen. Was aktuell alles als gut, grün und gesellschaftlich
vorbildlich tituliert wird, ist erstaunlich.

Wenn man als Bank sein eigenes gutes Wesen in jedem Werbesatz fünfmal erwähnen
muss, werden Kunden möglicherweise taub für die Botschaft. Und ist die Botschaft
dann überhaupt ernst gemeint?

DIE FINTECH-REVOLUTION IM BANKING IST ABGESAGT, KAPITÄNE GEHEN VON BORD

Die FinTech Geschichte basiert in großen Teilen auf der Geschichte von
Fortunatus. Man muss sich nur zur richtigen Zeit im richtigen Wald verirrt haben
und trifft dort auf die Jungfrau des Glücks. Hiernach schließt sich die
leistungslose Salbung und unendlicher Reichtum an (durch Exit oder IPO). Es fand
eine Wallfahrt der Glücksuchenden (Founders für irgendwas mit Banking) statt,
wie in Zeiten des großen Goldrausches 1873. Alle hatten die eine Idee, die eine
bahnbrechende Erfindung. Investoren wurde Unmengen an Sand in die Augen
gestreut. Jedoch: viele Rechnungen, Pitches und Business Cases gingen nicht auf.
Der Markt produzierte deutlich mehr Verlierer als Gewinner. Viele digital native
FinTechs stehen vor der Insolvenz. Ursprünglich waren sie als Disruptoren
gestartet. Mit den Änderungen der makroökonomischen Rahmenbedingungen und dem
deutlich verteuerten Funding müssen sie nun ihren härtesten Test bestehen.

Inzwischen sind die ersten verwundeten Seelen des Goldrausches sichtbar.
Legionärshaft wurde zunächst noch zwischen Start-Ups hin- und hergewechselt.
Inzwischen sieht man, wohin es die ehemaligen Glücksuchenden treibt. Für die
meisten Manager geht es zurück zu klassischen Banken. Nicht selten gehen als
erstes die Kapitäne von Bord.

Die vollständige MOONROC-Studie "Retail Banking Kompass 2023" können Sie hier
bestellen (https://bit.ly/RBK2023_Bestellung) .

Über MOONROC:

Als führende Managementberatung berät und unterstützt MOONROC vor allem das
Top-Management deutscher DAX und MDAX Unternehmen in Fragen der Strategie,
digitalen/agilen Transformation, Vertrieb, Operations, IT und M&A. Das Angebot
reicht von der Konzeption neuer Strategien über die Transformation zu einer
agilen Organisation und der Entwicklung und Realisierung neuer, digitaler
Geschäftsmodelle bis hin zur hochprofessionellen Steuerung komplexer Programme.

Die Berater/innen bei MOONROC zählen zu den führenden Experten/innen auf ihrem
jeweiligen Fachgebiet. Sie unterstützen ihre Kunden in einer Vielzahl von
Branchen wie Financial Services, Travel & Transport oder Public & Professional
Services.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.moonroc.de/ und LinkedIn
(https://www.linkedin.com/company/moonroc-advisory-partners-gmbh)

Pressekontakt:

Sophie Etscheid
MOONROC Advisory GmbH
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mailto:s.etscheid@moonroc.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/152921/5652708
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