Deutsche Bank: Große Teile des Aktienhandels gehen an BNP Paribas ++ Vonovia: Milliardenzukauf in Schweden ++ Thyssenkrupp: MTU übernimmt im Dax

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Ab heute sind die Änderungen des Arbeitskreis Aktie in der Dax-Familie gültig. Bedeutet Thyssenkrupp muss die höchste deutsche Börsenliga verlassen und der Triebwerkshersteller MTU nimmt den Platz der Essener ein.

Auch in den hinteren Reihen werden heute noch einige Änderungen umgesetzt. Neben Thyssenkrupp gehören ab heute auch die Compugroup und Rational zu den Mitgliedern des MDax. Die Deutsche Euroshop, Norma und eben MTU verlassen den Index dafür. Diese Wechsel haben auch Auswirkungen auf den SDAX. Neben den beiden genannten Absteigern rückt noch Dermapharn in den SDax auf. Dafür muss Aumann die Dax-Familie verlassen.

Handelsstreit drückt mal wieder auf das Gemüt der Anleger

Seit dem Wochenende ist die Hoffnung der Anleger auf eine schnelle Einigung zwischen den USA und China wieder ein Stück weit gedämpft. US-Präsident Donald Trump hat die Notwendigkeit eines Abkommens vor der Präsidentschaftswahl heruntergespielt und die chinesische Delegation hat einen geplanten Besuch in den beiden landwirtschaftlich geprägten Bundesstaaten Montana und Nebraska kurzerhand abgesagt. Damit steigt die Verunsicherung wieder. Der Dow reagierte auf die Neuigkeiten sofort und drehte ins Minus.

Ähnliches Spiel beim Brexit

Nachdem die Töne zwischen Großbritannien und der EU zuletzt wieder ein wenig milder wurden, tritt Boris Johnson jetzt wieder auf die Bremse. Der britische Premierminister erwartet keinen Durchbruch in den Brexit-Verhandlungen am Rande der UN-Vollversammlung in New York.

Es gebe weiterhin Differenzen und Schwierigkeiten bei den Gesprächen mit der EU, sagte Johnson vor Journalisten auf dem Flug in die US-Metropole. In New York wird er sich zu Beratungen unter anderem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem irischen Ministerpräsidenten Leo Varadkar sowie EU-Ratspräsident Donald Tusk treffen.

Johnson dringt auf Änderungen an dem Brexit-Abkommen, das seine Amtsvorgängerin Theresa May mit der EU ausgehandelt hatte. Die Union dagegen pocht auf den vereinbarten Scheidungsvertrag. Johnson bekräftigte, auf dem EU-Gipfel am 17. und 18. Oktober einen nachgebesserten Deal erreichen zu wollen. Eine Reihe wichtiger Staaten strebe eine Vereinbarung an, betonte er. Neben Großbritannien seien dies auch Frankreich, Deutschland und Irland.

Dax lässt sich etwas aus der Ruhe bringen

Nachdem sich der deutsche Leitindex zum Wochenausklang noch hauchdünn im Plus halten konnte, startet der Dax heute im roten Terrain in die neue Handelswoche. Zum Auftakt verliert das deutsche Börsenbarometer 0,25 Prozent und startet mit 12.436,75 Punkten in den Handelstag

Deutsche Bank: BNP Paribas greift beim Aktienhandel zu

Die Frankfurter kommt bei ihrem Umbau voran. Beim geplanten Verkauf von großen Teilen des Geschäfts mit dem Handel von Aktien wurde jetzt eine verbindliche Vereinbarung mit der BNP Paribas unterzeichnet. Diese soll sicherstellen, dass die Kunden der Deutschen Bank im Geschäft mit Hedgefonds („Global Prime Finance“) und im elektronischen Aktienhandel („Electronic Equities“) weiter bedient werden können, teilte die Bank am Montag in Frankfurt mit.

„Gemäß der Vereinbarung wird die Deutsche Bank das Geschäft weiter betreiben, bis die Kunden an BNP Paribas übertragen werden können“, hieß es. „Die beiden Banken werden eng zusammenarbeiten, um für die Kunden einen nahtlosen Übergang sicherzustellen.“ Dabei werde die Deutsche Bank Technologie und Mitarbeiter an BNP Paribas übertragen. „Die Vereinbarung ist verbindlich, die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen ihr jedoch noch zustimmen.“

Die Deutsche Bank hatte im Juli angekündigt, sich aus dem Aktienhandel zurückziehen zu wollen – lediglich ein fokussiertes Aktienemissionsgeschäft („Equity Capital Markets“) soll fortgeführt werden. Die „Financial Times“ hatte im August berichtet, dass von diesem Schritt bis zu 800 Mitarbeiter betroffen sind und dabei mehrere zehn Milliarden Euro an Vermögenswerten übertragen werden.

Vonovia: Geschäft in Schweden wird ausgebaut

Der Immobilienkonzern will sein Geschäft in Schweden mit einem Milliardenzukauf ausbauen. Vonovia werde 69,30 Prozent der Stimmrechte der Hembla AB für 215 Schwedische Kronen je Aktie vom Finanzinvestor Blackstone erwerben, teilte der Dax-Konzern am Montag in Bochum mit. Der Gesamtkaufpreis für den Zukauf liege damit bei 12,2 Milliarden Kronen (rund 1,14 Milliarden Euro).

Die Freigabe für die Transaktion durch die schwedischen Wettbewerbsbehörden erwartet Voniovia im Oktober oder November 2019, danach soll ein öffentliches Übernahmeangebot unterbreitet werden. Mit der Übernahme des Mehrheitsanteils am schwedischen Wohnungsunternehmen Hembla werde Vonovia Marktführer in Schweden, hieß es.

Kurz & knapp:

Thomas Cook: Die Bemühungen um Rettung des angeschlagenen britischen Touristikkonzerns sind gescheitert. Ein entsprechender Insolvenzantrag vor Gericht sei bereits gestellt worden, teilte der zweitgrößte Reisekonzern Europas am Montagmorgen auf seiner Website mit. Der Flugbetrieb wurde in Großbritannien mit sofortiger Wirkung eingestellt, teilte die britische Luftfahrtbehörde CAA mit. Konzernchef Peter Fankhauser bedauerte das Scheitern der Gespräche und sprach in der Erklärung von einem „tief traurigen Tag“ für den Konzern. Noch bis Sonntagabend war mit Investoren über eine zusätzliche Finanzierung in Höhe von 200 Millionen Pfund (226 Mio Euro) verhandelt worden. Der Konzern hat rund 21.000 Mitarbeiter weltweit.

Deutz: Der Motorenhersteller hat wegen der Pleite eines wichtigen Zulieferers sein Gewinnziel für 2019 gekappt. Wegen der zu erwartenden finanziellen Belastungen werde die am bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) gemessene Marge in diesem Jahr statt mindestens 5 Prozent voraussichtlich nur 4 bis 5 Prozent erreichen, teilte das im SDax gelistete Unternehmen am Freitag in Köln mit.

Metro: Die Deutsche Bank hat die Aktie der Metro AG von „Hold“ auf „Sell“ abgestuft und das Kursziel von 16 auf 13 Euro gesenkt. Nach der gescheiterten Übernahme durch EP Global sei kurzfristig mit keinem weiteren Kaufgebot für den Handelskonzern zu rechnen, schrieb Analyst Maxime Mallet in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Deshalb und auch wegen erwartet schwacher Absatztrends im russischen Markt dürfte sich die Aktie in den kommenden Quartalen unterdurchschnittlich entwickeln.

Von Markus Weingran

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Foto: Hadrian / Shutterstock.com

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