Ifo-Institut beim Brexit für Schweizer Lösung

dpa-AFX · Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Das Ifo-Institut hat die EU aufgefordert, Großbritannien eine Zusammenarbeit wie mit der Schweiz anzubieten. "Angesichts der verfahrenen Lage müssen neue Ansätze her", sagte der Ifo-Außenwirtschaftsexperte und designierte Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Gabriel Felbermayr, am Dienstag in München.

Nach dem Schweizer Modell würden die Briten durch Verträge auf vielen Politikfeldern mit der EU zusammenarbeiten. "Zentraler Ankerpunkt sollte eine weitere Mitgliedschaft des Vereinigten Königreichs in der europäischen Zollunion sein, wobei es bei handelspolitischen Entscheidungen weiter mitreden sollte. Diesen Weg halten wir für gangbar und gesichtswahrend", sagte der Professor. Das Model sei auch für die Türkei geeignet.

Die EU als möglichst großer Marktplatz sei jedoch im Interesse aller Beteiligten. Die Personenfreizügigkeit sei nur ein "politisches Dogma" - Freihandel und Personenfreizügigkeit "bedingen sich keineswegs gegenseitig", sagte Ifo-Handelsexperte Martin Braml.

Den Verbleib in der Zollunion sehen manche Politiker in Großbritannien kritisch. Als Mitglied der Zollunion darf man keine eigenen Handelsverträge schließen./rol/DP/jha

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