Noch keine Entspannung am Markt für Gewerbeimmobilien

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Frankfurt (Reuters) - Der Abschwung am Gewerbeimmobilienmarkt hat sich auch zum Jahresstart fortgesetzt.

Im ersten Quartal 2024 sanken die Preise für Gewerbeimmobilien binnen Jahresfrist um 9,6 Prozent, wie aus dem am Mittwoch vorgelegten Immobilienpreisindex des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hervorging. "Für Gewerbeimmobilienpreise zeichnet sich noch keine Bodenbildung ab", erklärte vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Im Vergleich zum Schlussquartal 2023 lag der Rückgang bei 0,8 Prozent. Seit dem zweiten Quartal 2022, als die Preise ihren bisherigen Höchststand erreicht hatten, fielen sie nach vdp-Angaben um 17,2 Prozent. Zuvor waren die Gewerbeimmobilienpreise zwischen 2010 und 2022 noch um rund 55 Prozent geklettert.

Die Wohnimmobilienpreise gingen im ersten Quartal um 4,3 Prozent zurück. Dabei sanken die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen im Jahresvergleich um 3,9 Prozent. Die Preise für Mehrfamilienhäuser fielen um 4,7 Prozent. Im Vergleich zum Schlussquartal 2023 sanken die Wohnimmobilienpreise insgesamt um 0,2 Prozent, was vdp-Hauptgeschäftsführer Tolckmitt zufolge zeigt, dass sich bei Wohnimmobilien bereits eine allmähliche Preisstabilisierung abzeichnet. Wohnraum bleibt weiterhin ein knappes Gut. Nach wie vor lägen die Baufertigstellungen deutlich hinter den politischen Zielen zurück. "Es lastet ein immenser Druck auf dem Mietwohnungsmarkt," erklärte Tolckmitt. Die Nachfrage übersteige das Angebot bei Weitem.

ENTSPANNUNG BEI GEWERBEIMMOBILIEN WOHL ERST ANFANG 2025

Die Preise für Büroimmobilien fielen im ersten Quartal binnen Jahresfrist um 9,9 Prozent - die Preise für Einzelhandelsimmobilien sanken um 8,9 Prozent. "Auch wenn unseres Erachtens aus heutiger Sicht der größere Teil der zinsgetriebenen Preiskorrekturen bereits hinter uns liegt, rechnen wir auch in den Folgequartalen mit Rückgängen bei den Gewerbeimmobilienpreisen," warnte Tolckmitt. Erst ab dem Jahresstart 2025 sei mit einer Entspannung der Lage zu rechnen.

Grundlage des vdp-Index ist eine Auswertung von Immobilientransaktionsdaten von mehr als 700 Geldhäusern. Der Index wird vierteljährlich veröffentlicht und deckt die Preisentwicklungen auf dem gesamten deutschen Markt für Wohn- und Gewerbeimmobilien ab.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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