Bitcoin steigt vor Großereignis über 10 000 US-Dollar

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin ist vor einem mit Spannung erwarteten Großereignis über die Marke von 10 000 US-Dollar gestiegen. In der Nacht auf Freitag überstieg der Kurs erstmals seit Februar die runde Marke. An der Handelsplattform Bitstamp wurden in der Spitze 10 074 Dollar erreicht. Das ist der höchste Stand seit Ende Februar. Auch andere Digitalwährungen wie Ether oder XRP konnten zulegen.

Einige Marktteilnehmer führen die Kursgewinne auf ein bevorstehendes Ereignis zurück, das sich "Halving" nennt. Dabei handelt es sich im Grunde um eine Art automatischen Schutz gegen Wertverlust aufgrund eines zu hohen Angebots. Dafür wird etwa alle vier Jahre die Belohnung in Form neuer Bitcoins für das Ausführen bestimmter Rechenprozesse ("Mining") halbiert.

Diese Halbierung hat zur Folge, dass das Angebot an neuen Bitcoins immer langsamer wächst. Einige Fachleute bezeichnen den Prozess in Anlehnung an herkömmliche Währungen auch als Bitcoin-Inflationsschutz.

Das nächste und insgesamt dritte Halving-Event seit Bestehen des Bitcoin steht Anfang kommender Woche an. Fans des Bitcoin setzen schon im Vorfeld darauf, dass der Kurs durch das langsamere Angebotswachstum steigt - und investieren deshalb in Bitcoin. Ähnlich war es in den Jahren 2012 und 2016, den bisherigen Halving-Events. Auch damals stieg der Kurs des Bitcoin an, teilweise sogar sehr stark.

Allerdings waren diese Kurszuwächse nicht nachhaltig. Vielmehr sind starke Kursschwankungen bei Digitalwährungen eher die Regel als die Ausnahme. Besonders heftig waren diese Schwankungen in den Jahren 2017 und 2018, als der Bitcoin zunächst extrem stieg und sein Rekordhoch von 20 000 Dollar erreichte - nur um wenig später in hohem Tempo abzustürzen.

Marktteilnehmer weisen auch darauf hin, dass die anstehende Halbierung nicht der einzige Grund für die Kursgewinne des Bitcoin sein muss. Als riskante Anlageklasse profitiere der Bitcoin auch von der zuletzt besseren Anlegerstimmung. Umgekehrt waren Digitalwährungen zu Beginn der Corona-Krise erheblich unter Druck geraten. Von einem vermeintlichen Status als "sicherer Hafen" oder "Digitalgold", den einige Bitcoin-Fans sehen, wollen die meisten professionelle Anleger nichts wissen./bgf/ssc/jha

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