Neuer BP-Chef umwirbt Anleger mit stabiler Dividende und Aktienrückkauf

Reuters · Uhr
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(Stellt in der Überschrift klar: Aktienrückkauf, nicht Aktienrückgang)

London (Reuters) - Dank florierender Geschäfte im Gashandel hat der Energieriese BP im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet.

Der Nettogewinn lag mit 2,99 Milliarden Dollar zwar 38 Prozent unter dem von hohen Energiepreisen angeschwollenen Vorjahreswert, wie BP am Dienstag mitteilte. Er übertraf aber die von Analysten erwarteten 2,77 Milliarden Dollar. Der im Januar offiziell als Konzernchef eingesetzte Murray Auchincloss sicherte den Aktionären trotz des Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 7,27 Cent je Aktie zu und kündigte zudem Aktienrückkäufe im ersten Halbjahr im Volumen von 3,5 Milliarden Dollar an.

Bis 2025 sollen insgesamt Papiere im Wert von 14 Milliarden Dollar zurückgekauft werden. "BP liefert, was die Anleger verlangten: höhere Ausschüttungen und mehr Sichtbarkeit", kommentierte Jefferies-Analyst Giacomo Romeo. An der Börse kamen die Nachrichten gut an: Die BP-Aktie notierte sechs Prozent im Plus. Die Papiere hatten sich in den vergangenen Monaten schlechter als die der Konkurrenten entwickelt, da die Anleger Bedenken hinsichtlich der Strategie des Unternehmens und des Umbruchs in der Führung hatten.

BP-Chef Auchincloss bekräftigte gegenüber Reuters, BP werde die Öl- und Gasproduktion reduzieren und seine Geschäftsbereiche im Bereich erneuerbare Energien und CO2-arme Energie bis zum Ende des Jahrzehnts deutlich ausbauen. "Auf dem Weg zum Jahr 2025 werden wir uns auf die Vereinfachung des Geschäfts konzentrieren", betonte er. BP werde sich für die "Projekte mit der höchsten Rendite und dem höchsten Wert" entscheiden.

Das Ergebnis des vierten Quartals spiegele neben einem starken Gashandel auch "deutlich niedrigere" Raffineriemargen, einen schwachen Ölhandel und Beeinträchtigungen bei der Exploration wider, erläuterte BP die Bilanz. Im Gesamtjahr summierte sich der Gewinn auf 13,8 Milliarden Dollar. Das war nur noch die Hälfte des Gewinns aus dem Vorjahr, als hohe Energiepreise die Ergebnisse der Öl- und Gaskonzerne in die Höhe schnellen ließen.

Der starke Quartalsgewinn dürfte für Konzernchef Auchincloss eine Erleichterung sein. In den beiden vorangegangenen Quartalen hatte der Konzern die Prognosen deutlich verfehlt.

(Bericht von Ron Bousso, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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