Deutsches Flüchtlings-Rettungsschiff Sea-Watch 3 in Italien festgesetzt

Reuters · Uhr

Rom (Reuters) - Die italienischen Behörden haben ein Schiff der deutschen Organisation Sea-Watch festgesetzt, das im Juni rund 200 Menschen auf hoher See gerettet hatte.

Inspektoren hätten mehrere Unregelmäßigkeiten auf der Sea-Watch 3 entdeckt, die die Sicherheit der Personen an Bord gefährdet hätten, teilte die Küstenwache am Donnerstag mit. Diese müssten behoben werden, bevor das Schiff wieder in See stechen könne. Die Sea-Watch 3 liegt derzeit im Hafen von Empedocle in Süditalien. Von den rund 200 Menschen, die die Aktivisten jüngst gerettet hatten, waren 28 positiv auf das Corona-Virus getestet worden.

Flüchtlings-Schiffen ist es bis Ende Juli untersagt, in italienischen Häfen anzulegen. Die Behörden haben dies mit der Sorge vor einer Virus-Ausbreitung begründet. Kommen doch Flüchtlinge an, werden sie auf große Fähren gebracht, die vor der Küste liegen.

Die Sea-Watch 3 war bereits vor rund einem Jahr in den Schlagzeilen, als es dutzende Menschen vor der Küste Libyens gerettet hatte und mit ihnen in den Hafen von Lampedusa eingefahren war. Die damalige Kapitänin Carola Rackete war dabei vorübergehend festgenommen worden war. Es entwickelte sich ein Aufsehen erregender Streit zwischen Rackete und dem damaligen rechtspopulistischen Innenminister Italiens, Matteo Salvini.

Meistgelesene Artikel