Dax bleibt nach starker Rallye in der Schwebe – SAP kann Aktionäre trotz Geldausschüttungen nicht überzeugen, Evonik im MDax stark

onvista · Uhr

Nach der fulminanten Kurs-Rally der vergangenen Wochen hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag eine Pause eingelegt. Der Dax, der seit Anfang Oktober um mehr als zehn Prozent geklettert war, bewegte sich den ganzen Tag über kaum von der Stelle und schloss mit einem Plus von 0,09 Prozent auf 13.148,50 Punkte. Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gab um 0,15 Prozent auf 26.872,81 Zähler nach.

Am Vortag war der Dax erstmal seit Juni 2018 über 13.000 Punkte gestiegen. Daraufhin hätten die Börsianer am Dienstag erst einmal „tief durchgeatmet“, so Analyst Timo Emden von Emden Research. Auf längere Sicht habe der Dax zwar ein „ausgezeichnetes Trendpotenzial“, ergänzte Chartexperte Andreas Büchler vom Börsenmagazin Index Radar. Nach den jüngsten hohen Gewinnen sollten Anleger jedoch auf Anzeichen einer Marktüberhitzung achten, die in einen größeren Rücksetzer münden könne.

Geht es jetzt endlich vorwärts im Handelsstreit?

Gute Nachrichten gab es derweil zu den amerikanisch-chinesischen Handelsgesprächen. Die Hoffnung auf ein Teilabkommen zwischen beiden Staaten erhielt durch Berichte des „Wall Street Journal“ sowie der „Financial Times“ neue Nahrung. Dort hieß es unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, dass die USA und China einen Teil der in den vergangenen Monaten eingeführten Zölle zurücknehmen könnten.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg am Dienstag um 0,31 Prozent auf 3676,52 Punkte. Der Pariser Cac 40 und der Londoner FTSE 100 legten etwa im gleichen Maße zu. In den USA notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss leicht im Plus.

Impulse setzte erneut die laufende Saison der Quartalsberichte. Im Dax punktete Vonovia weder mit den Zahlen für die ersten neun Monaten des Jahres noch mit einer höheren Dividende. Analysten werteten vielmehr Aussagen von Vonovia zum kommenden Jahr als enttäuschend, der Kurs verlor 2,4 Prozent.

SAP trotz offenen Geldschleusen nicht in der Anlegergunst

Der Softwarekonzern SAP konnte mit einem Geldsegen für die Aktionäre ebenfalls nicht überzeugen: Der zuletzt gut gelaufene Aktienkurs sank um 0,4 Prozent. Über Aktienrückkäufe oder Sonderdividenden sollen bis Ende des kommenden Jahres 1,5 Milliarden Euro zusätzlich an die Aktionäre fließen. Laut Analyst Knut Woller von der Baader Bank standen Aktienrückkäufe allerdings längst auf der Agenda.

Im MDax zählten Evonik mit einem Kursplus von 3,8 Prozent zu den Gewinnern. Der Spezialchemiekonzern hatte zwar im dritten Quartal unter der Flaute in der Autoindustrie sowie unter niedrigen Ölpreisen gelitten. Um das Jahresziel für den Gewinn zu erreichen, drückt er nun aber stärker auf die Kostenbremse.

Hugo Boss nach Anfangseuphorie im Minus

Der Optimismus von Anlegern mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft von Hugo Boss war nur von kurzer Dauer: Nach einem freundlichen Start verloren die Aktien am Ende 2,7 Prozent. Der Modekonzern hatte mitgeteilt, dass Probleme in Amerika und Fernost noch nicht ausgestanden seien.

Die Gewinnerliste im Nebenwerte-Index SDax führte der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler mit einem Kurssprung von 13,3 Prozent an. Sowohl der Quartalsumsatz als auch das operative Ergebnis hatten die Erwartungen übertroffen. Das zog auch die Papiere anderer Branchentitel wie Leoni und SAF Holland mit nach oben.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,37 Prozent am Vortag auf minus 0,33 Prozent. Der Rentenindex Rex  fiel um 0,18 Prozent auf 144,43 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,30 Prozent auf 170,51 Punkte. Der Euro  sank auf 1,1064 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1109 (Montag: 1,1158) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9002 (0,8962) Euro gekostet.

(onvista/dpa-AFX)

Titelfoto: Imagentle / Shutterstock.com

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