Morgan Stanley: US-Dollar bleibt „Safe Haven“-Währung Nummer eins in 2020 – Das sind die Argumente der Analysten

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Während die Party an den US-Märkten fröhlich weitergeht, steigt der Druck auf den US-Dollar weiter, wie ein Blick auf den USDX zeigt, den Index, der den Wert des US-Dollars gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen vergleicht. Der Index ist der geometrisch gewichtete Durchschnitt im Vergleich zum Euro, dem japanischen Yen, dem Schweizer Franken, der Schwedischen Krone, dem Kanadischen Dollar und dem Britischen Pfund. Am Dienstag ist er auf ein 27-Monatstief bei noch knapp über 92 Punkten gefallen.

Geht man nach der US-Bank Morgan Stanley bleibt der Dollar jedoch die „Safe Haven“ Währung Nummer eins für das Jahr 2020. „Wir erwarten, dass der US-Dollar der beste sichere Hafen bleibt, insbesondere jetzt, da niedrigere Zinsraten ihn zu einer attraktiveren Finanzierungswährung für Carry-Trades machen“, so die Analysten der Bank in einem Kommentar.

Sogenannte Carry Trades finden statt, wenn Investoren Kredite in einer Währung mit niedriger Zinsrate aufnehmen, um Investitionen in Vermögenswerte mit höherer Rendite an anderer Stelle zu finanzieren – beispielsweise Aktien. Der Gewinn mit diesen Vermögenswerten fällt dann – so die Theorie – wesentlich höher aus, als der Zins, den man für den Kredit zahlen muss.

Das Abschließen dieser Carry Trades und die anschließende Rückführung in die gewählte Währung, also auch in Dollar, könnte sogar zu einer Stärkung der Währung führen, so die Analysten. Daher das Argument, dass der Dollar nun durch die günstigeren, durch die Notenbankpolitik verursachten, Zinsbedingungen eine Anlaufstelle für Carry Trades ist – und dies auch die Position des Greenbacks als sicherer Parkplatz für Kapital stärken wird.

Die Stimmung gegenüber dem Dollar ist jedoch unter vielen Marktbeobachtern alles andere als positiv. Viele sehen die weiterhin desaströse Entwicklung der Corona-Pandemie und die daraus entstehenden Probleme für die Wirtschaft als große Gefahr für die Stellung des Dollars. Auch die bald anstehende US-Präsidentschaftswahl hat eine Menge Destabilisierungspotenzial, da viele einen reibungslosen Ablauf der Machtübergabe im Falle einer Niederlage Trumps anzweifeln.

UBS-Analysten sehen für den Dollar ein „Crash-Risiko“ gegenüber Währungen anderer Industrienationen - USDX-Index zeigt deutliche Schwäche

onvista-Redaktion

Titelfoto: welcomia / Shutterstock.com

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