Bitcoin: Kurs setzt sich weit oberhalb der 11.000 Dollar Marke fest – Warum steigen die anderen Kryptowährungen nicht so stark wie der BTC?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Bitcoin hat sich in der Nacht zu Dienstag mit einem weiteren Schwung weit oberhalb der 11.000er Marke abgesetzt. In der Spitze notierte er auf der Handelsplattform Bitstamp bei einem Wert von 11.386 Dollar. Momentan hält er sich bei einem Preis von 11.340 Dollar immer moch stabil über der 11.300er Zone.

Ebenfalls weiter anziehen konnten Ethereum mit einem 24h Plus von 1,96 Prozent, Ripple mit einem Plus von 1,3 Prozent und Bitcoin Cash mit einem Zuwachs von 1,26 Prozent. Der Bitcoin läuft den „Altcoins“ (alternative coins) jedoch mit einer 24h Performance von 4,62 Prozent weiterhin davon.

Warum steigen die anderen Kryptowährungen nicht so stark wie der Bitcoin?

Als Grund dafür wird die im Markt immer noch sehr hohe BTC-Dominanz (ca. 59 Prozent) angesehen. Ein Großteil des neuen Geldes kommt über den Bitcoin in den Krypto-Sektor, Bitcoin ist die mit Abstand bekannteste Kryptowährung und aufgrund seiner 10 jährigen, ausfallfreien Geschichte und der Größe seines Blockchain-Netzwerks der technisch stabilste unter den Coins.

In den vergangenen bullischen Zyklen des Bitcoin hat sich ein ähnliches Bild gezeigt. Zunächst hat immer der dominante BTC den Bullenmarkt eröffnet, der Großteil der „Altcoins“ ist erst einige Zeit später gefolgt. Desweiteren warten sowohl neue, als auch bereits investierte Anleger bei den diversen Projekten, die hinter den Altcoins stehen, auf die Veröffentlichung, bzw. Fortschritte ihrer Produkte und Konzepte.

Im Bullenmarkt 2017 war es vor allem eine Menge Euphorie und Begeisterung, die die Kurse der Altcoins getragen haben. Bei den meisten der Projekte gab es zunächst jedoch kaum mehr, als ein Whitepaper (Konzeptpapier), in dem die Idee hinter dem jeweiligen Coin gestanden hat. Viele dieser Projekte sind mittlerweile in der Versenkung verschwunden, obwohl sie in der letzten Bullenphase über ICOs (Initial Coin Offerings, dem [unregulierten] Krypto-Pendant zu IPOs) teilweise Millionen an Finanzierungsgeldern eingesammelt haben.

2019 werden die meisten Anleger eher auf handfeste Ergebnisse bestehen, bevor mit erneuten Kursexplosionen zu rechnen ist.

Was treibt den Bitcoin an?

Am Samstag war die älteste und bekannteste Kryptowährung Bitcoin erstmals seit März 2018 über die Marke von 11.000 Dollar gesprungen. Händler machten für den rapiden Kursanstieg die Pläne Facebooks für eine eigene Kryptowährung namens Libra verantwortlich. Vergangene Woche hatte das soziale Netzwerk nähere Details vorgestellt.

„Der Bitcoin ist – für seine Verhältnisse – in den vergangenen Monaten langsam gestiegen, aber die Einführung von Facebooks Libra war ein klarer Katalysator für den kürzlichen Anstieg“, schrieben die Analysten der Handelsplattform Oanda. Die Aufmerksamkeit, die der geplante Start der Kryptowährung bekommen habe, habe die Fangemeinde begeistert.

Die Unterschiede zwischen dem von Facebook geplanten Digitalgeld und dem Bitcoin sind Marktbeobachtern zufolge aber groß. Die Analysten der BayernLB etwa sind der Ansicht, dass Libra im Grunde keine neue Kryptowährung ist, sondern einem Zahlungssystem wie Paypal näher kommt.

Alles zum Thema Libra:

Ist Libra gut oder schlecht für den Bitcoin?

Alle Infos zu Facebooks Mega-Krypto-Projekt Libra

Was könnte den Bullen-Motor abschmieren lassen?

Die Regulierung lag schon immer wie ein, zwar weit entferntes, aber immer vorhandenes, Damoklesschwert über dem Bitcoin und dem restlichen Krypto-Markt. In früheren Jahren wurde Kryptowährungen noch nicht wirklich viel Aufmerksamkeit geschenkt und nur am Rande über Ideen für mögliche Regulierungen geredet, doch durch die wachsende Stärke des Marktes und nun vor allem durch das gigantische Facebook-Projekt als Katalyst ist das Thema Regulierung präsenter als je zuvor. Nach der Veröffentlichung des Projekts hat es scharfe Kritik von Politikern und Notenbankern aus aller Welt gehagelt.

Zudem hat die FATF (Financial Action Task Force) gefordert, das Krypto-Handelsplätze die Daten ihrer Kunden den Börsenaufsichten und weiteren Regulierungsbehörden zur Verfügung stellen sollen. Die FATF ist ein internationales Gremium, das von den G7-Staaten gegründet wurde und allgemeingültige gesetzliche Vorgaben zur Bekämpfung von Geldwäsche formulieren soll.

Wie beispielsweise Eric Turner vom Krypto-Forschungsinstitut Messari einschätzt, könnten die neuen Regelungen „zur größten bisherigen Bedrohung für die Kryptobranche“ werden. Experten vermuten, dass die Vorschriften sowohl Kryptobörsen wie Coinbase als auch Vermögensverwalter wie Fidelity Investments dazu verpflichten werden, die Daten ihrer Kunden und aller von diesen getätigten Transaktionen zu sammeln, die einen Wert von 1.000 Euro überschreiten.

Lesen Sie auch: Blockchain – Was steckt hinter der Technologie und wie funktioniert sie?

Von Alexander Mayer mit dpa-AFX

Titelfoto: Travis Wolfe / Shutterstock.com

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