Wirecard: Apple Pay startet in Deutschland ++ Apple: Verkaufsverbot in China greift nicht ++ Nordex: „Attraktive Einstiegschance“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es gibt Nachrichten von allen bekannten Brandherden, die den Dax in den letzten Wochen belastet haben. Zum größten Teil sind sie sogar positiv. Nachdem die Absage der Abstimmung über den Brexit-Deal den Dax auf Talfahrt geschickt hat, geht Theresa May heute auf große Reise um ihren Job und einen geregelten Brexit noch zu retten.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit:

Ein Brexit-Abkommen ohne Abstimmungsergebnis, ein unzufriedenes Nordirland und einen Plan für Nachverhandlungen. Die britische Premierministerin Theresa May will am Dienstag zu Gesprächen über den Brexit-Deal mit dem niederländischen Regierungschef Mark Rutte und Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammenkommen. Das Treffen mit Rutte soll um 9.00 Uhr stattfinden und das mit Merkel um 13.00 Uhr, wie die jeweiligen Regierungen am Montagabend mitteilten. May hatte zuvor die für Dienstag geplante Abstimmung im Parlament über das mit Brüssel ausgehandelte Brexit-Abkommen abgesagt. Einen neuen Termin nannte sie zunächst nicht. Sie will zuerst Nachverhandlungen führen. Mehr als Formulierungsänderungen dürfte sie sich davon aber kaum erhoffen.

Klingelingeling, hier ruft der chinesische Vize an

China und die USA haben sich über das weitere Vorgehen in den Verhandlungen über ein Ende ihres Handelskrieges ausgetauscht. Der zuständige chinesische Vize-Ministerpräsident, Politbüromitglied Liu He, telefonierte am Dienstag mit dem amerikanischen Finanzminister Steven Mnuchin und dem Handelsbeauftragten Robert Lightizer, wie das Handelsministerium in Peking mitteilte.

Der Festnahme der Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou stößt China zwar sauer auf, aber sie scheint die weiteren Gesprächen zwischen den beiden größten Handelsmächten der Welt nicht zu beeinflussen. Die Hoffnung auf ein Handelsabkommen zwischen dem Reich der Mitte und den Vereinigten Staaten lebt also noch. Heute mal wieder ein Stück mehr. Das kann sich allerdings stündlich ändern.

Drückt die EU ein Auge zu?

Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte trifft am Mittwoch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, um ein Defizitverfahren abzuwenden, an dessen Ende Milliardenzahlungen und Kürzungen bei EU-Programmen für Italien stehen könnten. Um die Streitigkeiten mit Brüssel aus der EU zu schaffen, dringt der italienische Finanzminister Tria in der Regierung darauf, den Fehlbetrag auf 2,0 Prozent der Wirtschaftsleistung von ursprünglich geplanten 2,4 Prozent zu senken, berichtete die Zeitung „La Repubblica“ am Dienstag. Damit hoffe Tria, das angedrohte Defizitverfahren der EU gegen sein Land zu verhindern. Die EU-Kommission ist der Zeitung zufolge bereit, ein italienisches Etatdefizit von 1,95 Prozent der Wirtschaftsleistung für 2019 zu akzeptieren.

Ein etwas ungewohntes Gefühl

Nach 5 Verlusttagen in Folge probiert der Deutsche Leitindex es heute mal wieder mit Gewinnen. Zu Handelsbeginn zeigt die Dax-Tafel in Frankfurt mal wieder ein + vor der Prozentangabe bei der Rubrik Veränderung. Nach dem Plus kommt dann 0,56 – was einen aktuellen Punktestand von 10.711,96 bedeutet.

Wirecard ist bei Apple Pay dabei

Der Bezahldienstleister bietet seinen deutschen boon-Kunden ab heute Apple Pay. Hierdurch werden mobile Zahlungen einfach, sicher, voll digitalisiert – gleichzeitig sind sie schnell und bequem. Wirecard treibt die Digitalisierung von Zahlungen konsequent voran, um neue Konsumenten anzusprechen. Ab sofort steht die iOS-boon-App im App Store für alle Benutzer von iOS Geräten in Deutschland zur Verfügung. So ist es für jeden möglich, Apple Pay sofort zu nutzen. User können ihr boon-Konto mit Mastercard oder Visa Kreditkarten oder per Banküberweisung aufladen. Es ist daher nicht notwendig, bereits eine Kreditkarte von einer Bank zu besitzen, die an Apple Pay teilnimmt.

Sicherheit und Datenschutz stehen im Mittelpunkt von Apple Pay. Bei der Verwendung der boon-Karteninformation mit Apple Pay werden die Kartennummern weder auf dem Gerät noch auf Apple-Servern gespeichert. Es wird stattdessen eine einmalige Device Account Number zugewiesen und verschlüsselt gespeichert. Jede Transaktion wird mit einem einmaligen, eindeutigen und dynamischen Sicherheitscode autorisiert.

