Dax: Leitindex rettet sich hauchdünn ins Plus – SAP schwächster Wert, Sartorius-Aktie geht durch die Decke

onvista · Uhr

Einen Tag vor der Sitzung der US-Notenbank und dem Beginn neuer Handelsgespräche zwischen den USA und China haben sich Anleger am Dienstag nicht weit vorgewagt. Immerhin rettete der Dax ein kleines Plus von 0,08 Prozent auf 11 218,83 Punkte ins Ziel. Auch die Abstimmung im britischen Parlament am Abend über das weitere Vorgehen in puncto Brexit dürfte Investoren vom Eingehen neuer Risiken abgehalten haben. Zum Wochenauftakt hatte der Dax bereits Schwäche gezeigt.

Dax-Familie unterschiedlich gelaunt

Während der MDax (23.689,33 / + 0,44 Prozent) und der Tec Dax (2.632,46 / + 0,31 Prozent) den Handelstag ebenfalls im Plus beendeten, ging der SDax ( 10.514,85 / – 0,36 Prozent) mit Abschlägen in den Feierabend. besonders die Papiere von Stabilus (- 6,15 Prozent) und Leoni (-5,34 Prozent) zogen den Index nach unten. Die Commerzbank hatte Stabilus von „Hold“ auf „Reduce“ abgestuft und das Analysehaus Warburg Research hatt Leoni von „Buy“ auf „Hold“.

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SAP-Zahlen kommen nicht gut an

Die Geschäftszahlen aus dem Vorjahr und den Ausblick nahm der Markt heute nicht sehr freundlich auf. Die SAP-Scheine beenden den Handelstag mit einem Minus von 2,76 Prozent als Schlusslicht im Dax. Zwar konnte SAP den hochprofitablen Umsatz mit Softwarelizenzen in den Monaten Oktober bis Ende Dezember überraschend kräftig steigern. Das starke Wachstum im weniger gewinnträchtigen Cloud-Geschäft mit Miet-Software aus dem Internet drückte jedoch weiter auf die Rentabilität.

Die bereinigte operative Marge blieb unter der Schätzung von Experten – SAP konnte daher auch im Gesamtjahr nicht so richtig deutlich erfüllen, was McDermott und sein Finanzchef Luka Mucic versprochen hatten: Dass 2018 das Jahr der Margenwende wird und es erstmals seit 2013 wieder aufwärts gehen würde.

Autobranche weiter mit schwerem Stand

Die neuen Pläne aus dem Reich der Mitte haben heute nicht für Freudensprünge unter der Anlegern gesorgt. Eher das Gegenteil war der Fall, da alle jetzt noch schwerere Zeiten für Autobauer und Zulieferer erwarten. Analyst Robin Zhu von Bernstein nannte derweil die angekündigten Maßnahmen Chinas zur Belebung der Fahrzeugnachfrage „enttäuschend für Investoren“. Die Pläne blieben vage, Chinas Zentralregierung scheine „die Brieftasche für die Konsumenten nicht recht öffnen zu wollen“. Die jüngste Kursrally im chinesischen Autosektor seit Jahresanfang werde von den Plänen jedenfalls nicht begründet.

Das Jahr 2019 werde erneut zur Herausforderung für die Autobranche in China. „Die Preise und Margen dürften wieder unter Druck geraten“, sagte Zhu. Er prognostizierte einen Rückgang der Volumina von 4 Prozent. Die Lagerbestände seien zum Jahresbeginn auf einem Rekordhoch. Die Aktien der deutschen Autobauer schlossen allesamt im Minus. Die Aktie von Continental erwischte es noch ein bisschen schlimmer, sie verbuchte sogar Verluste von über einem Prozent.

Versorger teilen sich das Treppchen mit Linde

Ohne große Nachrichten haben es heute die Aktien von EON, Linde und RWE an die Dax-Spitze geschafft. Während die Anteilsscheine von EON noch knapp über 2 Prozent im Plus rangierten, musst Linde und RWE mit 1,85 Prozent bzw. 1,60 Prozent etwas kleinere Brötchen backen.

Siemens-Tochter enttäuscht

Die Anleger von Siemens Healthineers  reagierten verschnupft auf die Geschäftszahlen des Medizintechnikkonzerns. Der Kurs fiel um 4,4 Prozent. Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2018/19 habe „Licht und Schatten“ gezeigt, räumte Vorstandschef Bernd Montag ein. Das operative Ergebnis des Unternehmens habe vor allem wegen einer niedrigen Marge in der Diagnostik enttäuscht, schrieb Goldman-Sachs-Analystin Veronika Dubajova.

Sartorius-Aktie hebt ab

Aktien von des Laborausrüsters sprangen um gut 18 Prozent nach oben. Der Pharma- und Laborausrüster peilt für 2019 ein Umsatzplus von etwa 7 bis 11 Prozent an. Das Margenziel des Unternehmens habe positiv überrascht, schrieb Analyst Michael Leuchten von UBS.

Zalando weiterhin unter Druck

Die Aktien des Online-Modehändlers  weiteten nach zwei Abstufungen ihre Vortagesverluste aus. Die Papiere büßten als MDax-Schlusslicht gut 8 Prozent ein, nachdem sie am Montag bereits knapp vier Prozent verloren hatten. Zuvor hatte Societe Generale die Aktie von „Hold“ auf „Sell“ abgestuft. Die US-Bank Wells Fargo hatte ihr Votum auf „Market Perform“ reduziert.

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Südzucker will weiter sparen

Die Ankündigung von Kosteneinsparungen kam bei den Aktionären von Südzucker gut an. Der Kurs legte um 4,3 Prozent und führte damit die Gewinner im SDax der kleineren Börsentitel an. Nach einem negativen Kommentar der Commerzbank lagen Anteile des Gasfeder- und Dämpferproduzenten Stabilus mit minus 6,2 Prozent am Ende des Index.

Onvista/dpa-AFX

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Foto: anathomy / Shutterstock.com

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