Börse am Morgen

Dax mit freundlichem Start in neue Woche – Nucera verdoppelt Umsatz

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Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

China hat die Stempelsteuer auf den Aktienhandel gesenkt – das erste Mal seit 15 Jahren. Sas sorgte bei den Anlegern in China, aber auch in Japan und Südkorea, für gute Laune und bescherte den Börsen in Fernost einen Auftrieb.

Dieser Optimismus steckte auch die Anleger an den den deutschen Handelsplätzen an. Der Dax startete in den Handel mit 15.756 Punkten (Freitag: 15.631 Punkten) und liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit über 0,6 Prozent im Plus bei 15.727 Punkten.

Analysten orten bei knapp unter 15.500 Zählern eine wichtige Unterstützung für den Leitindex. Auf diesem Niveau hatte der Dax in den vergangenen Wochen zwei Tiefstände ausgelotet. „Sollte der Dax dort durchbrechen, droht erhebliches Ungemach“, schrieb die Landesbank Helaba in einem Marktkommentar.

Zinssorgen gerieten zunächst wieder etwas in den Hintergrund, sind aber nicht vom Tisch, nachdem auf dem Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole sowohl Fed-Chef Jerome Powell als auch die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, im Kampf gegen die hohe Inflation weiter eine strenge Geldpolitik in Aussicht gestellt hatten.

Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera verdoppelt Umsatz

Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera  hat seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal nahezu verdoppelt. Dabei profitierte das Unternehmen unter anderem von Großprojekten im Bereich Wasserstoff in Saudi-Arabien, wie die Tochter des Industriekonzerns Thyssenkrupp am Montag in Dortmund mitteilte.

Quartalszahlen Q3 für 22/23 Nucera im Überblick

Der Gewinn in Höhe von 2 Mio. EUR beruht auf höhere Zinserträgen.

In den ersten 9 Monaten des Geschäftsjahres 2022/23 hat Nucera Aufträge im Wert von 535 Mio. EUR akquiriert. Im letzten Jahr lag dieser Wert bei 1,21 Mrd. EUR, was aber einem Großauftrag für eine Projekt in Saudi-Arabien im Gigawatt-Leistungsbereich geschuldet war.

Für das laufende Geschäftsjahr (Ende September) erwartet das Unternehmen ein weiterhin starkes Umsatzwachstum. Die Kosten für den Ausbau des Wasserstoff-Elektrolyse-Geschäfts dürften die Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit) voraussichtlich belasten, hieß es.

Thyssenkrupp hatte den Elektrolyse-Spezialisten im Juli an die Börse gebracht. Dabei verspricht sich Nucera vor allem von der klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff großes Wachstumspotenzial. Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Wurde der Strom zuvor klimaneutral erzeugt, zum Beispiel mit Windrädern oder Solarzellen, wird der Wasserstoff als „grün“ bezeichnet. Nucera baut auch Anlagen für die klassische Chlor-Alkali-Elektrolyse.

Die Nucera-Aktie profitiert von den Zahlen und liegt nach gut einer Stunde knapp 4 Prozent im Plus bei über 22 EUR. Anfang Juli hatten die Titel der Thyssenkrupp-Tochter mit etwas über 20 Euro ihr Börsendebüt hingelegt. Nach einem Anstieg bis über 25 Euro fiel der Kurs dann bis auf zuletzt fast 21 Euro zurück. Mit dem aktuellen Kursplus steuern sie nun wieder die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend an, die derzeit bei 22,45 Euro verläuft.

Unternehmen beim E-Auto-Einsatz vor privaten Nutzern

Unternehmen setzen einer Studie zufolge stärker auf E-Autos als private Halter. Jeder siebte Pkw in den Fuhrparks der Firmen war im vergangenen Jahr ein E-Auto (7 Prozent) oder ein Plug-in-Hybrid (8 Prozent), wie aus dem Klimabarometer der staatlichen Förderbank KfW hervorgeht. Bei privaten Haltern lag die Quote demnach bei 0,9 beziehungsweise 1,4 Prozent. „Bei der Dekarbonisierung des Verkehrs spielen die Unternehmen mit ihren Fuhrparks eine Schlüsselrolle“, erläuterte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib.

In Deutschland entstehen den Angaben zufolge rund 20 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgase im Verkehrssektor. Der motorisierte Straßenverkehr hat daran einen Anteil von 98 Prozent.

Im Bereich der Firmenwagen gehe die Entwicklung in die richtige Richtung. "Bei den Nutzfahrzeugen spielen batterieelektrische Fahrzeuge aber bisher nur eine Nebenrolle", sagte Köhler-Geib. Als Gründe vermutet die KfW die spätere technische Verfügbarkeit von E-Nutzfahrzeugen, hohe Anschaffungskosten sowie eine kaum vorhandene Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den schweren Straßengüterverkehr.

Mehr als zwei Drittel aller Pkw-Neuzulassungen entfallen den Angaben zufolge auf gewerbliche Halter. Die Nase vorn haben nach der KfW-Umfrage Firmen im Dienstleistungsbereich, bei denen 7 beziehungsweise 9 Prozent der Pkw-Flotte rein elektrisch oder als Plug-in-Hybrid betrieben werden. Firmenwagen von Bauunternehmen sowie aus dem Sektor Verkehr und Lagerei kommen nur auf jeweils 5 Prozent bei E-Autos und 4 beziehungsweise 7 Prozent bei Plug-in-Hybriden. Gerade Transport- und Logistikunternehmen könnten einen wesentlichen Beitrag leisten. Ihr Fuhrpark sei in der Regel überdurchschnittlich groß und die Fahrzeuge würden intensiver genutzt, hieß es.

Köhler-Geib zufolge spielen bei Entscheidungen der Firmen vor allem die Kosten eine Rolle. „Unternehmen ziehen die Anschaffung eines energieeffizienten und klimafreundlichen Fahrzeuges in Betracht, wenn dessen Wirtschaftlichkeit gegenüber anderen Antriebsarten langfristig gegeben ist“, sagte die Ökonomin. „Mit geeigneten Maßnahmen kann die Politik hier entsprechende Anreize schaffen und Fortschritte bei der Dekarbonisierung des Straßenverkehrs erzielen.“

Der Studie zufolge neigen Unternehmen stärker als Privatpersonen dazu, Plug-in-Hybride sowie große und energieintensivere Pkw zu besitzen, deren Klimawirkung umstritten sei. Dies dürfte auch mit Steuerregelungen für Dienstwagen zusammenhängen, hieß es. Die Vorschriften begünstigten den Gebrauch von Plug-in-Hybriden im Verbrennungsmodus sowie die Anschaffung von größeren Dienstwagen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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