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Wo wir gerade bei Apple sind – Verkaufsstopp ist Quatsch

Der iPhone-Produzent hat der Berichterstattung von Qualcomm zum Import- und Verkaufsstopp umgehend widersprochen. Das iPhone bleibe in allen Varianten im Land der Mitte erhältlich. Es gehe lediglich um das mehr als ein Jahr alte iPhone-Betriebssystem iOS 11 – die aktuelle Version ist iOS 12. Damit würde das Verkaufsverbot ins Leere laufen.

Qualcomm erklärte zuvor, ein Gericht in der Stadt Fuzhou habe die Verletzung von zwei Patenten des Chipkonzerns festgestellt. Daraufhin sei der Verkauf der Modelle iPhone 6S, 7, 8 und ihrer größerer Versionen sowie des im vergangenen Jahr erschienenen iPhone X untersagt worden. Das wäre der erste größere Erfolg für Qualcomm in dem seit mehr als einem Jahr laufenden Konflikt.

Bei den Patenten gehe es um Technologien, mit denen die Größe von Fotos angepasst werden könne, sowie zum Umgang mit Apps auf dem Touchscreen. Die Auswahl ist ein besonderer Affront gegen Apple – denn der Konzern hatte sich gerade die Touchscreen-Bedienung des iPhones seinerzeit ausgiebig selbst patentieren lassen. „Wir werden alle unsere rechtlichen Optionen vor den Gerichten ausschöpfen“, erklärte der iPhone-Konzern.

Qualcomm reichte auch mehrere Klagen vor deutschen Gerichten ein und will hierzulande ebenfalls Verkaufsverbote erstreiten. Hier steht die nächste Entscheidung am 20. Dezember in München an.

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Kurs & knapp:

Nordex: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktien des Windkraftanlagenbauers von „Neutral“ auf „Buy“ hochgestuft und das Kursziel von 10 auf 11 Euro angehoben. Nach dem Hoch im Dezember 2015 und den darauf folgenden Kurseinbußen biete sich nun eine attraktive Einstiegschance, schrieb Analyst Manuel Losa in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Denn bei den Aufträgen zeichne sich eine Verbesserung ab. Auch dürfte die Markteinführung neuer Windkraftanlagen ab 2020 höhere Konsensschätzungen zur Folge haben. Ab diesem Jahr dürfte auch der freie Barmittelfluss wieder positiv werden. 

Aurubis: Der Kupferkonzern Aurubis will seine Dividende nach einem Gewinnanstieg im abgelaufenen Geschäftsjahr anheben. Je Aktie sollen 1,55 Euro und damit 7 Prozent mehr als vor einem Jahr ausgeschüttet werden. Analysten hatten sich im Durchschnitt einen Tick mehr erhofft. Den Umsatz steigerte Aurubis 2017/18 im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent auf 11,7 Milliarden Euro. Rückenwind lieferten dabei höhere Raffinierlöhne für Altkupfer, gestiegene Schwefelsäurepreise und bessere Kupferpreise. Wie bereits bekannt, blieb das operative Ergebnis vor Steuern mit einem Plus von 10 Prozent auf 329 Millionen Euro hinter der durchschnittlichen Analystenschätzung und den ursprünglichen Unternehmenszielen zurück.

Verizon: Der größte US-Mobilfunkanbieter Verizon baut zahlreiche Stellen ab. Rund 10 400 Mitarbeiter hätten freiwillige Abfindungsangebote angenommen und würden das Unternehmen bis Mitte nächsten Jahres verlassen, teilte Verizon am Montag in New York mit. Insgesamt hatte der Konzern Ende September laut eigenen Angaben 152 300 Angestellte. Verizon verdiente zuletzt zwar glänzend – der Gewinn stieg im dritten Quartal im Jahresvergleich um über ein Drittel auf rund fünf Milliarden Dollar. Doch wegen hoher Investitionen in den neuen Netzstandard 5G ist der Kostendruck hoch. Verizon gehört zu den ersten in der Branche, die die superschnellen Netze anbieten wollen.

Commerzbank: Die Aktien des Finanzinstituts werden bald nicht mehr an der Schweizer Börse Six gehandelt. Die Six-Regulierungsbehörde habe dem entsprechenden Gesuch der Bank entsprochen, teilte die Börse am Dienstag in Zürich mit. Zum letzten Mal sollen die Papiere dort 11. März 2019 gehandelt werden.

Von Markus Weingran

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Bild: Tyler Olson / Shutterstock.com

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