Nordex: Windanlagenbauer rutscht tiefer in die Verlustzone – Aktie gibt sich kämpferisch, volles Auftragsbuch macht Hoffnung

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Windanlagenbauer Nordex ist im ersten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Konzernverlust weitete sich von 19,4 Millionen auf 35 Millionen Euro aus, wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte. Der Umsatz ging aufgrund weniger errichteter Anlagen um gut 18 Prozent auf knapp 400 Millionen Euro zurück. Das war nicht nur gut ein Fünftel weniger als im Vorjahr, sondern verfehlte auch deutlich die Erwartungen der Analysten, die bereits einen Rückgang in ihre Schätzungen einkalkuliert hatten.

Aktie knickt weg, berappelt sich jedoch schnell wieder

Nach anfänglichen, massiven Kursverlusten von 7,7 Prozent hat die Aktie diese bis zum Mittag größtenteils wieder aufholen können und liegt noch mit 1,25 Prozent im Minus. Das Nordex-Wertpapier hatte sich allerdings seit Jahresanfang kräftig erholt, die Aktie hatte sich von Januar bis März verdoppelt.

Nordex Tageschart (Xetra)

Analyst Sebastian Growe nannte das Zahlenwerk solide. Die Aktivitäten dürften wie in der gesamten Branche zum Jahresende hin zunehmen. Die Auftragslage sei weiterhin gut. Allerdings müsse Nordex erst noch beweisen, dass der Mittelzufluss mittelfristig auf mehr als 50 Millionen Euro gesteigert werden kann, um den starken Kursanstieg seit Jahresbeginn zu rechtfertigen.

Aufgrund der niedrigeren Installationszahlen sank das operative Ergebnis (Ebitda) in den ersten drei Monaten von 20 Millionen Euro auf 3,3 Millionen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen dennoch.

Management ist zuversichtlich

„Wir sind planmäßig in das Jahr gestartet“, sagte Unternehmenschef Jose Luis Blanco. Das Management erwarte für die zweite Jahreshälfte einen deutlichen Anstieg der weltweiten Installationen und folglich auch deutlich höhere Umsätze als in der ersten Jahreshälfte. Daher peilte Nordex weiterhin für 2019 einen Konzernumsatz von 3,2 bis 3,5 Milliarden Euro an. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen Erlöse in Höhe von 2,46 Milliarden Euro ausgewiesen, ein Rückgang um gut ein Fünftel.

Für Unterstützung dürfte auch das prall gefüllte Auftragsbuch des Konzerns sorgen. Beispielsweise der Großauftrag in Argentinien für Q4 2019, bei dem 38 Turbinen für einen Windparkkomplex des Kraftwerksbetreibers Genneia geliefert werden sollen. Die jüngste Bestellung kam aus den USA: Das Unternehmen Acciona hat den Auftrag für den Bau des ersten Windparks mit Anlagen der Delta4000-Serie gegeben. Das Unternehmen wird 74 Anlagen ab Frühling 2020 in einem 350-MW-Windpark in Oklahoma errichten.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: TimSiegert-batcam / Shutterstock.com

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