Stabilus-Aktie: Kurs rauscht nach enttäuschender Prognose zweistellig nach unten

onvista · Uhr

Der deutsche Autozulieferer Stabilus hat nach der Verkündung gesenkter Umsatz-Prognosen mit einem starken Kurseinbruch seiner Aktie zu kämpfen. Der Hersteller von Gasdruckfedern und Hydraulikdämpfern rechnet für das laufende Geschäftsjahr bis Ende September nur noch mit einem Umsatzplus im Jahresvergleich von rund 2 Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen bei den Erlösen ein Plus von 5 Prozent angepeilt. Vorausgesetzt ist bei dieser Prognose ein im Vorjahresvergleich konstanter Dollar-Euro-Kurs.

Auch bei der Profitabilität macht das Unternehmen Abstriche. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wird nun etwa bei 15 Prozent erwartet, zuvor war das Unternehmen von einer Marge in Höhe von 15,5 Prozent ausgegangen.

Aktie bricht ein – Erholungsversuch scheitert

Das Wertpapier von Stabilus ist bis zum Nachmittag um knapp 11 Prozent auf 48,54 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren eingebrochen. Nach dem Fall im frühen Handel konnte die Aktie sich zunächst ein wenig fangen, brach dann jedoch weiter ein und leigt derzeit abgeschlagen am Ende der Performance-Liste des SDax.

Stabilus-Aktie im 3-Jahres-Verlauf (Xetra)

Analysten gegenüber Stabilus langfristig zuversichtlicher

Die Ergebnisse von Stabilus seien schwach ausgefallen, belastet von einer sinkenden Nachfrage nach Automobilen in Europa und China, sagte Analyst Christian Glowa von der Bank Hauck & Aufhäuser. Hierin lägen auch die Gründe für die niedrigeren Ziele für das Geschäftsjahr. Allerdings zeigte sich Glowa mit Blick nach vorn zuversichtlich: „Es herrscht allgemein die Ansicht, dass die Automobilproduktion im zweiten Halbjahr wieder Fahrt aufnehmen dürfte“, sagte der Experte. Staatliche Anreize in China dürften die Absatzzahlen dort stabilisieren. Zudem sei der neue Abgastest-Standard WLTP als Belastungsfaktor für die Branche ein „vorübergehendes Phänomen“.

Zulieferer-Branche unter Druck

Die nach unten geschraubten Ziele von Stabilus lasteten am Montag auch auf den Kursen anderer Zulieferer der Automobilbranche. So gaben die Papiere des Lichtspezialisten Osram und des Sensorenherstellers Hella um mehr als 2 Prozent nach. Für die Papiere des Produzenten von Bordnetzen Leoni ging es um gut 3 Prozent abwärts.

(ama/dpa-AFX)

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Titelfoto: JMiks / Shutterstock.com

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