BASF-Aktie: Anleger nehmen nach Gewinnwarnung Reißaus

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Die Senkung der Jahresprognose von BASF hat am Montag die Aktionäre in die Flucht getrieben. Die Aktien des Chemieriesen fielen um aktuell 4,6 Prozent auf 57,35 Euro. Das ist der tiefste Stand seit drei Jahren. BASF bildet damit das Schlusslicht im Dax, gefolgt vom Kunststoffhersteller Covestro, der ebenfalls kürzlich sein Ergebnisziel für dieses Jahr senken musste.

Experten sind nicht überrascht

„Die Gewinnwarnung ist keine große Überraschung“, urteilte Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. Der Hauptgrund für die Kappung der Gewinnziele ist der seit Monaten niedrige Wasserstand des Rheins und dessen Folgen. Produktionsausfälle und höhere Logistikkosten machten den beiden Unternehmen das Leben schwer. Es sei ein offenes Geheimnis gewesen, dass BASF seine Ziele senken müsse, sagte ein Händler. Das Ausmaß sei aber dennoch überraschend. Mehrere Banken senkten ihr Kursziel für die Aktien des Ludwigshafener Chemiekonzerns.

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Für 2018 plant BASF nun mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinns (Ebit) von 15 bis 20 Prozent. Zuvor war das Management lediglich von einem bis zu zehn Prozent niedrigerem Ergebnis ausgegangen. Alleine im vierten Quartal geht BASF wegen dem niedrigen Rhein-Pegel von einer Ergebnisbelastungen von bis zu 200 Millionen Euro aus.

Probleme auf dem Rhein

Die Belastung aufgrund des niedrigen Wasserstand des Flusses ist nicht neu. Schon im dritten Quartals musste BASF eine Ergebnisbelastung von rund 50 Millionen Euro verdauen, da der Rhein für den Konzern ein wichtiger Transportweg ist. Die Produktion des Kunststoffvorprodukts TDI am Stammsitz Ludwigshafen musste BASF deshalb bereits stoppen. Vorstandschef Martin Brudermüller hatte zudem schon gewarnt, dass die Herausforderungen im makroökonomischen Umfeld zunehmen würden. So hinterlässt der Handelsstreit zwischen den USA und China auch beim Chemiekonzern seine Spuren. Das wichtige Geschäft mit der Autoindustrie schwächte sich weiter ab. Dabei sank vor allem die Nachfrage von Kunden in China.

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Rheinpegel belastet auch die Aktie

Die Situation auf dem Rhein wirkt sich nun schon seit einigen Monaten auch auf den Aktienkurs auf. In den letzten drei Monaten hat die BASF-Aktie 21,12 Prozent an Wert verloren, seit Beginn des Jahres sogar 36,75 Prozent.

Der Sog von BASF zog auch die Aktien anderer Chemiefirmen an der Börse mit nach unten. Covestro verloren bis zu 2,3 Prozent auf 44,17 Euro, der tiefste Stand seit September 2016. Lanxess fielen um fast zwei Prozent, Evonik um 1,5 Prozent.

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OnVista/ Reuters

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