Wirtschaftministerium will Finanzen von LNG-Betreiber Deutsche ReGas prüfen

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Berlin (Reuters) - Das Bundeswirtschaftsministerium will sich die Finanzen des Betreibers des geplantes Flüssiggas-Terminal (LNG) vor Rügen anschauen.

Der Bund werde die "Eignung und Zuverlässigkeit des möglichen Vertragspartners" Deutsche ReGas prüfen, teilte Wirtschaftsstaatssekretär Philipp Nimmermann auf eine kleine Anfrage des CDU-Bundestagsabgeordneten Matthias Hauer mit. Die vom 3. August stammende Antwort liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor. Darin heißt es, dass "im rechtlich möglichen und gebotenen Umfang auch die Prüfung der finanziellen Leistungsfähigkeit und die Herkunft der Finanzmittel" dazu gehöre. "Es muss sichergestellt sein, dass die Finanzierung der Energieinfrastruktur auf einer tragfähigen Finanzierung fußt", schreibt Nimmermann. Zuvor hatten "Business Insider" und der "Stern" berichtet.

Seit Monaten wird um die Errichtung des LNG-Terminals gestritten. Das Ostseebad Binz, das den Bau ablehnt, hatte nach eigenen Angaben Finanzermittler des Bundes eingeschaltet, weil es nach Ansicht des Ortes Hinweise auf einen "intransparenten Finanzierungshintergrund" gebe. Die Deutsche ReGas weist die Vorwürfe zurück.

Hauer machte Kanzler Olaf Scholz Vorwürfe. "Dass der Kanzler das Projekt zur Chefsache macht, aber die offenen Fragen zur Finanzierung erst später klären will (...) ist unverantwortlich", sagte er zu Reuters. Bisher sei die Bundesregierung völlig ahnungslos, woher die immensen Finanzmittel des Unternehmens Deutsche ReGas zum Ausbau der LNG-Infrastruktur stammten.

Nach den Planungen des Bundes sollen vor Rügen zwei schwimmende LNG-Terminals mit einer Jahreskapazität von zehn Milliarden Kubikmeter Gas stationiert werden. Ziel ist es, dass das Terminal für die Versorgung Anfang 2024 zur Verfügung steht.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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