ROUNDUP: Industrieaufträge im Februar noch kaum von Virus-Krise betroffen

dpa-AFX · Uhr

WIESBADEN (dpa-AFX) - In der deutschen Industrie ist der Auftragseingang im Februar nach einem starken Jahresauftakt wieder gesunken. Die Aufträge seien im Monatsvergleich um 1,4 Prozent gefallen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mit. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Rückgang um 2,5 Prozent gerechnet. Ausschlaggebend war eine schwächere Entwicklung bei den Großaufträgen. Im Februar hatte die Corona-Pandemie laut Bundesamt noch keine eindeutigen Effekte auf den Auftragseingang.

Wie die Statistiker weiter mitteilten, war der Jahresauftakt nicht so stark wie bisher bekannt ausgefallen. Das Bundesamt revidierte den Anstieg im Januar auf nur noch 4,8 Prozent im Monatsvergleich, nach zuvor 5,5 Prozent. Im Jahresvergleich legten die Aufträge im Februar um 1,5 Prozent zu, während Analysten in dieser Betrachtung einen leichten Rückgang erwartet hatten.

Ausschlaggebend für den Februar-Dämpfer im Monatsvergleich ist laut Bundesamt die Entwicklung von Großaufträgen. Ohne Berücksichtigung der Ordereingänge mit vergleichsweise hohen Volumen wäre der Auftragseingang im Monatsvergleich um 1,1 Prozent gestiegen. Zu den Großaufträgen werden beispielsweise Ordereingänge in der Flugzeugindustrie gezählt, für die in der Regel hohe Summen fällig werden.

Die Aufträge aus dem Inland seien im Februar im Vergleich zum Vormonat um 1,7 Prozent gestiegen, teilte das Bundesamt weiter mit. Die Auslandsaufträge hätten sich hingegen um 3,6 Prozent verringert. Dabei seien die Auftragseingänge aus der Eurozone um 5,0 Prozent gesunken.

In den Angaben sind die aktuellen Auftragseingänge der Betriebe in Rheinland-Pfalz noch nicht enthalten, wie es weiter hieß. Die Entwicklung in dem Bundesland sei daher geschätzt worden.

Chefvolkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank verwies darauf, dass es vor allem die Länder der Eurozone waren, die sich mit Bestellungen zurückhielten. Seiner Einschätzung nach habe sich die deutsche Industrie in den ersten beiden Monaten des Jahres "besser geschlagen als vielerorts angenommen". Die Auftragsdaten hätten gezeigt, dass die wirtschaftliche Erholung in der für die deutsche Wirtschaft wichtigen Industrie bis zum Ausbruch der Corona-Krise in Europa in vollem Gange war./jkr/ssc/fba

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