Nel: Keine neuen Impulse – Welche Richtung schlägt die Aktie jetzt ein?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Explosion an der Wasserstoff-Station in der Nähe von Oslo ist aufgeklärt und verdaut. Allerdings hat die Aktie nach dem Vorfall auch ihren Schwung verloren. Vor dem Vorfall war der Kurs in Euro auf einem guten Weg die Marke von einem Euro nachhaltig zu knacken und den Ruf eines Pennystock abzulegen. Jetzt sieht es so aus, als ob ein Sprung über diese Marke wieder in weiter Ferne liegt. Der Aktie fehlen neue Impulse, die den Kurs wieder antreiben.

Wie reagieren die Kunden auf den Vorfall?

Am 11. Juli hat Nel vermeldet, dass die Tochter Nel Hydrogen Electrolyser den alkalischen Elektrolyseur A1000 auf den Markt gebracht hat. Neue Bestellungen konnten die Norweger allerings seitdem nicht vermelden. Dabei würde gerade ein neuer Auftrag für Nel zeigen, dass die Kunden nach dem Vorfall an der Wasserstoff-Station nicht vorsichtiger geworden sind. Zudem würden weitere Bestellungen auch neuen Schwung in den Kurs bringen. Aber auf diesem Gebiet herrscht Ebbe. Nel muss langsam, aber sicher auch zeigen, dass die vielen angestoßenen Projekte auch Aufträge abwerfen.

Charttechnik daher vorerst ausschlaggebend

Werfen Anleger einen Blick auf den Nel-Kurs in Norwegischen Kronen, dann befindet sich die Aktie, genauso wie bei der Nachrichtenlage, irgendwo im Niemandsland. Nach einem guten Auftakt in die neue Woche geht es heute wieder leicht unter 7 norwegische Kronen. Damit wieder Dampf in den Kurs kommen könnte, müsste dieser Anlauf nehmen die Marke von 8 Norwegischen Kronen anzugreifen. Dafür dürften aber die frischen Impulse fehlen. Die aktuelle Lage erinnert dabei so ein Bisschen an die Frage: Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei?

Wichtiges Datum: 28.08.

Sollten bis Ende August keine frischen Nachrichten kommen, dann dürften die hier veröffentlichten Quartalszahlen für Bewegung im Kurs sorgen. Nel schreibt weiterhin keine schwarzen Zahlen. Daher dürften die Anleger gespannt auf die Entwicklung im ersten Halbjahr sein. Hat sich der Verlust weiter ausgeweitet oder sind Fortschritte in der Geschäftsentwicklung zu sehen. Nel ist zwar weiterhin ein aussichtsreicher Player in der Wasserstoff-Branche, aber nach der Explosion scheint diese Fantasie den Anlegern alleine nicht mehr zu reichen. Nel muss liefern. Entweder neue Aufträge oder verbesserte Zahlen.

Fazit: Neue Perlen reizvoller

Die Anleger sind vorsichtige geworden bei Nel. Der steile Anstieg vor der Explosion an der Wasserstoff-Station scheint jetzt erst einmal eine Bürde zu sein. Die Anleger scheinen dem Braten bei Nel aktuell nicht richtig zu trauen und begeben sich lieber auf die Suche nach neuen Chancen in der Branche. Hier scheint gerade die Aktie von dynaCert bei den Anlegern ganz oben auf der Liste zu stehen. In nur einem Monat hat sich das Wertpapier der Kanadier verdoppelt. Allerdings was die Geschäftsentwicklung angeht, so hat dynaCert mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie Nel. Es fehlen die großen Kunden und die großen Aufträge. Die Wasserstoff-Hybrid-Lösung des Unternehmens scheint aber trotzdem die Fantasie der Anleger zu beflügeln. Das Risiko bei dynaCert ist aber sicherlich nicht kleiner als bei Nel.

Von Markus Weingran

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Foto: Homepage Nel

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