Bitcoin: Kurs kratzt an der 10.000-Dollar-Marke – Hedge-Fonds-Milliardär Paul Tudor Jones wird zum Fan

onvista · Uhr

Der Bitcoin-Preis konnte am Feitag im asiatischen Handel zum ersten Mal seit Ende Februar zwischenzeitlich wieder über die Marke von 10.000 Dollar steigen. Mit einem Peak bei 10.070 Dollar war das der höchste Stand seit dem 24. Februar. Halten konnte die Kryptowährung die fünfstellige Marke jedoch nicht, im weiteren Handelsverlauf ging es um 1,3 Prozent auf 9870 Dollar zurück.

Starkes Comeback nach dem Corona-Crash im März

Nichts desto trotz ist die Erholung seit dem Corona-Crash im März, bei dem es bis auf einen Tiefststand von 3800 Dollar ging, bemerkenswert. Damit konnte Bitcoin sich besser erholen, als der Großeil der traditionellen Märkte, lediglich Gold kann seit dem Crash ein noch stärkeres Plus für sich beanspruchen.

Während Bitcoin die Crash-Verluste komplett ausgebügelt hat, konnte Gold sogar noch deutliche Gewinne oben drauf packen, während die Aktienmärkte ihren Allzeithochs aus dem ersten Quartal des Jahres noch weit hinterher blicken.

„Die Märkte sind seit den Tiefstständen im März optimistisch und dies gilt für alle Anlageklassen, einschließlich Krypto“, sagte Vijay Ayyar, Leiter der Geschäftsentwicklung bei Crypto Exchange Luno in Singapur, gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Der Gelddruck durch die Fed und andere Zentralbanken weltweit hat den Anlegern großes Vertrauen gegeben, dass die Wirtschaft auf jeden Fall unterstützt wird.“

Halving steht bevor

Entscheidend wird sein, wie sich die Kryptowährung nach dem entscheidenden internen Event verhält – der Halbierung der neu erzeugten Bitcoins, die nächsten Dienstag ansteht. Die Meinungen darüber, wie der Preis unmittelbar reagieren wird, gehen stark auseinander. „Da sich die Bitcoin-Halbierung schnell nähert, glauben wir, dass ein kurzfristiger Rückzug höchstwahrscheinlich unmittelbar nach der Halbierung erfolgt, da Händler anfangen, Gewinne mitzunehmen“, sagte Lennard Neo, Research-Leiter bei Stack AM Pte., Der Kryptowährungs-Tracker und Indexfonds bereitstellt, gegenüber Bloomberg . „Langfristig können wir davon ausgehen, dass Bitcoin gegen Ende 2020 und Anfang 2021 eine deutliche Preissteigerung verzeichnen wird.“

Hedge-Fonds-Milliardär und Gold-Fan will in Bitcoin einsteigen

Prominente Unterstützung hat die Kryptowährung jüngst auch durch den Milliardär Paul Tudor Jones, Gründer und Geschäftsführer der Tudor Investment Corp., bekommen, der ein bekannter US-Makro-Investor ist. Er habe Bitcoin gekauft, um sich gegen das Szenario einer kommenden Inflation zu schützen.

In einem von ihm veröffentlichten Research-Beitrag nennt er die beispiellosen Gelddruck- und Konjunkturmaßnahmen der Federal Reserve und der US-Regierung inmitten der COVID-19-Pandemie als den Hauptgrund für sein neues Engagement in Bitcoin.  „Es ist weltweit so schnell passiert, dass selbst ein Marktveteran wie ich sprachlos blieb“, schrieb der 65-jährige Jones. „Wir erleben die große Geldinflation – eine beispiellose Ausweitung jeder Form von Geld, wie sie die Industrieländer noch nie gesehen haben.“ Der Hedge-Fonds-Manager hatte bereits im Jahr 2017 mit Bitcoin spekuliert und im Zuge des parabolischen Laufs bis auf 20.000 Dollar eine Menge Geld verdient. Das Engagement soll laut Berichten allerdings nicht direkt in die Kryptowährung, sondern über Bitcoin-Futures stattfinden.

„Die beste gewinnmaximierende Strategie besteht darin, das schnellste Pferd zu besitzen“, so der Investor. Bitcoin würde ihn in seiner jetzigen Phase zudem sehr an Gold in den 70er Jahren erinnern. In dieser Zeit wurden erstmals Gold abbildende Finanzinstrumente für den Terminmarkt angeboten. Das Edelmetall hatte zuvor seine Preise in einem rasanten Bullenmarkt verdreifacht, aber zwei Jahre nach dem Start der Futures um mehr als 50 Prozent korrigiert. Bei Bitcoin ist mit der Einführung der ersten Futures im Jahr 2018 ähnliches passiert. Erst der Peak bis 20.000 Dollar und dann der anschließende lange Fall auf bis zu 3.200 Dollar bis Anfang 2019.

Auch für Gold ist Jones weiterhin optimistisch gestimmt und prognostiziert, dass es auf 2.400 Dollar und mehr steigen könnte, „wenn wir zu den Extremen von 1980 zurückkehren“.

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Von Alexander Mayer

Titelfoto: Travis Wolfe / Shutterstock.com

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