Vorbörse: Dax legt Verschnaufpause ein – Wall Street mit starken Zahlen – Euro nähert sich wieder Parität

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Nach zweitägiger Erholungsrally dürfte der Dax am Mittwoch zunächst eine Verschnaufpause einlegen. Knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,4 Prozent auf 12 621 Punkte. Auch für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnet sich ein etwas schwächerer Handelsauftakt ab. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen.

In der Vorwoche war der Dax mit 11 862 Punkten auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. Von diesem Niveau aus konnte er sich jüngst um fast sieben Prozent erholen. "Wie nachhaltig diese Bewegung ist, wird sich noch zeigen müssen", erläuterten die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Viel Negatives sei wohl eingepreist. Zudem seien deutsche Standardwerte inzwischen unterbewertet. Das schließe zwar neuerliche Kursverluste nicht aus, doch die Hoffnungen auf eine Bodenbildung stiegen.

Die wichtigsten US-Indizes waren am Vortag am Tageshoch aus dem Handel gegangen. Die Risikofreude der Anleger wird angesichts der zuletzt schwachen US-Konjunkturdaten genährt durch die Hoffnung auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank. Im Fokus steht nun der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Einzelwerte im Überblick

Im vorbörslichen Handel auf Tradegate gewannen Carl Zeiss Meditec nach einer Hochstufung von "Hold" auf "Buy" durch die Berenberg Bank mehr als zweieinhalb Prozent verglichen mit dem Xetra-Schluss. Die Aktie des Medizintechnik-Herstellers sei qualitativ hochwertig mit starken mittelfristigen Perspektiven und überverkauft, hieß es.

Der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke erreichte im dritten Quartal im Tagesgeschäft wohl erstmals in diesem Jahr die Gewinnschwelle. Den Umsatz konnte die Online-Apotheke unter anderem dank Neukunden um ein Fünftel steigern. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Auf Tradegate schnellten die Papiere im vorbörslichen Handel um gut zwölf Prozent nach oben zum Xetra-Schluss.

Die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms bescherte den Aktien des jüngst aus dem Nebenwerteindex SDax abgestiegenen Büroausstattungshändlers Takkt ein Kursplus von mehr als zwei Prozent auf Tradegate zum Xetra-Schluss.

Wall Street deutlich im Plus

Die US-Aktienmärkte haben am Dienstag an ihren starken Oktober-Auftakt angeknüpft und nochmals deutlich zugelegt. Die Hoffnung auf eine weniger aggressive Zinspolitik der US-Notenbank Fed sorgte für Kauflaune unter den Anlegern. "Der Optimismus scheint im Oktober wieder im Markt zurück zu sein", kommentierte Pierre Veyret vom Broker Activtrades.

Der Dow Jones Industrial überwand im frühen Handel erstmals seit dem 22. September wieder die viel beachtete Marke von 30 000 Punkten. Letztlich gewann der US-Leitindex 2,80 Prozent auf 30 316,32 Punkte und baute damit seine Gewinnserie seit Montag auf rund fünfeinhalb Prozent aus.

Für den S&P 500 ging es am Dienstag um 3,06 Prozent auf 3790,93 Zähler nach oben. Der marktbreite Index verbuchte damit einschließlich Montag den stärksten Zweitagesgewinn seit April 2020. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 legte um 3,14 Prozent auf 11 582,54 Punkte zu.

Asien: Hang Seng deutlich im Plus, der Nikkei 225 nur leicht

In Asien haben die Aktienmärkte von den positiven Vorgaben aus den Vereinigten Staaten profitiert. In Japan legte der Leitindex Nikkei 225 kurz vor Handelsende leicht zu und steuert damit auf den dritten Tag im Plus in Folge zu. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong stieg der dortige Leitindex Hang Seng zuletzt um etwas mehr als fünf Prozent, nachdem dort am Dienstag wegen eines Feiertags nicht gehandelt worden war. In Shanghai ist der Aktienmarkt feiertagsbedingt weiter geschlossen.

Renten

Bund-Future                       141,51                   0,09%

Devisen: Euro wenig bewegt nach deutlichem Kursanstieg

Der Euro hat nach seiner Vortagesrally eine Verschnaufpause eingelegt. Am Mittwochmorgen kostete die Gemeinschaftswährung 0,9974 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Dienstagabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 0,9891 (Montag: 0,9764) Dollar festgesetzt.

Als Antrieb für den Euro erwies sich zuletzt die gute Stimmung an den Finanzmärkten. Nach zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus den USA war die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank ihre Leitzinsen weniger als bisher erwartet anheben könnte.

Laut Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners verleiht insbesondere die Hoffnung auf ein Auslaufen der US-Zinserhöhungen im ersten Quartal 2023 der Gemeinschaftswährung Rückenwind. Der Euro zeige ein beeindruckendes Comeback. Die Parität, also das Tauschverhältnis 1 zu 1, sei wieder in Reichweite.

Im Handelsverlauf könnten noch einige Konjunkturdaten für Bewegung sorgen. Im Fokus stehen dabei insbesondere Einkaufsmanager-Indizes für den Dienstleistungssektor aus der Eurozone, Großbritannien und den USA.

Euro/USD                            0,9973                   -0,14%

USD/Yen                             144,05                   -0,05%

Euro/Yen                             143,66                   -0,2%

Ölpreise sinken leicht - Ölallianz Opec+ berät über Förderstrategie

Die Ölpreise haben nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag etwas nachgegeben. Am Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 91,72 US-Dollar. Das waren 8 Cent weniger als am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 19 Cent auf 86,33 Dollar.

