Bayer: Es gibt gute Neuigkeiten ++ Tesla: Verkaufszahlen in China brechen ein ++ Dax: Bangemachen gilt nicht

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das war ein guter Auftakt in die neue Handelswoche. Italien säuselte ein kleines bisschen „Amore“ in die Ohren der Anleger und schon griffen die beherzt zu. Auch die Renditen für die italienischen Staatsanleihen gaben nach. Die gute Stimmung ging sogar soweit, dass Montag schon wieder zaghaft über die so sehr herbeigesehnte Jahresendrally diskutiert wurde. Dann wachte allerdings der US-Präsident auf und zog alle Register, um die Angst an den Märkten weiter hoch zu halten.

Donald Trump in Hochform

Es war schon fast etwas zu ruhig rund um den amerikanischen Präsidenten. Die kleine Stille-Phase wird allerdings schon an nur einem Tag überkompensiert. Es ist schon erstaunlich, wo sich Donald Trump an nur einem Tag überall einmischen kann. Er drohte General Motors bezüglich des geplanten Stellenabbaus mit den Worten: „Die USA hätten viel für GM getan und man sei in der Lage, großen Druck auf den Konzern mit Hauptsitz in Detroit auszuüben.“

Daneben zeigte er sich entschlossen die Zölle gegenüber China weiter anzuheben: „Er gehe davon aus, dass die bereits bestehenden Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar auf 25 Prozent von bisher zehn Prozent erhöht werden,“so Trump gegenüber dem “Wall Street Journal“.

Zwischendurch bezweifelt Donald Trump, dass den USA durch den Klimawandel schwerer wirtschaftlicher Schaden entsteht. Und dann wäre da ja noch der Brexit. Dazu muss der US-Präsident natürlich auch noch seinen Senf abgeben und den Druck auf Premierministerin May noch ein Stück erhöhen. Als hätte die es nicht schon schwer genug.

„Großbritannien will keine Geschäfte mit uns machen“

Donald Trump hat neues Öl ins Feuer der Debatte um die Deutung eines Brexit-Abkommens zwischen der Europäischen Union und Großbritannien gegossen. „Es hört sich nach einem großartigen Deal für die EU an“, sagte Trump in Washington über die in Brüssel erreichte Einigung. Mit Blick auf die Situation der Briten fügte er an: „Wie der Deal aussieht, könnte es sein, dass sie nicht in der Lage sind, mit uns Handel zu treiben, und ich glaube nicht, dass sie das wollen“, sagte Trump. „Das wäre ein großes Minus für den Deal.“

Theresa May weiterhin schwer angeschlagen

In Großbritannien haben Konservative einem Zeitungsbericht zufolge Druck auf Premierministerin Theresa May ausgeübt, einen Zeitplan für ihren Rückzug festzulegen. Das könne helfen, den Widerstand gegen das Brexit-Abkommen mit der Europäischen Union abzubauen, berichtete die „Times“ unter Berufung auf Kabinettsmitglieder. Eine Zusage von May, kurz nach dem Austritt aus der EU am 29. März zurückzutreten, könnte Abgeordnete ihrer konservativen Partei milde stimmen. Vor Austritt und Abtritt kommt aber noch die Abstimmung. Die ist am 11.Dezember bis dahin dürfte sich das Brexit-Hickhack noch auf die europäischen Märkte legen.

Dax hält dagegen

Der deutsche Leitindex hat noch keine Lust sich die gute Stimmung von Montag vermiesen zu lassen. Obwohl es vorbörslich nach einem kleinen Rücksetzer aussah, startet der Dax im Plus. In den ersten Handelsminuten liegt der deutsche Leitindex 0,25 Prozent im Plus bei 11.383,60 Punkten.

Tesla: Nur 211 Fahrzeuge in China verkauft

Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat die Umsätze des Elektroauto-Pioniers Tesla in der Volksrepublik einbrechen lassen. Die US-Firma verkaufte im Oktober auf dem weltgrößten Automarkt nur noch 211 Fahrzeuge und damit 70 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie der chinesische Branchenverband am Dienstag mitteilte. Der Konzern ist von den Strafzöllen besonders betroffen, da Tesla alle in China verkauften Fahrzeuge dorthin exportiert.

