Satelliten fürs Portfolio

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Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen: Für Anleger kann es sinnvoll sein, Zertifikate in das bestehende Portfolio zu integrieren. Dadurch lässt sich zum einen das Portfolio exakter aussteuern und zum anderen das Rendite-Risiko-Profil verbessern.

Ein so bekanntes wie wichtiges Gebot bei der Geldanlage lautet: „Nicht alle Eier in einen Korb legen.“ Stattdessen sollten Anleger ihr Kapital diversifizieren. Darunter versteht man die Streuung des Risikos auf verschiedene Anlagen beziehungsweise Anlageklassen. Dass sich das Gesamtrisiko eines Portfolios durch eine kluge Zusammensetzung tatsächlich reduzieren lässt, ohne dabei die Rendite zu schmälern, hat als Erster der Wirtschaftsnobelpreisgewinner Harry Markowitz mit seiner berühmten „Portfolio Selection“-Theorie wissenschaftlich nachgewiesen. Was häufig unterschätzt wird: Auch strukturierte Anlageinstrumente wie Zertifikate oder Aktienanleihen bergen das Potenzial, ein Portfolio auf die individuellen Anforderungen eines Anlegers optimal zuzuschneiden und zugleich das Chance-Risiko-Profil zu verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung von Professor Dr. Rudi Zagst, Leiter des Lehrstuhls für Finanzmathematik an der Technischen Universität München (TUM). Demnach kann es für jeden Anlegertyp - egal, ob risikoscheu, risikoneutral oder risikofreudig - sinnvoll sein, Zertifikate in das bestehende Portfolio zu integrieren.

Zertifikate als „Satelliten“

Professor Dr. Rudi Zagst und Michael Huber
FinanzBuch Verlag,
ISBN 978-3-89879-487-9, 239 Seiten, 29,90 Euro

Zuvor muss allerdings ein Weg gefunden werden, bestehende Positionen mit strukturierten Produkten zu ergänzen, um so zu einem ausgewogenen Gesamtportfolio zu gelangen. Zur Umsetzung dieser Anforderung empfiehlt Professor Zagst eine Portfoliostrukturierung nach dem Core-­Satellite-Ansatz. Dies würde auf einfache Weise eine Kombination bestehender und neuer Investitionen erlauben und eine klare Struktur mit einer verbesserten Übersichtlichkeit des Portfolios schaffen. Der Kern (Core), so Zagst, setze sich dabei aus Anlagen zusammen, die langfristig ausgerichtet sind und deshalb in der Regel keine fortlaufende Restrukturierung erfordern, wie zum Beispiel Aktien-, Immobilien- oder Rentenanlagen. Die Satelliten wiederum setzen sich aus Anlageinstrumenten zusammen, die in der Regel kürzere Laufzeiten sowie eine größere Aufmerksamkeit des Anlegers benötigen. Hierzu zählen auch ausgewählte Zertifikate-Strukturen, wie zum Beispiel Discount-Zertifikate, Bonus-Zertifikate oder Aktienanleihen. Ziel dieser Satellitenanlagen ist es, die Rendite und die Diversifikation im Port­folio zu erhöhen.

Chance und Risiko messbar machen

Das Erfolgspotenzial der Integration von Zertifikaten in die Portfolio-Allokation kann nur dann optimiert werden, wenn es messbar ist. Dafür werden in der Praxis unterschiedliche Kennzahlen herangezogen, wie zum Beispiel die Sharpe-Ratio. Bei Portfolios mit strukturierten Anlageprodukten, erklärt Zagst, seien solche klassischen Kennzahlen jedoch kritisch zu hinterfragen, da sie zu falschen Rückschlüssen führen können. Er hat daher mit seinem Team eine Methode identifiziert, mit der das Rendite-Risiko-Profil auch für komplexere Portfolios sinnvoll bestimmt werden kann: das Performancemaß Z-Omega (ZΩ). Diese Kennzahl ermöglicht es, die individuelle Risiko­neigung des Anlegers zu berücksichtigen.

Umfassende Simulation

ZΩ ist die Differenz aus dem Mittel aller möglichen Renditen oberhalb des risikolosen Zinssatzes (Upside) und dem Mittel aller möglichen Renditen unterhalb des risikolosen Zinssatzes (Downside), gewichtet mit der Risikoeinstellung des jeweiligen Anlegers. Der Anleger sollte sich immer für das Portfolio entscheiden, das den größeren ZΩ-Wert aufweist. Um die Effekte von Zertifikaten in der Portfoliostruktur zu messen, hat Finanzmathematiker Zagst für drei unterschiedliche Anlegertypen Beispieldepots zusammengestellt, die auf die jeweilige Risi­ko­neigung zugeschnitten wurden. Diese Portfolios sind das Ergebnis einer Markt­simulation mit 10.000 Durchläufen und einer anschließenden Optimierung nach dem Performancemaß ZΩ. Dabei wurde unterstellt, dass jeder Anleger bereits über ein bestehendes Portfolio verfügt, das als Kerninvestment beibehalten wird. Die Satelliteninvestments wurden um ausgewählte Standardzertifikate wie Bonus- und Discount-Zertifikate ergänzt.

Fazit: Zertifikate stiften Mehrwert

„Als Ergebnis der Untersuchung lässt sich festhalten, dass Zertifikate prinzipiell sehr sinnvolle Anlageinstrumente darstellen und einem Privatinvestor einen deutlichen Mehrwert stiften können“, berichtet Zagst. Grundvoraussetzung dafür sei, dass die einzelnen Produkte sorgfältig ausgewählt und aufeinander abgestimmt werden. Die Analyse der verschiedenen Marktszenarien habe gezeigt, dass Zertifikate eine sehr exakte Steuerung des Portfolioverhaltens ermöglichen und je nach Einsatz durchaus auch in schwierigen Marktphasen zusätzliche Rendite erwirtschaften können. Trotz des bewusst gering gewählten Zertifikateanteils von 25 bis 35 Prozent am Gesamtportfolio, so Zagst, sei es möglich gewesen, die Portfolios sehr genau auf die Bedürfnisse der verschiedenen Anlegertypen auszurichten.

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Autor: Redaktion

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