ROUNDUP/Robuste Nachfrage nach Heimtierbedarf: Zooplus erhöht Jahresprognose

dpa-AFX · Uhr

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Online-Tierbedarfshändler Zooplus wird inmitten der Corona-Pandemie optimistischer für das Gesamtjahr. Grund sei eine anhaltend robuste Nachfrage der Konsumenten nach Heimtierbedarf im ersten und auch im angelaufenen zweiten Quartal, teilte das SDax -Unternehmen am Donnerstag zur Vorlage vorläufiger Zahlen in München mit. Die Aktien schossen an der Börse nach der Nachricht zeitweise um fast ein Viertel in die Höhe, zuletzt betrug das Plus noch fast 18 Prozent auf 136,20 Euro.

Der Unternehmensvorstand erwartet nun einen Anstieg der Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 225 Millionen auf 1,75 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll auf mindestens 20 Millionen Euro steigen.

Noch im März hatte sich Zooplus wegen der Pandemie beim Ausblick vorsichtig gezeigt. Das Ebitda wurde zwar im neutralen bis positiven Bereich gesehen, jedoch unter dem Vorjahreswert von 11,8 Millionen Euro. Zudem wurde ein Umsatzanstieg von 180 Millionen Euro prognostiziert.

Die neue Prognose steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich der Einfluss der Corona-Pandemie sowohl auf die gesamtkonjunkturelle Lage als auch auf die Lage des Konzerns nicht in unbekanntem Maße im Laufe des Geschäftsjahres wesentlich verändere.

Im ersten Quartal hatte Zooplus den vorläufigen Berechnungen zufolge den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf 440 Millionen Euro gesteigert. Wesentlicher Treiber des Wachstums sei das Geschäft mit Bestandskunden gewesen, aber auch das Neukundenwachstum sei stark ausgefallen, hieß es. Das Ebitda konnte Zooplus so von 2,2 auf 8,1 Millionen nahezu vervierfachen.

Zooplus sei in das Jahr 2020 aufgrund der Ungewissheit über die weitere Ausbreitung des Coronavirus und der damit verbundenen Auswirkungen nur verhalten optimistisch gestartet, sagte Vorstandschef Cornelius Patt laut Mitteilung. "Es hat sich jedoch gezeigt, dass sich der Heimtierbedarf zu einer der gefragtesten Produktgruppen im Online-Handel in Zeiten der Corona-Pandemie entwickelt hat." Zooplus habe in allen europäischen Ländern seit Anfang März bis dato ein "außergewöhnliches Konsumenteninteresse" registriert. "Auch im Monat April entwickelte sich der Umsatz weiter positiv", ergänzte Patt.

Die Zooplus-Aktie hatte an der Börse in den vergangenen Jahren keinen leichten Stand. Anleger sorgten sich um die Profitabilität des Unternehmens, das rote Zahlen schrieb, und um die Konkurrenz durch Amazon. Kostete das Papier im Mai 2017 im Hoch noch rund 200 Euro, war der Kurs vor dem Corona-Crash bis Ende Januar 2020 auf knapp 70 Euro zurückgekommen - hatte dann im ersten Virustrubel aber nur noch mäßig bis rund 65 Euro nachgeben.

Vielmehr wurde es zuletzt von vielen Anlegern als eine Art Rettungsinsel wahrgenommen, auch Analysten sahen in dem Unternehmen bereits einen Krisengewinner. Am Donnerstag kletterten die Papiere im Hoch auf 144,40 Euro - damit kosteten sie so viel wie seit Ende 2018 nicht mehr.

Zooplus will seine endgültigen Zahlen am 14. Mai bekanntgeben./tav/tih/he

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