Gegenmaßnahmen eingeleitet

Vergangene Woche hatte der Elektroauto-Hersteller angekündigt, die Preise für die Modelle X und S in China zu senken, um damit die Zölle zu kompensieren. Zugleich treibt das Unternehmen die Investitionen in seine erste Fertigungsstätte in China voran. Sie soll bei Shanghai entstehen. Die Regierung in Peking hatte im Sommer die Zölle auf importierte US-Autos auf 40 Prozent erhöht.

Elon Musk hat noch nicht getwittert

Der Tesla-Chef hat sich noch nicht zu den Verkaufszahlen im Reich der Mitte geäußert. Er wird gerade auch nicht so viel Zeit haben. Er plant seinen Umzug auf den Mars. Zumindest für alle Anleger, die Musk in der Vergangenheit gerne auf den Mond geschossen hätten, eine gute Nachricht. Er plant in 7 Jahren noch ein Stück weiter wegzuziehen.

Bayer: Endlich mal gute Nachrichten

Die US-Zulassungsbehörde FDA hat das Krebsmittel Larotrectinib des Pharmakonzerns Bayer zugelassen. Larotrectinib werde in den USA unter dem Markennamen Vitrakvi für Erwachsene und Kinder in Form von Kapseln und als Lösung zur oralen Einnahme erhältlich sein, teilte Bayer in der Nacht auf Dienstag in Berlin mit. Das Mittel wurde von der Behörde vorrangig geprüft.

Larotrectinib zielt auf Krebserkrankungen mit einer sogenannten NTRK-Genfusion einem insgesamt seltenen Treiber für Krebs, der jedoch laut Bayer bei vielen verschiedenen Tumorarten vorkommen kann. Der Konzern entwickelt das Präparat zusammen mit Loxo Oncology, ein in Stamford im US-Bundesstaat Connecticut ansässiges biopharmazeutisches Unternehmen.

Außerhalb der USA leitet Bayer die regulatorischen Aktivitäten sowie die weltweite Vermarktung. In den USA werden Bayer und Loxo Oncology das Produkt gemeinsam unter dem Markennamen Vitrakvi vertreiben. Bayer hat im August 2018 bei der Europäischen Union einen Zulassungsantrag eingereicht. Auch für andere Länder wurde die Beantragung in die Wege geleitet.

Kurz & knapp:

home24: Der online-Möbelhändler hat heute seine Zahlen für das dritte Quartal veröffentlich. Naja, jedenfalls einen Teil. Operatives Ergebnis und die Zahl, die unterm Stricht steht, habe ich in der Pressemitteilung nicht gefunden. home24 hat in den bisherigen 9 Monaten den um Fremdwährungen bereinigten Umsatz um 18 Prozent gesteigert und will weiterhin bis Ende 2019 die Gewinnschwelle (Break-even) auf Grundlage des bereinigten EBITDA zu erreichen. Das war es in etwa.

Fintech Group: Aus der Kooperation mit der Österreichische Post AG wird doch nichts. Die beiden Unternehmen seien übereingekommen, von der Gründung der geplanten 50/50-Joint-Venture Abstand zu nehmen, teilten die börsennotierte Österreichische Post und die Fintech Group beide am Dienstag mit. Die Österreichische Post AG verfolge weiterhin das Ziel, ihren Kunden Finanzdienstleistungen über ihr Filialnetz anzubieten, hieß es. Nach dem für Ende 2019 geplanten Ausstieg der Bawag P.S.K. hat die teilstaatliche Post einen neuen Bank-Partner gesucht.

Thomas Cook:  Der Reiseveranstalter streicht nach einer enttäuschenden Entwicklung die Dividende für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr 2017/18. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank auf vergleichbarer Basis um 58 Millionen britische Pfund auf 250 Millionen Pfund (gut 282 Millionen Euro), wie der Konzern in London mitteilte. Das sind nochmals 30 Millionen Pfund weniger, als Thomas Cook Ende September angekündigt hatte. Dabei hatte der Reisekonzern bereits zweimal die Erwartungen für das Geschäftsjahr zusammen gestrichen.

Von Markus Weingran

Foto: Lukassek / Shutterstock.com

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