EON: „Nicht so hart getroffen, wie andere Branchen“ ++ Adidas: Konkurrent Nike überrascht mit Zahlen ++ Dermapharm: 2020 weiter wachsen ++ Dax kurz vor der 10.000

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Geht doch! Nach tagelangen Hickhack haben es die Republikaner und Demokraten doch geschafft sich zusammenzuraufen und das billionenschwere Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Es soll ein Volumen von 2 Billionen Dollar haben. Die Parteien haben sich geeinigt, wie der führende Demokrat im Senat, Chuck Schumer, und der republikanische Mehrheitsführer, Mitch McConnell, in Washington am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) vor Journalisten mitteilten.

Nach dem Senat muss dann auch noch das Repräsentantenhaus dem Gesetzespaket formal zustimmen. Die Führung der von den Demokraten kontrollierten Parlamentskammer war bereits an den Verhandlungen im Senat beteiligt. Nach den Worten McConnells soll das Paket noch an diesem Mittwoch verabschiedet werden.

Das Konjunkturpaket soll unter anderem direkte Hilfszahlungen an die US-Steuerzahler umfassen, eine deutliche Verbesserung der Arbeitslosenversicherung, mehr Geld für Krankenhäuser und ein sehr umfassendes Kreditprogramm für Unternehmen. Mit dem Konjunkturpaket will der US-Kongress die wirtschaftlichen Verwerfungen der Coronavirus-Epidemie abfedern.

Das genaue Ausmaß der wirtschaftlichen Verwerfungen der Coronavirus-Pandemie ist noch nicht absehbar. Viele Analysten befürchten inzwischen aber einen dramatischen Einbruch im zweiten Quartal und eine Rezession aufs ganze Jahr betrachtet.

Viele Geschäfte sind derzeit geschlossen, Restaurants und Kinos bleiben leer, zahlreiche Reisen wurden ersatzlos gestrichen. Erste Daten lassen auch angesichts der Ausgangsbeschränkungen in vielen Bundesstaaten einen rapiden Anstieg der Arbeitslosenzahlen befürchten.

Wall Street hat das Hilfspaket schon vorweg genommen - Bester Tag seit 1933

In einer rasanten Erholungsbewegung hat der Dow Jones Industrial die heftigen Verluste einer ganzen Handelswoche an einem Tag wieder wett gemacht. Das weltweit bekannteste Börsenbarometer eroberte am Dienstag mehr als 2000 Punkte zurück und stieg um 11,37 Prozent auf 20 704,91 Punkte.

Einen solch kräftigen Gewinn hat es seit 1933 nicht mehr gegeben. Auftrieb gaben zuversichtliche Aussagen von US-Senatoren, dass ein Billionen US-Dollar schweres Konjunkturpaket gegen die Folgen der Coronavirus-Krise kurz vor der Verabschiedung stehe. Medienberichten zufolge sollen mindestens 1,5 Billionen Dollar (1,4 Billionen Euro) in die Wirtschaft gepumpt werden. Am Montag hatte bereits die US-Notenbank (Fed) weitere Stützungsmaßnahmen für die Wirtschaft angekündigt.

Der marktbreite S&P 500 stieg am Dienstag um 9,38 Prozent auf 2447,33 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 7,81 Prozent auf 7553,83 Punkte.

Dax hat auch noch nicht genug

Auch der deutsche Leitindex hat am Dienstag einen der besten Tage seiner Geschichte hingelegt. Heute schnauft der Dax zu Handelsbeginn aber nicht etwas durch, sondern er macht zu Handelsbeginn einen weiteren, klitzekleinen Schritt nach vorne. Das Börsenbarometer startet mit 9.953,36 Punkten in den Mittwoch. Ein Plus von 2,61 Punkten.

EON: 2020 stehen die Weichen weiter auf Wachstum

Der Energiekonzern will nach der Übernahme des Konkurrenten Innogy den Gewinn im laufenden Jahr steigern. Ein Unsicherheitsfaktor bleiben dabei jedoch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zwar sei Eon nicht so hart getroffen, wie andere Branchen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Essen mit. Jedoch erwartet Konzernchef Johannes Teyssen „sichtbare Auswirkungen“ auf die Bilanz.

Der Energieverbrauch bei Industrie und Gewerbe gehe spürbar zurück, erklärte er. „Das wirkt sich – zeitlich befristet – auf Netze und Vertrieb aus.“ Bei Projekten etwa im Bereich der Energieinfrastruktur könne es zu zeitlichen Verzögerungen kommen. Die Prognose für 2020 berücksichtigt die aktuellen Konjunktureffekte jedoch noch nicht. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) soll auf 3,9 bis 4,1 Milliarden Euro steigen. Im Vorjahr lag diese Kennziffer bei 3,2 Milliarden Euro. Der Konzernüberschuss soll von 1,5 Milliarden auf 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro zunehmen.

Den für 2019 bereits bekannte Dividendenvorschlag von 0,46 Euro je Aktie bestätigte Eon. Die Zahlen von 2019 lagen im Rahmen der vom Management ausgegeben Ziele. Jedoch sind sie nur bedingt vergleichbar. So ist Innogy erst seit Ende September voll konsolidiert. Jedoch wird noch der Teil der erneuerbaren Energien in diesem Jahr an RWE übertragen. Seine eigenen Geschäfte mit den Erneuerbaren hat Eon bereits zum 1. Oktober an RWE übergeben.

Die beiden Energieriesen haben Innogy unter sich aufgeteilt. Eon behält nach Abschluss der kompletten Transaktion das Netz- und das Endkundengeschäft. Der Konzern hält bereits mehr als 90 Prozent der Innogy-Aktien. Die verbliebenen Aktionäre sollen nun mit einer Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt werden.

