Athen hält türkisch-libysche Aufteilung des Mittelmeers für illegal

dpa-AFX · Uhr

ATHEN (dpa-AFX) - Die Türkei und Libyen haben ihre Einfluss- und Interessenszonen im Mittelmeer aufgeteilt. Das vergangene Woche unterzeichnete Seegrenzen-Abkommen verstößt nach Einschätzung Griechenlands jedoch gegen das internationale Seerecht. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Kreisen des Athener Außenministeriums.

Ankara und die libysche Regierung in Tripolis, die nur in einem kleinen Teil des Bürgerkriegslandes Einfluss hat, hatten ein Abkommen zur Sicherheit, militärischen Zusammenarbeit und Abgrenzung der Einflussbereiche auf See geschlossen. Die Türkei will damit nach den Worten ihres Außenministers Mevlüt Cavusoglu ihre "Rechte" im östlichen Mittelmeer und einen fairen Anteil an den dortigen Ressourcen sichern.

Details des Abkommens wurden von mehreren griechischen Medien veröffentlicht. Athen vertritt den Standpunkt, das die Türkei und Libyen mit dem Abkommen den griechischen Festlandsockel südlich der Insel Kreta verletzen. Nach türkischer Auffassung hat Kreta außer Hoheitsgewässern keinen Festlandsockel. Südlich der griechischen Insel werden reiche Erdgasvorkommen vermutet. Griechenland und die Türkei gehören beide der Nato an. Auch Zypern, Israel und Ägypten sehen ihre Interessen von dem türkisch-libyschen Abkommen verletzt./tt/DP/men

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