Tesla: Cybertruck erreicht 200.000 Bestellungen ++ Wirecard: Markus Braun twittert ++ LVMH: Tiffany wird übernommen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Hoffnung im Handelsstreit kehrt langsam, aber sicher zurück. In den vergangenen Tagen waren wieder positive Signal von beiden Seiten zu vernehmen. So geht China ein Stück weit auf die USA zu und kündigte an, Strafen für die Verletzung geistigen Eigentums zu verschärfen. Hinzu kamen Aussagen der Zeitung „Global Times“, dass beide Länder auf dem Weg zu einem Phase-1-Abkommen im Zollstreit seien. Zuletzt hatte es diesbezüglich widersprüchliche Meldungen in verschiedenen Medien gegeben.

Ob das Phase-1-Abkommen dann tatsächlich auch eine gute Lösung ist, darüber streiten sich gerade die Experten. So sagte  zum Beispiel Stephen Roach, Dozent am Jackson Institute der Yale University, im Gespräch mit CNBC: „Das Abkommen ist eine lächerliche Anstrengung, ein Handelsproblem zu lösen, und es behandelt keines der strukturellen Probleme, die die USA bei der Einführung der Zölle vor über eineinhalb Jahren so hartnäckig angesprochen haben.” Mit dieser Meinung steht er nicht allein da.

Den Märkten dürfte die Sinnhaftigkeit des Deals allerdings egal sein. In erster Linie geht es für die Marktteilnehmer um die Strafzölle. Sollten die in einem ersten Abkommen zwischen beiden Seiten zurückgenommen werden, dann spielt dieser Fakt die Hauptrollen. Ob der Deal Donald Trump bei seinen ursprünglichen Plänen weiterhilft, dass dürfte an den Aktienmärkten keine große Rolle spielen. Daher darf jetzt fleißig über den Sinn und Zweck des Abkommens diskutiert werden. Eine wirklich große Rolle für die Aktienmärkte dürfte diese Diskussion nicht spielen.

Dax zu Wochenstart gut gelaunt

Auch der deutsche Leitindex lässt sich heute von der neuen Hoffnung im Handelsstreit anstecken. Er startet mit 12.248,53 Punkten, einem Plus von 0,64 Punkten in den Handelstag.

Tesla: 100 Euro sind jetzt keine so große Hürde

Der E-Autobauer hat für seinen futuristisch anmutenden Elektro-Pick-up am ersten Wochenende rund 200 000 Reservierungen bekommen. Firmenchef Elon Musk nannte die Zahl in der Nacht zum Montag bei Twitter. Die Interessenten müssen für die unverbindlichen Reservierungen 100 Dollar beziehungsweise Euro hinterlegen, die sie zurückbekommen können. Mit dem Produktionsbeginn für den von Tesla „Cybertruck“ genannten Pick-up wird für 2022 gerechnet.

200k

— Elon Musk (@elonmusk) November 25, 2019

Musk hatte den Wagen am Donnerstag (Ortszeit) vorgestellt. Die Demonstration der Fenstersicherheit ging dabei schief: Das „Tesla-Panzerglas“ zeigte zahlreiche Risse, als bei der Show eine Metallkugel dagegen geworfen wurde. Der Tesla-Chef twitterte am Wochenende auch ein kurzes Video aus einem Testlauf, in dem zu sehen ist, wie die von Chefdesigner Franz von Holzhausen geworfene Metallkugel von dem Seitenfenster abprallt.

Tesla will mit dem „Cybertruck“ in den wichtigsten Markt amerikanischer Autokonzerne vorstoßen. Das Fahrzeug hat eine ungewöhnliche dreieckige Form, die eher an einen kantigen Tarnkappen-Kampfjet als einen klassischen Pick-up erinnert. Die Karosserie ist nach Musks Angaben aus besonders hartem rostfreiem Stahl gefertigt. Der Wagen soll mehr als 1,7 Tonnen Gewicht auf der Ladefläche transportieren können und kommt in der Spitzenausführung in 2,9 Sekunden von 0 auf 60 Meilen pro Stunde (knapp 100 km/h). Die Reichweite soll je nach Batteriekapazität zwischen 400 und 800 Kilometern liegen.

