Dax: 11.500 Punkte zu hoch? – Lufthansa und Deutsche Bank führen nächsten Versuch an!

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)


Die Aussicht auf Fortschritte bei den Brexit-Verhandlungen hob die Stimmung am Donnerstag wieder nachdem der deutsche Leitindex zwischenzeitlich ins Minus abgetaucht war. Trotzdem kann sich der deutsche Leitindex nicht für ein klare Richtung entscheiden und wechselt mehrfach die Vorzeichen

Der charttechnische Widerstand um die 11 500 Punkte, der sich bereits am Mittwoch trotz deutlicher Gewinne als zu hoch erwiesen hatte, könnte auch heute zur Endstation für den Leitindex werden. Schon zuvor hatten Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba und die Experten der UBS die Nachhaltigkeit der zuletzt starken Kursentwicklung in Frage gestellt.

Der MDax, in dem die mittelgroßen Unternehmen notiert sind, behauptete am Donnerstag zuletzt ein Plus von 0,25 Prozent auf 24 241,78 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte noch um minimale 0,04 Prozent auf 3198,91 Zähler vor.

Wichtige Einigung bei Brexit-Verhandlungen?

Einem Insider zufolge ist eine Einigung zu wichtigen Fragen für die Finanzbranche in greifbarer Nähe. Damit könnte sie auch nach dem Ausscheiden des Vereinigten Königreichs aus der EU im März 2019 einen gewissen Zugang zum europäischen Markt behalten. Damit könne weiter ausländisches Kapital in den Finanzplatz London fließen, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. „Alles, was diesen Status sichert, ist positiv für die Wirtschaft und das Sterling.“

Das Pfund Sterling legte zeitweise 1,3 Prozent auf 1,2935 Dollar zu und steuerte damit auf den größten Tagesgewinn seit einem dreiviertel Jahr zu. Der Euro verteuerte sich auf 1,1390 Dollar. An der Wall Street gewannen die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 zum Handelsstart bis zu 0,5 Prozent.

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Deutsche Bank: Hedgefonds sorgt für neue Fantasie

Im Dax zählte die Deutsche Bank mit einem Kursplus von drei Prozent zu den Favoriten der Anleger. Der Einstieg des US-Hedgefonds Hudson Executive gab der jüngsten, zaghaften Erholung der Aktien von einem Rekordtief etwas mehr Schwung. Man habe in den vergangenen Monaten einen Anteil von 3,1 Prozent aufgebaut, erklärte der Fonds dem „Wall Street Journal“. Hudson steigt damit zu einem der fünf größten Aktionäre der Frankfurter auf, die den Einstieg in einer ersten Reaktion begrüßten.

Bayer auch im Plus

Die Aktien der Leverkusener gewannen über ein Prozent, nachdem die Zulassung des Unkrautvernichters Dicamba in den USA bis Ende 2020 verlängert worden war. Jonas Oxgaard vom US-Analysehaus Bernstein Research sprach von einem optimalen Ergebnis für den Pharma- und Agrarchemiekonzern.

Morphosys: Zweistelliger Freudensprung

Ansonsten kamen kursbewegende Unternehmensnachrichten aus der zweiten und dritten Reihe. Die Anteilsscheine von Morphosys katapultierten sich mit einem Kurssprung von mehr als 15 Prozent an die MDax-Spitze, nachdem der Antikörperspezialist angekündigt hatte, auf einer Fachtagung klinische Daten zu seinen beiden Wirkstoffen MOR 208 und MOR 202 vorzustellen.

Dahinter setzten Fielmann -Aktien mit plus viereinhalb Prozent ihre Erholung fort. Der bestätigte Jahresausblick der Optikerkette beruhigte die Anleger – einige hatten mit einer Senkung der Ziele gerechnet.

Dialog Semiconductor: Performance weiter stark

Das der Chipentwicklers für das kommende Jahr mit einem Umsatz auf dem Niveau von 2018 rechnet, ließ die Titel von Dialog Semiconductoum weitere rund viereinhalb Prozent zulegen. Damit war Dialog bester Wert im SDax. Analysten rechneten bisher mit rückläufigen Erlösen. Bereits am Mittwoch hatten gute Quartalszahlen für einen Kursanstieg um neun Prozent gesorgt.

Für die Anteilsscheine des Windturbinenherstellers Nordex ging es nach einem Auftrag um über drei Prozent hoch.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,23 Prozent am Vortag auf 0,25 Prozent. Der Rentenindex Rex  fiel um 0,14 Prozent auf 140,91 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,17 Prozent auf 159,98 Punkte. Der Kurs des Euro  stieg auf 1,1391 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch auf 1,1318 Dollar festgesetzt.

Von Markus Weingran

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Foto: Matyas Rehak / Shutterstock.com

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