VIRUS: Deutsche Euroshop will Dividende streichen - Schließungen belasten Handel

dpa-AFX · Uhr

HAMBURG (dpa-AFX) - Der Handelsimmobilieninvestor Deutsche Euroshop will wegen der Corona-Krise für das vergangene Jahr auf die Zahlung einer Dividende verzichten. Zwar verfüge das Unternehmen über genügend Liquidität für eine Ausschüttung, auch sei das Konzernergebnis 2019 gestiegen, doch seien die finanziellen Auswirkungen der Pandemie derzeit nicht quantifizierbar. Das teilte der auf Einkaufszentren spezialisierte Konzern am Donnerstag in Hamburg mit.

So seien in den vergangenen Tagen von behördlicher Seite in einer Reihe von Ländern weitreichende Sicherheits- und Quarantänemaßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung angeordnet worden. Davon betroffen seien mittlerweile alle Center aus dem Portfolio der Deutsche Euroshop. In Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn hätten Regierungen angeordnet, dass landesweit alle Geschäfte geschlossen bleiben müssten. Ausnahmen gebe es im Wesentlichen nur für Lebensmittel, Drogerien, Apotheken, Bankdienstleistungen sowie für eine limitierte Anzahl weiterer Produkte und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Für die gastronomischen Betriebe wurden ebenfalls Restriktionen erlassen.

Die Mietverträge der Deutsche Euroshop enthielten zwar regelmäßig Vereinbarungen zu festen Mindestmietzahlungen. Jedoch könnten länger andauernde Umsatzeinbußen aufgrund von temporär angeordneten Geschäftsschließungen oder einer generellen Konsumzurückhaltung der Kunden die wirtschaftliche Situation von Einzelhändlern belasten. Dies erhöhe für die Deutsche Euroshop das Risiko bezüglich der Erfüllung von vertraglichen Verpflichtungen durch die Mietpartner, so das Unternehmen.

Das Jahr 2019 sei dagegen nach Plan gelaufen, teilte der Konzern weiter mit. Der Umsatz stieg um 0,4 Prozent auf 225,9 Millionen Euro. Dank eines positiven Steuereffekts verbesserte sich das Konzernergebnis um rund 41 Prozent auf 112 Millionen Euro. Dagegen sank das operative Ergebnis (Ebit) leicht um 0,8 Prozent auf 197,5 Millionen Euro. Das für die Immobilienbranche wichtige operative Ergebnis FFO ging um 0,5 Prozent auf 149,6 Millionen Euro zurück. Der EPRA NAV (Net Asset Value) je Aktie lag per Jahresende mit 42,30 EUR um 2 Prozent unter dem Vorjahresniveau./nas/he

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