Zeit bringt Geld: Warum die Anlagedauer bei der Aktienanlage eine so große Rolle spielt

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Es gibt viele Anleger, die bei der Aktienanlage in eine regelrechte Hektik verfallen. Sie verfolgen die Kurse, suchen nach günstigen Einstiegsmöglichkeiten oder Verkaufssignalen. Und das alles nur, um vermeintlich günstige Gelegenheiten zum Kauf zu erhaschen oder Aktien, die sie besitzen, schnell wieder abzustoßen, wenn sie ein gewisses Kursniveau erreicht haben, um dann die Gewinne von vielleicht 20 % oder 30 % mitzunehmen.

Doch diese Investoren verwechseln die Börse irgendwie mit einem Spielcasino, in dem man immer rege handeln muss, um irgendwie Gewinn zu erzielen. Aber am Aktienmarkt gilt das Motto: Kurzfristig kann man an der Börse gewinnen, aber langfristig wird man an der Börse gewinnen.

Denn gerade mit der Zeit können sich gute Aktien so richtig entfalten und ihren Investoren viel Freude bereiten. Doch über lange Zeiträume ständig investiert zu sein ist nicht immer einfach. Denn die Börse ist nun einmal keine Einbahnstraße, auf der die Kurse ganz elegant nach oben ziehen, sondern es kann unter Umständen schon mal richtig holprig werden an den Finanzmärkten.

Schauen wir jetzt einmal, warum sich das Dabeibleiben und Durchhalten in schweren Börsenphasen trotzdem lohnen könnte.

Darum sollte man langfristig investieren

Die meisten Anleger werden nervös, wenn eine Aktie, die sie erworben haben, um 100 % gestiegen ist. Dies ist so eine magische Marke, bei der viele anfangen, über zwei Dinge nachzudenken: Wird die Aktie weiter steigen und bleibt man am Ball, oder soll man lieber die Hälfte der Position verkaufen, um seinen Kaufpreis so quasi in Sicherheit zu bringen? Wenn in dieser Phase des Nachdenkens die Kurse nur geringfügig nachgeben, entscheiden sich wohl die meisten für den Verkauf.

Doch man sollte hier langfristig denken, denn meistens hören Aktien ja nicht einfach auf weiter zu steigen, nur weil man selbst denkt, dass es so sein wird. Und gerade wenn sich eine Aktie, die man besitzt, im Kurs verdoppelt hat, macht es auch doppelt Sinn dabeizubleiben.

Dazu ein Beispiel:

Nehmen wir an, ein Anleger kauft 100 Aktien zu einem Preis von 50 Euro pro Stück. Er hat dann insgesamt eine Investition von 5.000 Euro getätigt. Steigt die gekaufte Aktie jetzt um 20 %, erhöht sich damit der Wert seiner Position um genau 1.000 Euro. Erreicht sie im Laufe der Zeit jetzt die besagten 100 % Kurszuwachs, dann beträgt der Wert der Position nun also 10.000 Euro. Steigen die Papiere ausgehend von diesem Wert um weitere 20 % an, erhöht sich der Gesamtwert der Position jetzt demzufolge um 2.000 Euro (Kaufnebenkosten wurden nicht berücksichtigt).

Das bedeutet, alleine durch Kurssteigerungen, die bei einer langen Haltedauer zustande kommen können, erhält man bei einem weiteren Anstieg seiner Aktie viel mehr Zuwachs in der gesamten Position.

Über Dekaden denken kann reich machen

Der oben beschriebene Effekt kann sich natürlich über Jahrzehnte erst so richtig entfalten. Denn dann sind Wertsteigerungen möglich, die kaum jemand auf dem Schirm hat. In einem Zeitraum von beispielsweise 30 Jahren können die Anlageerfolge, die man erzielen kann, durchaus sehenswert sein.

Schauen wir doch einmal auf drei bekannte Blue Chips und darauf, was sie in den letzten 30 Jahren an Ertrag für ihre Aktionäre erwirtschaftet haben.

KaufdatumInvestierter BetragWert am 10.10.2019Wertsteigerung

PepsiCo
11.10.198910.000 US-Dollar137.890,00 US-Dollar1.278,90 %

Colgate-Palmolive
11.10.198910.000 US-Dollar177.368,40 US-Dollar1.673,68 %

Johnson&Johnson
11.10.198910.000 US-Dollar184.899,72 US-Dollar1.749,00 %

Quelle: Investment Calculator von Pepsi, Colgate-Palmolive und Johnson&Johnson (Kaufnebenkosten wurden nicht berücksichtigt und erhaltene Dividenden nicht wieder angelegt)

Ich finde, das sind recht solide Ergebnisse, die diese drei Werte da vorweisen können. Und was man natürlich auf keinen Fall vergessen sollte, sind die Dividenden, die man in diesem Zeitraum ja auch noch als zusätzlichen Gewinn verbuchen konnte.

Man sollte auch bedenken, dass diese hohen Wertsteigerungen trotz vieler kleiner Korrekturen und den großen Verwerfungen, die es zum Beispiel mit dem Platzen der Technologieblase im Jahr 2000 und der Finanzkrise der Jahre 2008 und 2009 gab, zustande gekommen sind. Hier zeigt sich eindrucksvoll, dass Durchhalten eben doch meistens belohnt wird.

Ist dies die nächste Wirecard?

Wirecard stieg um fast 2.000 %. Jetzt gibt es einen aussichtsreichen „Nachfolger“, der schon bald die Spitze einnehmen könnte. Erst im vergangenen Jahr kam die Aktie an die Börse. Mit +49 % Umsatz-Wachstum (2018) und einer traumhaften Marge von 52 % (vor Steuern und Abschreibungen) fasziniert das Unternehmen die Analysten, während seine Plattform die Internet-Händler in der ganzen Welt mit der besten Performance begeistert und so bereits über 3 Milliarden Menschen erreicht. Wächst hier ein ganz neuer Tech-Gigant heran? Alle Details liest du hier:

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt eine Shortposition auf Aktien von Colgate-Palmolive. The Motley Fool empfiehlt Johnson & Johnson.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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