SAP-Aktionäre kritisieren Personalwechsel und Vergütungssystem

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Berlin (Reuters) - Aktionärsvertreter haben die häufigen Personalwechsel und das neue Vergütungssystem bei SAP kritisiert.

"Auch ein Riese kann ins Wanken geraten, wenn der Aderlass zu groß ist", schrieb Markus Golinski von der Fondsgesellschaft Union Investment in seinem Redebeitrag für die virtuelle Hauptversammlung des Walldorfer Dax-Konzern am Mittwoch. Seit Herbst haben der langjährige Firmenchef Bill McDermott, SAP-Urgestein Michael Kleinemeier, Personalchef Stefan Ries und auch die zwischenzeitliche Co-Chefin Jennifer Morgan den weltgrößten Unternehmenssoftware-Anbieter verlassen. Golinski forderte den neuen Vorstandschef Christian Klein auf: "Sorgen sie schnell dafür, dass die dadurch verursachte Unsicherheit und Unruhe ein Ende findet."

Ingo Speich, Leiter des Bereichs Corporate Governance bei der Fondsgesellschaft Deka, sprach sich für eine Erweiterung des nur noch fünfköpfigen Vorstands aus: "Die USA als der wichtigste Markt darf nicht hinten runterfallen. Eine Baustelle im Topmanagement kann sich SAP im Krisenmodus nicht erlauben." Der 76-jährige Aufsichtsratschef Hasso Plattner hatte in einem Interview mit dem "Handelsblatt" bereits angekündigt: "Wenn sich Chancen ergeben, werden wir den Vorstand gern wieder erweitern - und internationalisieren."

Speich erklärte, die Deka lehne das zur Abstimmung vorgelegte Vorstandsvergütungssystem ab. Zwar sei es von den "Leistungskriterien her akzeptabel, allerdings nicht die neue Höhe der Maximal-Gesamtvergütung für einen Vorstandssprecher von 34,5 Millionen Euro". Bedenken bezüglich der maximal möglichen Vergütung des Vorstands äußerte auch die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jella Benner-Heinacher.

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