Zuletzt stützten Meldungen über eine bevorstehende Förderkürzung des Ölverbunds Opec+ die Ölpreise. Damit gerät am Mittwoch das Treffen dieses Ölkartells zur Festlegung der Strategie für den November in den Fokus. Im Raum steht eine Drosselung der Produktion, um die zuletzt gesunkenen Ölpreise zu stabilisieren. Wegen der Sorge vor einer weltweiten Rezession haben sie seit Juni um bis zu 30 Prozent nachgegeben. Nach Ansicht von Analysten ist daher ein deutliches Marktsignal zu erwarten.

Allerdings würde eine Kürzung faktisch viel geringer ausfallen als der Beschluss vermuten ließe. Denn eine Reihe von Ölförderstaaten wie zum Beispiel Angola, Nigeria und Russland produzierten bereits deutlich weniger, als es ihre bisherigen Vereinbarungen erlauben würden, sagte Commerzbank-Experte Carsten Fritsch. "Insofern wird die tatsächliche Kürzung geringer sein, als auf dem Papier steht."

Brent                         91,70               -0,10 USD

WTI                           86,33               -0,19 USD

Umstufungen von Aktien

- BERENBERG HEBT CARL ZEISS MEDITEC AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 135 EUR

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SILTRONIC AUF 90 (115) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR AUTO1 AUF 13 (13,70) EUR - 'OVERWEIGHT'

- UBS SENKT ABOUT YOU AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 5,40 (13) EUR

- UBS SENKT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 114 (145) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HENKEL AUF 65 (71) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR TESLA AUF 325 (340) USD - 'KAUFEN'

- BERNSTEIN STARTET AIRBNB MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 143 USD

- BARCLAYS STARTET ORKLA MIT 'UNDERWEIGHT' - ZIEL 70 NOK

- BERENBERG HEBT TONNELLERIE FRANCOIS FRERES AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 43 (33) EUR

- BERENBERG STARTET DECHRA PHARMACEUTICALS MIT 'HOLD' - ZIEL 2850 PENCE

- BERNSTEIN STARTET AMADEUS IT MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 60 EUR

- GOLDMAN STARTET TECHNICOLOR CREATIVE STUDIOS MIT 'BUY' - ZIEL 2,50 EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 45 (50) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT L'OREAL AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- RBC HEBT ZIEL FÜR AB INBEV AUF 70 (64) EUR - 'OUTPERFORM'

- RBC HEBT ZIEL FÜR LVMH AUF 715 (710) EUR - 'OUTPERFORM'

- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SANOFI AUF 128 (130) EUR - 'BUY'

- WDH/GS HEBT ZIEL FÜR NOVO NORDISK AUF 1004 (975) DKK - 'CONVICTION BUY LIST'

- WDH/RBC STARTET BENEVOLENTAI MIT 'OUTPERFORM' - ZIEL 7,10 EUR

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Grenke, Q3 Neugeschäft

08:00 GBR: Tesco, Halbjahreszahlen

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

DEU: KBA, VDA, VdIK, Auto-Zulassungszahlen 09/22

Termine Konjunktur

POL: Zentralbank, Zinsentscheid

ROU: Zentralbank, Zinsentscheid

02:30 JPN: Jibun Bank PMI Dienste 09/22 (2. Veröffentlichung)

08:00 DEU: Im- und Exporte 08/22

08:00 DEU: Einkommensverteilung in Deutschland, Jahr 2021

08:00 DEU: Kommunale Haushalte (Gemeindefinanzen), 1. Halbjahr 2022 (Ergebnisse der vierteljährlichen Kassenstatistik)

08:45 FRA: Industrieproduktion 08/22

09:15 ESP: PMI Dienste 09/22

09:45 ITA: PMI Dienste 09/22

09:50 FRA: PMI Dienste 09/22 (2. Veröffentlichung)

09:55 DEU: PMI Dienste 09/22 (2. Veröffentlichung)

10:00 EUR: PMI Dienste 09/22 (2. Veröffentlichung)

10:00 CHE: KOF Konjunkturprognose Herbst

10:30 GBR: PMI Dienste 09/22 (2. Veröffentlichung)

11:30 DEU: Anleihe, Volumen: 1,5 Mrd EUR, Laufzeit: 15 Jahre

14:15 USA: ADP Beschäftigung 09/22

14:30 USA: Handelsbilanz 08/22

15:45 USA: PMI Dienste 09/22 (2. Veröffentlichung)

16:00 USA: ISM Services 09/22

16:30 USA: EIA Ölbericht (Woche)

Sonstige Termine

DEU: Wasserstoffgipfel der CSU unter Leitung von CSU-Generalsekretär Martin Huber

+ 11.30 Pk im Anschluss an den Gipfel mit CSU-Generalsekretär Martin Huber

12:00 CHE: Welthandelsprognose der WTO

12:15 DEU: Betriebsversammlung bei Ford mit der saarländischen Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD), Saarlouis

14:30 AUT: Ölallianz OPEC+ berät in Online-Sitzung über Förderstrategie

16:30 DEU: Dialog des Bundesverbands deutscher Banken (BdB): "Zeitenwende - auch in der Geldpolitik?" u.a. mit Holger Schmieding, Chefvolkswirt Berenberg, und dem Wirtschaftsprofessor Volker Wieland

DEU: 26. Internationaler Jahreskongress der Automobilindustrie (bis 6.10.22), Zwickau

FRA: EU-Parlament stimmt über Resolution zu Energiepreisen ab

Hinweis

CHN: Feiertag, Börsen geschlossen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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