Deutsche Firmen suchen weniger Personal - Rückgang verlangsamt sich aber

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Unternehmen in Deutschland suchen in Corona-Zeiten weniger stark nach Arbeitskräften.

Der Nachfragerückgang habe sich aber im Mai etwas verlangsamt, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag zu ihrem Stellendindex mit. Dieser fiel um drei Punkte auf 91 Zähler, nachdem er im April um fast 20 Punkte eingebrochen war. Das Barometer liegt damit 38 Zähler unter dem Wert von Mai 2019. "Der Personalbedarf ist in allen Branchen geringer als im Vorjahr", erklärte die BA. "Fast die Hälfte des Rückgangs geht auf die abnehmende Nachfrage von Zeitarbeit und dem Verarbeitenden Gewerbe zurück." Aus diesen Wirtschaftszweigen wurde demnach je ein knappes Drittel weniger Stellen gemeldet als im Vorjahr.

Besonders betroffen von den Regelungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist das Gastgewerbe: Hier waren 42 Prozent weniger Stellen gemeldet als im Vorjahr. Mehr als ein Drittel weniger sind es bei Verkehr und Logistik. Der Handel, Unternehmensdienstleister, sonstige sogenannte wirtschaftliche Dienstleitungen - wie Reisebüros - sowie die Finanzbranche meldeten je ein gutes Viertel weniger Stellen. Auch in anderen Wirtschaftszweigen außer dem öffentlichen Dienst und der Landwirtschaft liegt der Rückgang im zweistelligen Prozentbereich.

Die Coronavirus-Krise trifft viele Unternehmen hart und sorgte allein im Mai nach Angaben des Ifo-Instituts für einen Rekord von 7,3 Millionen Kurzarbeitern. Die BA stellt am Mittwoch die Arbeitsmarktdaten für Mai vor. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten einen Anstieg der um jahreszeitliche Schwankungen bereinigten Arbeitslosenzahl um 200.000, nach einem Rekordplus von 373.000 im April. Insgesamt kletterte die Zahl der Arbeitslosen im April um 308.000 auf knapp 2,65 Millionen.

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