Magazin - Neue Galeria-Eigner planen bis zu 100 Mio Euro an Investitionen

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Frankfurt (Reuters) - Die neuen Eigentümer von Galeria Karstadt Kaufhof wollen laut einem Magazinbericht in den kommenden zwei bis drei Jahren bis zu 100 Millionen Euro in die Warenhauskette investieren.

Die neuen Besitzer, der Ex-Vorstandschef des Kosmetikkonzerns Coty Bernd Beetz und der kanadische Handelsunternehmer Richard Baker planten, mit den Geldern die Filialen zu modernisieren, berichtete "Der Spiegel" am Freitag. Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende April mitgeteilt, 16 seiner noch zuletzt bestehenden 92 Kaufhäuser schließen und rund 1400 von derzeit 12.800 Arbeitsplätze abbauen zu wollen.

Wie das Magazin unter Berufung auf das Umfeld des Investorenkonsortiums berichtete, setzt Galeria Karstadt Kaufhof bei der Neuausrichtung der Warenhäuser auf verkaufsoffene Sonntage. Dabei hofften die Eigentümer auch auf Unterstützung der Länder und Kommunen. Sie schlügen vor, jedes Haus könne künftig einmal pro Monat auch an einem Sonntag öffnen. Auf diese weise könne Galeria als Publikumsmagnet für die Städte wirken und zur Belebung der Innenstädte beitragen und die eigenen Umsätze steigern. Bei Galeria war zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Am 28. Mai findet die vom Amtsgericht Essen angesetzte Gläubigerversammlung von Galeria Karstadt Kaufhof in der Messe Essen statt. Dort dürften wichtige Weichen für die weitere Zukunft des Unternehmens gestellt werden. Drei Insolvenzen gab es für den Warenhauskonzern in etwas mehr als drei Jahren. Zweimal flüchtete die Kette in der Corona-Krise unter den Schutzschirm und erhielt 680 Millionen Euro Staatshilfen. Im Januar versuchte sich Galeria vor dem in die Pleite gerutschten österreichischen Mutterkonzern Signa um den Investor Rene Benko zu retten, der 2019 nach einem Teil der Immobilien auch das operative Geschäft übernommen hatte. Erbitterte Konkurrenz durch den Online-Handel, hausgemachte Probleme und häufige Strategie-Wechsel hatten den Niedergang des letzten großen deutschen Warenhauskonzerns beschleunigt.

(Bericht von Frank Siebelt; Redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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