ROUNDUP: Washtec bekommt Corona-Krise deutlich zu spüren

dpa-AFX · Uhr

AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Autowaschanlagen-Hersteller Washtec hat die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie zum Ende des ersten Quartals deutlich zu spüren bekommen. Umsatz und operatives Ergebnis gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum klar zurück, wie das Unternehmen am Dienstag in Augsburg mitteilte. Während die Erlöse um 5,4 Prozent auf 87,3 Millionen Euro fielen, sackte das operative Ergebnis (Ebit) um 34,6 Prozent auf 1,7 Millionen Euro ab. Unter dem Strich stand ein Verlust von 0,2 Millionen Euro nach einem Überschuss von 0,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Die Washtec-Aktie verlor am Morgen rund 0,28 Prozent und gehörte damit zu den etwas schwächeren Werten im Nebenwerteindex SDax . Im laufenden Jahr hat der Kurs allerdings rund ein Drittel eingebüßt. Auf längere Sicht sieht es noch finsterer aus: In den zurückliegenden drei Jahren steht für die Anteilsscheine ein Minus von fast der Hälfte zu Buche.

Washtec zufolge machten sich die Folgen der Pandemie vor allem in den EU-Ländern negativ bemerkbar. Nachdem zunächst der chinesische Markt von Covid-19 betroffen gewesen sei, habe das Virus später auch Europa erfasst. Die Umsätze seien vor allem im März sehr schwach ausgefallen. So gingen die Erlöse in den besonders hart von der Krise gebeutelten Ländern Italien, Spaniern, Frankreich und Österreich um fast ein Viertel zurück.

Aus Sicht von Commerzbank-Analyst Michael Junghans kann die Autowaschanlagen-Branche dem Einfluss des Virus nicht entkommen. Die Washtec-Zahlen gäben einen Vorgeschmack auf die Schwierigkeiten, die vor dem Unternehmen und der Branche lägen. So seien Frühling und Sommer gewöhnlich diejenigen Jahreszeiten seien, in denen die Branche das meiste Geschäft erziele.

Während der Auftragsbestand zum Ende des ersten Quartals laut Unternehmensangaben noch höher lag als ein Jahr zuvor, sei die Abarbeitung von den Einschränkungen in den einzelnen Ländern beeinflusst. Dies beeinträchtige etwa Lieferung und Installation von Waschanlagen.

Washtec leidet seit geraumer Zeit unter Problemen im Großkundengeschäft, nun kommt auch noch die Corona-Krise hinzu. Das Unternehmen reagiert darauf mit umfangreichen Maßnahmen zusätzlich zum bestehenden Kostensenkungsprogramm. Das Management um Vorstandschef Ralf Koeppe will damit die Liquidität des Augsburger Unternehmens sichern. Bei den Investitionen tritt Washtec wegen der großen Unklarheit über die künftige Geschäftsentwicklung stark auf die Bremse. Moment tätigt das Unternehmen nur noch solche Investitionen, die für strategische Projekte und den Erhalt der Produktionsmittel unbedingt notwendig sind.

Bereits vor wenigen Wochen hatte Washtec wegen der Unsicherheiten durch die Corona-Krise und der Entwicklung des Auftragseingangs für das zweite Quartal seinen Ausblick für 2020 zurückgenommen. Die Augsburger rechnen mit einem nicht abschätzbaren Rückgang beim Umsatz und Ebit im Vergleich zum Vorjahr. Nichts Neues gab es bei der Vorlage der Quartalszahlen zur Dividende. Kürzlich hatte Washtec mitgeteilt, dass das Unternehmen den Dividendenvorschlag überprüfe. Die Hauptversammlung hatte das Unternehmen bereits zuvor abgesagt, ein neuer Termin soll noch bekanntgegeben werden.

Washtec ist laut eigenen Angaben weltweit führender Anbieter von Lösungen rund um die Fahrzeugwäsche. Das Unternehmen beschäftigt über 1800 Mitarbeiter und ist in Europa, Nordamerika und der Asien-Pazifik-Region vertreten./eas/stw/stk

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