Bitcoin: Kurs kratzt kurzzeitig wieder an der 10.000-Dollar-Marke – Sind die Future-Märkte Schuld am Rücksetzer?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Bitcoin hat seine Kursrally mit einem Sprung über die Marke von 10.000 US-Dollar am Wochenende vorerst fortgesetzt, bis er am Montag die erste größere Korrektur seit mehreren Tagen erlebt hat und wieder bis unter die Marke von 9800 Dollar gefallen ist. Die nach Marktkapitalisierung größte Kryptowährung überwand auf der Handelsplattform Bitstamp in der Nacht zum Sonntag erstmals seit Oktober die psychologisch wichtige Hürde. In der Spitze kostete ein Bitcoin 10.125 Dollar (9247 Euro). Allein für 2020 ergibt sich damit ein Kursplus von mehr als 40 Prozent.

Futures und Halving treiben den Preis

Frischen Schwung hatte Bitcoin zuletzt durch die Einführung des Handels mit Bitcoin-Terminkontrakten an der US-Börse CME erhalten, weil das den Ruf und die Akzeptanz der umstrittenen Digitalwährung fördert. Spekulanten wetten zudem auf einen Kursschub durch das sogenannte Halving, durch das der Bitcoin-Angebotszuwachs halbiert werden wird.Bitcoin-Miner, also diejenigen, die Bitcoins mit Hilfe von Computern generieren, werden dann je geschürftem Block nur noch mit der Hälfte der Bitcoins belohnt, von vorher 12,5 auf 6,25 Bitcoins nach Mai 2020. Das Halving findet regelmäßig nach einer festgelegten Anzahl erzeugter Bitcoins statt, bis die festgelegte Höchstzahl von 21 Millionen erreicht ist.

Infolge der ersten beiden Halvings 2012 und 2016 war der Bitcoin-Kurs stark gestiegen. Vor diesem Hintergrund wollen nun auch die letzten Spekulanten auf den bereits fahrenden Zug aufspringen, erklärte Experte Timo Emden von Emden Research. Allerdings folgten in der Vergangenheit auf die steilen Anstiege auch Kursabstürze, etwa von rund 20.000 Dollar Ende 2017 auf circa 3100 Dollar binnen eines Jahres.Das kommende Halving steht laut dem Broker IG in der zweiten Maihälfte 2020 an. Die nächsten würden dann 2024 und 2028 erwartet.

Das Interesse wächst, Altcoin-Markt gibt mehr Lebenszeichen von sich

Positive Begleiterscheinung bei dem jüngsten Vorstoß über die Marke von 10.000 Dollar: Sowohl die Analysten aus dem Kryptomarkt, als auch einige Vertreter aus dem traditionellen Finanzbereich sehen die Kursentwicklung von Bitcoin mittelfristig positiv. Anfang des Jahres hatte beispielsweise die Finanznachrichtenagentur Bloomberg Bitcoin einen positiven Jahresausblick zugesprochen, mit Tendenzen eher an das obere Ende einer Preisspanne, die sich in etwa an dem Vorjahr orientieren wird - als mit dem Ziel von bis zu 14.000 Dollar. Zudem steigt die mediale Aufmerksamkeit seit letztem Sommer wieder zunehmend an. Auch die Suchvolumina zum Thema steigen wieder, Schlagwörter wie „Bitcoin“ oder „Cryptocurrency“ häufen sich bei Google Trends.

Ein weiterer Faktor: War 2019 noch durchweg von Bitcoin und dessen Preisanstieg bestimmt, so zeigen sich seit Jahresbeginn auch vermehrt wieder die sogenannten „Altcoins“ lebhafter, also die alternativen Coins und Token neben der Ur-Kryptowährung Bitcoin. Werte wie Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash, Bitcoin SV oder jüngst auch Tezos konnten Bitcoin in seiner Performance im Januar sogar teils outperformen. Die letzten Zwei Jahre waren geprägt durch eine extreme Bitcoin-Dominanz, wo der Preis der „Kryptoleitwährung“ hin ging, da gingen auch die der anderen hin. Die zunehmenden Aktivitäten bei Coins und Token anderer Projekte und unabhängige Preisanstiege sprechen für eine Wiederbelebung des Marktes.

Warum der erneute Sturz unter die 10.000-Dollar-Marke?

Eine Erklärung dafür, warum Bitcoin in der Nacht zu Montag in Minuten zurück von 10.100 Dollar auf die Ebene von 9800 Dollar gefallen ist, lässt sich beim CME-Future-Handel finden. Die Futures der CME Group endeten letzte Woche bei rund 9.850 Dollar – genau auf dem Niveau, auf das BTC am Montag gefallen war. Somit wurde die „Lücke“, die sich über das Wochenende aufgetan hatte, wieder geschlossen. Das spricht für einen weiter wachsenden Einfluss der Future-Märkte auf den Krypto-Sektor. Im Gegensatz zu den traditionellen Märkten, zu denen auch die CME gehört, werden Kryptowährungen ohne Pause an jedem Tag der Woche und zu jeder Uhrzeit auf den nativen Kryptobörsen gehandelt.

CME Group Bitcoin futures 7-Tage-Chart – Quelle: TradingView

Von Alexander Mayer mit Material von dpa-AFX

Titelfoto: REDPIXEL.PL / Shutterstock.com

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