Dax: Neues Jahreshoch ++ Henkel: Scheidender Chef liefert trüben Ausblick ++ BioNTech: Biotechstar rechnet mit großen Fortschritten

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Den Anlegern fallen heute wohl gleich zwei große Steine vom Herzen. Zum einen hat Donald Trump mit einem Tweet zum Handelsstreit gute Laune an der Wall Street verbreitet und zum anderen ist der Wahlausgang in Großbritannien wohl auch ein Befreiungsschlag für die Märkte, da die Tories klarer Sieger des Urnengangs sind.

Geregelter Brexit am 31. Januar

Nach seinem deutlichen Wahlsieg hat der britische Premierminister Boris Johnson seinen Plan bekräftigt, den EU-Austritt Großbritanniens wie geplant Ende Januar zu vollziehen. „Wir werden den Brexit bis zum 31. Januar vollenden, kein Wenn, kein Aber und kein Vielleicht“, sagte Johnson am Freitagmorgen vor jubelnden Anhängern in London. Mit dem klaren Sieg sei ein zweites Referendum über den Austritt aus der EU nun eindeutig vom Tisch.

Er werde das Land einen, versprach Johnson. Nachdem er sich mit ernster Miene für das Vertrauen bedankte, das einstige Labour-Wähler, die für ihn stimmten, in ihn gesetzt haben, blitzte sein Humor wieder auf: Er beendete seine Rede mit einem Wortspiel über die ähnlich klingenden Wörter Brexit und Breakfast (Frühstück): „Lasst uns den Brexit hinter uns bringen, aber lasst uns erstmal das Frühstück hinter uns bringen.“

Dax jubelt endlich mal

Kurz nach Handelsstart klettert der Dax über die Marke von 13.400 Punkten und markiert ein neues Jahreshoch. Die Anleger fassen am letzten Tag der Woche noch einmal kräftig nach.

Henkel: 2020 wird ebenfalls schwierig

Auch das kommende Jahr dürfte bei dem Konsumgüter-Produzenten eher mager ausfallen. Der scheidende Konzerchef Hans Van Bylen bereitete die Investoren auf ein weiteres schwaches Geschäftsjahr vor. Die Ergebnisse dürften 2020 weiter sinken, der Umsatz im besten Fall allenfalls nur geringfügig wachsen.

Die Warnung verdeutliche das unsichere Umfeld in der Industrie, erklärte Analyst John Ennis von der Investmentbank Goldman Sachs. Hinzu kämen die Investitionspläne des Konzerns. Nach der zuletzt enttäuschenden Geschäftsentwicklung von Henkel dürfte eine Erholung eine Weile brauchen, glaubt der Experte. Er Strich seine Kaufempfehlung für die Aktien und stufte sie bei einem von 102 auf 90 Euro gesenkten Kursziel auf „Neutral“ ab.

Analystin Celine Pannuti von der Bank JPMorgan ist noch vorsichtiger. Sie kappte das Kursziel von 92 auf 82 Euro, beließ es aber bei einem neutralen Votum. Henkel leide unter Jahren zu niedriger Investitionen und einem starken Fokus auf die Kosten. Immerhin könnte das Unternehmen mit dem schwachen Ausblick einen reinen Tisch für den neuen Konzernchef Carsten Knobel hinterlassen. Knobel ist seit 2012 Finanzchef des Konzerns und übernimmt das Ruder von Van Bylen zu Beginn des neuen Jahres.

Angesichts des vorbörslichen Kursminus dürfte sich die ohnehin schwache Jahresbilanz der Henkel-Papiere weiter verschlechtern. So könnte das Jahresminus sich auf rund 8 Prozent ausweiten, was dann den drittletzten Platz im deutschen Leitindex Dax bedeuten würde. Der Dax selbst legte bereits um mehr als ein Viertel zu.

