Dax Tagesrückblick 22.04.2024

Plus 0,7 Prozent: Dax erholt – Bodenbildungsversuch bei Bayer

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Quelle: ricochet64/Shutterstock.com

Der Dax hat sich am Montag etwas von einer dreiwöchigen Korrekturphase erholt. Rückläufige Öl- und Goldpreise zeigten, dass die bislang ausgebliebene Eskalation im Nahost-Konflikt derzeit am Markt für etwas Entspannung sorgt.

Letztlich behauptete der deutsche Leitindex ein Plus von 0,70 Prozent auf 17.860 Punkte. Damit knackte er wieder die jüngst unterschrittene 50-Tage-Linie, die als Indikator für den mittelfristigen Kurstrend gilt. Nach dem Rekordhoch bei 18.567 Punkten zu Monatsbeginn war er sukzessive abgerutscht und hatte am Freitag zeitweise den tiefsten Stand seit mehr als sechs Wochen erreicht.

Bodenbildungsversuch bei Bayer

Bayer unternahmen derweil mit einem Kursplus von 4,0 Prozent auf 27,38 Euro einen Bodenbildungsversuch auf dem tiefsten Niveau seit 2005. JPMorgan-Analyst Richard Vosser avisierte den Anlegern in einem Ausblick solide Geschäftszahlen der Leverkusener. Seiner Einschätzung nach reichen die Kurstreiber aus dem Pharmageschäft aber noch nicht aus, die Unsicherheiten rund um die US-Rechtsstreitigkeiten etwa hinsichtlich des Unkrautvernichters Glyphosat auszugleichen.

BASF kauft 49 Prozent an geplantem Vattenfall-Offshore-Projekt

Der Chemiekonzern BASF übernimmt 49 Prozent der Anteile an den geplanten Offshore-Windparks Nordlicht 1 und 2 des schwedischen Energieunternehmens Vattenfall. Damit gehört BASF künftig knapp die Hälfte des dort produzierten Stroms, der zur Versorgung der eigenen Produktionsstandorte in Europa, insbesondere in Ludwigshafen, genutzt werden soll, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. Vattenfall baut die Windparks und will damit den Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung im eigenen Portfolio erhöhen. Über den Kaufpreis machten beide Seiten keine Angaben.

Das Offshore-Projekt Nordlicht soll in der Nordsee, rund 85 Kilometer nördlich der Insel Borkum, entstehen. Die jährliche Stromproduktion werde Vattenfall zufolge rund sechs Terawattstunden betragen. Der Bau soll 2026 beginnen und 2028 fertig werden. Über die Investition will Vattenfall eigenen Angaben zufolge im kommenden Jahr endgültig entscheiden.

Bereits 2021 hatte sich BASF mit 49,5 Prozent am Vattenfall-Windpark Hollandse Kust Zuid beteiligt. Das Projekt hatte mit insgesamt 1,5 Gigawatt eine ähnlich große Leistung wie nun Nordlicht. BASF zahlte eigenen damaligen Angaben zufolge dafür einen Preis von 0,3 Milliarden Euro für den Kauf und beteiligte sich mit 1,6 Milliarden Euro am Bau.

Euro bleibt deutlich über 1,06 US-Dollar

Der Euro hat sich am Montag deutlich über 1,06 US-Dollar behauptet. Die Gemeinschaftswährung notierte am Nachmittag bei 1,0643 Dollar und damit geringfügig unter dem Niveau vom Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0632 (Freitag: 1,0653) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9406 (0,9387) Euro.

Der Wochenstart fiel mit Blick auf relevante Wirtschaftsdaten ruhig aus. Die Verbraucherstimmung in der Eurozone hat sich im April etwas weiter verbessert, allerdings weniger deutlich als erwartet.

Ansonsten spielt die Geldpolitik weiterhin eine zentrale Rolle am Devisenmarkt. Aus den Reihen der EZB meldet sich am frühen Abend Präsidentin Christine Lagarde zu Wort. Sie hält eine Vorlesung an der Yale University. Wegen der rückläufigen Teuerung steuern die europäischen Währungshüter auf eine erste Zinssenkung zu, die aktuell für Juni erwartet wird.

Laut Frankreichs Zentralbankchef Francois Villeroy de Galhau dürfte die Unsicherheit am Ölmarkt die EZB nicht von einer ersten Zinssenkung im Juni abhalten. Selbst wenn der Konflikt im Nahen Osten die Ölpreise in die Höhe treiben sollte, müssten die Währungshüter zunächst analysieren, ob ein solcher externer Schock die zugrunde liegende Preisentwicklung und die Inflationserwartungen anheize, sagte er am Wochenende der französischen Zeitung Les Echos. Es gebe insofern keine „mechanische Reaktion“, fuhr er fort. Ein Militärschlag gegen den Iran, der Israel zugeschrieben wird, hatte am Freitag nur zeitweise für steigende Ölpreise gesorgt.

Der für seine eher lockere geldpolitische Haltung bekannte portugiesische Notenbankchef Mario Centeno sagte in einem Gespräch mit Econostream Media, die EZB könnte die Leitzinsen in diesem Jahr um mehr als einen Prozentpunkt senken. Denn das Inflationsziel von zwei Prozent werde schneller erreicht als im März erwartet.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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