In einem Video bei der Präsentation demonstrierte Tesla, wie der Pick-up schneller beschleunigt als ein Porsche 911. Auch ein Tauziehen mit dem aktuellen Pick-up-Bestseller F-150 von Ford gewann der „Cybertruck“ im Video. Den Startpreis setzte Tesla für ein Elektroauto eher niedrig bei knapp 40 000 Dollar (rund 36 000 Euro) vor Steuern an.

Die meisten Reservierungen hatte Tesla bisher bei seinem aktuellen Hoffnungsträger Model 3 bekommen – zum Produktionsstart 2017 hatten mehr als 400 000 Leute hatten damals noch 1000 Dollar hinterlegt.

Die Vorstellung des neuen „Cybertrucks“ hatte für großen Unmut unter den Anlegern gesorgt. Ob die Bestellzahl bei der sehr niedrigen Hürde von 100 Dollar die Investoren umstimmen kann, bleibt abzuwarten.

Wirecard: Markus Braun twittert über Rekorde in China

Spoilert der Wirecard-Chef mal wieder ein wenig? Markus Braun twittert, dass der Singles Day in China schon Rekorde gebrochen hat und das er erwartet, dass der Black Friday dies ebenfalls tun wird.

Chinese #SingleDay already hit records. We are expecting #BlackFriday to get even bigger. https://t.co/GzsdvU6bro

— Markus Braun (@_MarkusBraun) November 24, 2019

Da Wirecard mit einer Übernahme in den chinesischen Markt eingestiegen ist, könnte das die Fantasie für den Bezahldienstleister ein wenig anheizen. Für den Zukauf des Zahlungsabwicklers Allscore Payment mit Sitz in Peking gibt Wirecard schrittweise insgesamt bis zu 72,4 Millionen Euro aus. Dazu wurde eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die Behörden müssen dem Deal allerdings noch zustimmen.

Der größte Gewinner der Verkaufstage in China dürfte allerdings Alibaba mit seiner Tochter Alipay sein. Wirecard kooperiert zwar auch mit Alipay, verdient aber nur beim Einsatz des Dienstes außerhalb Chinas. Daher muss man den Tweet wohl eher als freundlichen Hinweis aufnehmen und nicht als Spoiler-Alarm für große Einnahmen in China.

Kurz & knapp:

LVMH: Der Luxusgüterkonzern schluckt den US-Juwelier Tiffany. LVMH bietet laut einer Mitteilung vom Montag 135 US-Dollar je Aktie in bar je Tiffany-Aktie. Das entspricht insgesamt 16,2 Milliarden Dollar (14,7 Milliarden Euro). Mit der Übernahme will LVMH seine Position im Schmuckgeschäft stärken und die Präsenz in den USA weiter ausbauen. Die „Financial Times“ hatte bereits am Sonntag über eine Einigung berichtet. Die Transaktion soll Mitte 2020 abgeschlossen sein.

Novartis: Der Schweizer Pharmakonzern will mit der Milliardenübernahme des US-Arzneimittelherstellers Medicines das lukrative Geschäft mit Medikamenten gegen Herzkrankheiten stärken. Medicines habe einer Offerte in Höhe von 85 US-Dollar je Aktie zugestimmt, wie Novartis am Sonntagabend mitteilte. Die Transaktion habe damit – Wandelanleihen und ausstehende Zusatzvergütungen mit Aktien etwa für Mitarbeiter eingeschlossen – ein Volumen von 9,7 Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro).

Roche: Der Schweizer Pharmariese hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zusage für eine beschleunigte Überprüfung seines Zulassungsantrages für Risdiplam erhalten. Das teilte der Schweizer Konzern am Montag mit. Das Mittel wird zu Behandlung der erblichen Muskelkrankheit spinale Muskelatrophie (SMA) eingesetzt. Im Zuge des beschleunigten Zulassungsverfahrens sei nun schon Ende Mai mit einem Urteil der Behörde zu rechnen, teilte Roche am Montag mit.

Von Markus Weingran

Foto: Vitaliy Karimov / Shutterstock

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