Adidas: Zahlen von Nike verleihen Aktie auftrieb

Die stark unter die Räder gekommene Aktie von des deutschen Sportartikel-Herstellers bekommt heute Rückenwind aus Übersee. Nike hat Dienstag nach Börsenschluss seine Zahlen vorgelegt. Der weltgrößte Sportartikelhersteller hat im vergangenen Geschäftsquartal trotz erster Belastungen durch die Coronavirus-Krise deutlich mehr Umsatz gemacht. Die Erlöse kletterten in den drei Monaten bis Ende Februar im Jahresvergleich um fünf Prozent auf 10,1 Milliarden US-Dollar, wie der Adidas-Rivale am Dienstag nach US-Börsenschluss am Konzernsitz in Beaverton mitteilte. Die Markterwartungen wurden damit bei Weitem übertroffen, die Aktie reagierte nachbörslich zunächst mit einem starken Kursanstieg.

Der Geschäftsbericht bezieht sich auf einen Zeitraum, der die weltweite Ausbreitung des neuartigen Coronavirus noch nicht richtig erfasst. Allerdings hatte Nike die Folgen in seinem wichtigsten Auslandsmarkt China, wo zeitweise über die Hälfte der Filiale geschlossen werden mussten, bereits erheblich zu spüren bekommen. Dies führte in der Region zu einem Umsatzrückgang um vier Prozent, das erste Minus nach 22 Quartalen mit zweistelligem Wachstum.

Nikes Nettogewinn schrumpfte verglichen mit dem Vorjahreswert um 23 Prozent auf 847 Millionen Dollar. Neben den Einbußen in China waren hier aber vor allem einmalige Sonderkosten entscheidend. Trotz des deutlichen Gewinnrückgangs verdiente Nike wesentlich besser als von Analysten erwartet. Während der Konzern in China schon wieder 80 Prozent seiner Geschäfte geöffnet hat, sind seit Mitte März die meisten restlichen Filialen weltweit aufgrund des Virus geschlossen.

Kurz & knapp:

Dermapharm: Das Arzneiunternehmen hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Satz nach vorn bei Umsatz und operativem Ergebnis gemacht und sieht sich für weiteres Wachstum gut gerüstet. Trotz der sich ausbreitenden Corona-Pandemie sei der Hersteller sehr gut in das Jahr 2020 gestartet, sagte Unternehmenschef Hans-Georg Feldmeier am Mittwoch zur Vorlage der vorläufigen Jahreszahlen für 2019 in Grünwald. Aktuell gebe es weder Einschränkungen in der Produktion noch beim Einkauf von Wirkstoffen.

Zooplus: Der Online-Tierbedarfshändler rechnet im laufenden Jahr wegen der Covid-19-Pandemie mit einem Rückgang beim operativen Ergebnis. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde zwar positiv bis neutral aber dennoch unter dem Bereich des Vorjahres erwartet, teilte das SDax-Unternehmen am Mittwoch in München mit. 2019 belief sich das Ebitda auf 11,8 Millionen Euro, nach 8,6 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Zooplus hatte sich hier eine Spanne von 10 bis 30 Millionen Euro vorgenommen. Ein Grund für den erwarteten Rückgang sei eine schwierigere Logistik im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Coronavirus. Der Umsatz soll zudem im Bereich des Vorjahres wachsen, in absoluten Zahlen also um mindestens 180 Millionen Euro. Wie bereits bekannt stieg der Umsatz der Münchener im vergangenen Jahr um 14 Prozent auf etwa 1,5 Milliarden Euro.

Deutsche Wohnen: Der Immobilienkonzern hat im vergangenen Jahr deutlich mehr verdient. 2019 stieg der operative Gewinn (Funds from Operations 1, kurz FFO1) im Jahresvergleich um knapp 12 Prozent auf 538,1 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen am Mittwoch in Berlin mitteilte. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren. Das Management will die Dividende auf 90 Cent je Aktie erhöhen, nach 87 Cent im Vorjahr. Im laufenden Jahr erwartet das Immobilien-Unternehmen aufgrund des erst kürzlich in Kraft getretenen Mietendeckels in Berlin einen operativen Gewinn etwa auf dem Niveau des Vorjahres.

Jost: Der Nutzfahrzeugzulieferer streicht wegen der Auswirkungen der Corona-Krise seine Prognose für das Geschäftsjahr 2020. Auch eine zuverlässige Aktualisierung der Vorhersage sei unter den sich rasant ändernden Umständen nicht möglich, hieß es in einer am Dienstagabend verbreiteten Mitteilung. Eine neue Prognose werde erstellt, „sobald dies möglich ist“. Den Dividendenvorschlag will Jost zudem überdenken. Eigentlich sollen die Aktionäre 0,80 Euro je Anteilschein erhalten, was schon deutlich weniger ist als die 1,10 Euro aus dem Vorjahr. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Situation und der sehr dynamischen Entwicklung überprüfe der Vorstand „die Angemessenheit des Dividendenvorschlags“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Norma: Der Verbindungstechnik-Spezialist rechnet in Anbetracht der globalen Corona-Krise mit negativen Auswirkungen auf Umsatz und Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr. Wegen der Coronavirus-Pandemie werde es zu Abweichungen der im Geschäftsbericht veröffentlichten Prognose kommen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Maintal bei der Vorlage endgültiger Jahreszahlen mitteilte. Der Konzern erwartet, dass die ursprüngliche Prognose eines Rückgangs des Umsatzes ohne Effekte aus Zukäufen und Währungsumrechnungen von rund zwei bis bis rund vier Prozent nicht erreicht wird. Auch die angestrebte bereinigte Marge des bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) von über 13 Prozent dürfte nicht erreicht werden, hieß es.

Von Markus Weingran

Foto:  nitpicker / shutterstock.de

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