Handelsstreit: Dreht Donald Trump wieder auf? – Jim Cramer: „Sind nur einen Tweet von einer Eskalation entfernt“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es ist wieder ruhig geworden um die angeblichen Gespräche zwischen den USA und China. Schon seit eingen Tagen sind keine Neuigkeiten zu erfahren. Der letzte Stand der Dinge: Beide Seiten haben die Gespräche wieder aufgenommen. Fortschritte bei den Gesprächen sind aber nicht zu erkennen. Auch ein größeres Treffen ist bislang nicht angesetzt. Es scheint, als ob die Verhandlungen wieder ins Stocken geraten sind. Daher geht Börsenstar Jim Cramer davon aus, dass der US-Präsident schon bald die Geduld verliert und neue Strafzölle gegen die Volksrepublik ausruft.

„Trump hat Hunger auf neue Strafzölle“

In einem Interview mit CNBC sagte der Moderator der Sendung „Mad Money“: „Ich glaube nicht das die Menschen realisieren, dass der Präsident hungrig nach Zöllen ist.“ Cramer geht davon aus, dass Washington kurz davor ist auch auf die restlichen chinesischen Waren Strafzölle zu erheben. Der bekannte Fernsehmoderartor und Börsenexperte stützt seine Annahme auf einen Tweet von Donald Trump aus der vergangenen Woche. Da hat der US-Präsident getwittert, „dass China die USA im Stich lasse, da sie nicht die vereinbarten Waren kaufen.“

Ein wichtiger Faktor für die Wiederwahl

Bei den vereinbarten Produkten handelt es sich in erster Linie um landwirtschaftliche Produkte. Käufe durch die Volksrepublik würden daher nicht nur das Handelsdefizit zwischen den USA und China verkleinern, sie würden auch den Landwirten helfen, die Donald Trump als einen wichtigen Faktor für seine Wiederwahl sieht. Daher geht Jim Cramer davon aus, dass der Geduldsfaden des US-Präsidenten ziemlich dünn geworden ist und es ab sofort „täglich“ zu der Erhebung weiterer Strafzölle gegen das Reich der Mitte kommen kann.

Erster Warnschuss von Pompeo?

Die USA setzen eine chinesische Firma wegen des Transports iranischen Öls auf die Sanktionsliste. US-Außenminister Mike Pompeo sagte in einer Rede in Florida, die Sanktionen würden sich gegen das Ölunternehmen Zhuhai Zhenrong sowie deren Geschäftsführer richten. Die Firma habe gegen US-Gesetze verstoßen, indem sie Rohöl aus dem Iran angenommen habe.

Lage bleibt angespannt

Es könnte tatsächlich die Ruhe vor dem Sturm sein. Donald Trump ist dafür bekannt, dass er nicht lange Fackelt, wenn seine Geduld aufgebraucht ist. Sollten die aktuellen Verhandlungen, sofern sie überhaupt richtig begonnen haben, durch erneute Strafzölle torpediert werden, dann dürfte eine Einigung zwischen den beiden größten Handelsmächten der Welt in ganz weite Ferne rücken. Die Quartalsberichtssaison und die mögliche Zinssenkung der Fed dürften dann auch erst einmal in den Hintergrund rücken. Die Gefahr einer weltweiten Rezession wieder steigen und dieses Szenario dürften den Börsen überhaupt nicht schmecken. Sollte Jim Cramer Recht behalten mit seiner Annahme, dass die Strafzölle jeden Tag kommen könnten, dann ist erst einmal Vorsicht geboten.

Von Markus Weingran

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Foto: Joseph Sohm / Shutterstock.com

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