Aktien Zürich Schluss: Freundlich vor Fed-Entscheid

dpa-AFX · Uhr

ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch vor der wichtigen Fed-Zinssitzung freundlich geschlossen. Von der erwarteten Nervosität war nicht viel zu spüren und der SMI machte nach drei schlechteren Tagen wieder etwas Boden gut. Die Schweizer Bankentitel wurden jedoch am Nachmittag doch noch von der Angst vor Zinserhöhungen erfasst und schlossen allesamt tiefer - im Einklang mit den amerikanischen und den europäischen Instituten, die ebenfalls unter Druck gerieten.

Grundsätzlich geht die Finanzgemeinde davon aus, dass das die US-Notenbank am Abend den Ausstieg aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik beschleunigen wird, gerade auch angesichts der überraschend in die Höhe geschnellten Produzentenpreise. Doch allzu große Veränderungen werde die Notenbank wohl noch nicht tätigen, sagte ein Börsianer: "Die Zinsen wurden wegen Covid-19 gesenkt - und das Virus schwebt ja noch immer über allem."

Der SMI schloss um 0,96 Prozent höher bei 12 530,96 Punkten. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien enthält, gewann 0,88 Prozent auf 2016,78 Punkte und der breite SPI sprang kurz vor Handelsschluss noch über die Marke von 16 000 Punkte und schloss um 0,95 Prozent höher bei 16 001,10 Punkten.

An der Spitze der Tabelle schlossen Lonza mit einem Plus von 2,8 Prozent. Gleich zwei Neuigkeiten gaben den Titeln Rückenwind: So hat der britische Lonza-Großkunde GlaxoSmithKline eine Zulassungsempfehlung für die Anwendung des Autoimmunkrankheit-Mittels Benlysta erhalten. Zudem kündigte Lonza eine Zusammenarbeit mit dem US-Life-Science-Unternehmen Agilent für die Entwicklung von Technologien für zellbasierte Therapien an.

An zweiter Stelle folgten Sonova mit einem Plus von 2,3 Prozent. Bei Temenos (plus 2,0 Prozent) rückten nach der Bekanntgabe eines Ausbaus der Partnerschaft mit Microsoft laut Händlern wieder Übernahmespekulationen in den Fokus. Nach Vifor könnte auch Temenos ins Ausland verkauft werden, hieß es am Markt.

Die drei Schwergewichte Roche (plus 1,6 Prozent) und Nestlé (plus 1,1 Prozent) stützen den Index ebenfalls stark. Nestlé erhielten Rückenwind durch eine Kurszielerhöhung und Bestätigung der Kaufempfehlung durch Goldman Sachs. Novartis legten mit 0,4 Prozent etwas weniger stark zu.

Vifor (plus 0,3 Prozent auf 158,40 Franken), erreichten nach dem zuletzt deutlichen Gewinn im Anschluss an das Übernahmeangebot der australischen CSL das Kursniveau der gebotenen 167 Franken je Aktie nach wie vor nicht.

Am anderen Ende des Spektrums schlossen im Sog der europäischen Bankentitel auch UBS (minus 0,9 Prozent), Julius Bär (minus 0,7 Prozent) und CS (minus 0,5 Prozent) tiefer, wobei die Schweizer Banken sich noch besser hielten als die europäische Konkurrenz.

Mit wenigen Ausnahmen performten im SLI zudem vor allem Titel schlecht, die bereits im bisherigen Jahresverlauf eher Federn lassen mussten. "Es ist wie immer: Die guten Performer legen in den letzten Tagen des Jahres noch zu, die schlechten werden gemieden", sagte ein Händler. Dazu gehören AMS Osram (minus 0,7 Prozent), Holcim (minus 0,2 Prozent) und Adecco (minus 0,1 Prozent)./tv/jb/AWP/jha

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