Investor Permira verkauft Teamviewer-Aktien für 1 Mrd Euro

Reuters · Uhr

München (Reuters) - Der Finanzinvestor Permira hat beim Corona-Krisengewinner TeamViewer zum zweiten Mal Kasse gemacht.

Permira brachte ein Aktienpaket des schwäbischen Softwareherstellers binnen weniger Stunden für 1,03 Milliarden Euro bei großen Anlegern unter, wie die Beteiligungsgesellschaft in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. TeamViewer profitiert derzeit massiv vom Trend zum Home-Office und dem brachliegenden Flugverkehr in der Coronakrise, der die Nachfrage nach Software für Online-Konferenzen in die Höhe schnellen lässt. Permira lässt seine Beteiligung an dem Unternehmen aus Göppingen mit der Platzierung auf 39 von 51,5 Prozent abschmelzen.

Für den Investor ist die Beteiligung an TeamViewer bereits jetzt eines der erfolgreichsten Engagements in Deutschland. Vor sechs Jahren hatte Deutschland-Chef Jörg Rockenhäuser rund 870 Millionen Euro für das 2005 gegründete Unternehmen hingelegt. Seit dem Börsengang im vergangenen September hat Permira mit dem Verkauf von TeamViewer-Aktien schon mehr als 3,9 Milliarden Euro eingenommen - und hält weiterhin ein Anteilspaket, das auf einen Börsenwert von 3,5 Milliarden kommt.

Permira platzierte am Mittwochabend 25 Millionen Aktien zum Preis von je 41 Euro. Das waren neun Prozent weniger als der Xetra-Schlusskurs von 45,16 Euro, der zugleich einen Höchststand bedeutete. Die Aktien sind seit Beginn der Corona-Pademie stark gestiegen: Bei einer ersten Über-Nacht-Auktion Anfang März hatte Permira 32 Euro je Aktie bekommen.

Mit der TeamViewer-Software lassen sich Computer vernetzen, etwa zur Fernwartung, zur Fernsteuerung von Maschinen - etwa in der Medizin - oder aber für Online-Konferenzen. Inzwischen wurde das Programm auf mehr als 2,25 Milliarden Geräten installiert. Am Dienstag hatte TeamViewer seine Umsatzerwartungen für 2020 deshalb auf 450 Millionen Euro erhöht. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der Börsenneuling rund 390 Millionen Euro, in den ersten drei Monaten kletterte der Umsatz um 18 Prozent auf 103 Millionen.

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