BioNTech: Krebs-Diagnostik wird immer früher greifen

Der Chef des Biotechnologie-Unternehmens, Ugur Sahin, erwartet in den kommenden Jahren deutliche Verbesserungen bei der Erkennung von Krebserkrankungen. „Ich gehe davon aus, dass sich die Krebs-Frühdiagnostik in zehn bis 15 Jahren dramatisch geändert haben wird“, sagte der Mitbegründer der Firma, die vor kurzem an die US-Technologiebörse Nasdaq gegangen ist.

„Die meisten Krebsarten werden durch genetische Bluttests bereits in einem Frühstadium diagnostizierbar werden“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Für die breite Öffentlichkeit sei das noch nicht sichtbar, es werde aber kommen. „Auf diesen Fortschritt möchten wir mit unserem Therapieansatz andocken.“

BioNTech entstand 2008 in Mainz und hat mittlerweile mehr als 1100 Mitarbeiter weltweit. Das Unternehmen arbeitet unter anderem an individualisierten, auf einzelne Patienten zugeschnittenen Immuntherapien gegen Krebs.

Kurz & knapp:

Fraport: Der Streik der Lufthansa-Flugbegleiter und ein gekapptes Flugangebot haben dem Frankfurter Flughafenbetreiber im November einen Passagierrückgang eingebrockt. Im abgelaufenen Monat zählte Deutschlands größter Airport knapp 5,1 Millionen Passagiere und damit 3,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.Fraport-Chef Stefan Schulte rechnet deshalb jetzt damit, dass das Passagierplus im Gesamtjahr die bereits auf rund zwei Prozent gekappte Prognose verfehlt. Auch das Frachtaufkommen ging im November weiter zurück. Mit 183 564 Tonnen lag die Cargo-Menge 5,4 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.

Jost Werke: Die Aktien des Lkw-Zulieferers Jost Werke sind heute beliebt bei den Anlegern. Das SDax-Unternehmen kauft den schwedischen Hersteller landwirtschaftlicher Frontladern Ålö Holding für 250 Millionen Euro. Damit soll das landwirtschaftliche Geschäft zu einer weiteren tragenden Säule des Konzerns ausgebaut werden. Der Kauf soll sich bereits im kommenden Jahr positiv auf den Gewinn auswirken. Auch wenn Kritiker auf die im Vergleich zu Jost hohe Bewertung der Schweden verweisen dürften, sollte die Übernahme bei den Anlegern gut ankommen, sagte ein Händler. Jost sollte von der Expansion von Ålö-Produkten in Asien profitieren. Zudem dürfte Jost durch den Kauf etwas weniger anfällig für Konjunkturschwankungen werden.

Roche: Der Schweizer Pharmakonzern hat in einer weiteren Phase-III-Studie seine gesteckten Ziele erreicht. So ist es gelungen, mit einer Kombinationstherapie statistisch signifikante Verbesserungen bei Menschen zu erzielen, die an einer bestimmten Form von Hautkrebs leiden, wie Roche am Freitag in Basel mitteilte. Konkret geht es um eine Kombination aus dem Immuntherapeutikum Tecentriq plus Cotellic und Zelboraf. Diese Kombination wurde bei Patienten eingesetzt, die an bisher unbehandeltem, mutationspositivem fortgeschrittenem Hautkrebs (Melanom) mit einer Mutation (BRAF V600) leiden. In dieser IMspire150-Studie wurde die Wirksamkeit der Tecentriq-Kombination mit einer Kombination aus Cotellic und Zelboraf plus Placebo verglichen. Die Studie habe gezeigt, dass die Zugabe von Tecentriq zu den anderen beiden Mitteln das Risiko einer Verschlechterung oder des Todes reduziert hat. Dabei wurde eine signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des Überlebens ohne Verschlechterung der Krankheit (PFS) den Angaben zufolge in der Studie nachgewiesen. Man werde diese Ergebnisse nun den wichtigen Gesundheitsbehörden etwa in den USA und Europa vorlegen, kündigte Roche an.

Von Markus Weingran

Foto: NikoNomad / Shutterstock.com

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